- Eigenschaften
Kohlenstoffmonoxid ist ein farbloses, geruchloses, geschmackloses Gas, das sich in Wasser
nur wenig löst. Seine Dichte ist mit 1,16g/l (bei 20°C und Atmosphärendruck) etwas
geringer, als die der Luft. Es verbrennt mit charakteristischer blauer Flamme und unter
Wärmeentwicklung zu Kohlenstoffdioxid.
Abb. 7: Die charakteristisch blaue Flamme von Kohlenstoffmonoxid
Bei -191°C wird Kohlenstoffmonoxid flüssig, bei
-206°C wird es fest. Einige edle Metalle werden durch Kohlenstoffmonoxid schon bei
Zimmertemperatur aus der wäßrigen Lösung ausgefällt. Die hierbei durch
Metallabscheidung entstehende Dunkelfärbung der Lösung dient als Nachweis auf
Kohlenstoffmonoxid.
Kohlenstoffmonoxid ist sehr giftig,
denn es kann schon in geringen Mengen großen Schaden anrichten. Besonders bedenklich
dabei ist, daß das Gas farblos und geruchlos ist, man es also nicht wahrnimmt. Die
Ursache für die giftige Wirkung des Kohlenstoffmonoxids ist eine Störung beziehungsweise
Unterbindung der Sauerstoffversorgung des Körpers. Kohlenstoffmonoxid wird von den
Molekülen des Blutfarbstoffes Hämoglobin 300mal fester gebunden als die normalerweise so
transportierten Sauerstoffmoleküle. Die blockierten Hämoglobinmoleküle können dann
keinen Sauerstoff mehr transportieren. Es gelangt immer weniger Sauerstoff in die
Körperzellen, die dort statt findenden Verbrennungsvorgänge werden unterbrochen. Die
Folgen sind Kopfschmerzen, Ohrensausen, Schwindelgefühl bis hin zu Bewußtlosigkeit.
Todesgefahr besteht beim Einatmen von Luft mit einem Gehalt von 1,28% Kohlenstoffmonoxid
bereits nach 1-2 Minuten, von 0,64% nach 10-15 Minuten und bei 0,16% nach etwa 2 Stunden.
Der Tod durch sogenanntes "inneres Ersticken" tritt ein, wenn über 70% des
Hämoglobins mit Kohlenstoffmonoxid besetzt sind. Blut, das mit Kohlenstoffmonoxid
belastet ist, hat eine kirschrote Farbe. Da sich das Kohlenstoffmonoxid im Blut nur schwer
durch Sauerstoff ersetzen läßt, muß bei einer schweren Kohlenstoffmonoxidvergiftung das
Blut des Betroffenen ausgetauscht werden.
- Auftreten
Kohlenstoffmonoxid macht mit 9,3 Millionen Tonnen im Jahr (Stand 1982) den größten
Anteil aller luftverunreinigenden Stoffe aus. Dies sind etwa 50% der Gesamtemissionen.Hauptverursacher sind Verbrennungsmotoren von Autos, Kohlenstoffmonoxid
ist einer der Hauptschadstoffe im Abgas. Besonders hoch ist die Abgabe von
Kohlenstoffmonoxid im Leerlauf, daher reichert es sich besonders an Kreuzungen sowie in
Garagen und Parkhäusern an. Pro Jahr gibt ein Auto durchschnittlich 600.000 Liter Kohlenstoffmonoxid an die Umwelt ab. In regelmäßigen
Überprüfungen (Abgasuntersuchung, AU) wird die Schadstoffabgabe von Autos untersucht,
dabei dürfen 100 Liter Abgas nicht mehr als 4,5 Liter
Kohlenstoffmonoxid enthalten. Der Einsatz von Autokatalysatoren kann die Anteile der
Schadstoffe im Abgas um über 90% reduzieren. In den Katalysatoren wird Kohlenstoffmonoxid
weiter zu Kohlenstoffdioxid verbrannt. Gleichzeitig reagiert schädliches
Stickstoffmonoxid zu Stickstoff:
Beim Verbrennen von großen Mengen kohlenstoffhaltiger Verbindungen in
Heizungen, Kohleöfen oder Hochöfen entstehen ebenfalls beträchtliche Mengen
Kohlenstoffmonoxid.
Abb. 8: Verursacher der Luftverschmutzung durch Kohlenstoffmonoxid
in der Bundesrepublik Deutschland 1982
Früher waren Kohlenstoffmonoxidvergiftungen durch Kohleöfen, die in
der Nacht durchbrannten, nicht selten. Die Asche der verbrannten Kohle verstopfte das
Gitter, auf dem die Kohle lag. Zur vollständigen Verbrennung fehlte der Überschuß an
Sauerstoff, Kohlenstoffmonoxid entstand.
In erheblichem Maße entsteht Kohlenstoffmonoxid auch beim Rauchen. Bei starken
Rauchern stehen etwa 10% des Hämoglobins im Blut nicht für den Sauerstofftransport zur
Verfügung.
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