Chemie am LPM

 

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1. Modifikationen des Kohlenstoffs

1.2 Graphit

  • Eigenschaften
    Der Name Graphit ist aus dem griechischen Wort graphein, "schreiben", entstanden, denn Graphit ist so weich, daß man damit schreiben kann. Auf der Härteskala von Mohs erhält Graphit die Härte 1. Er ist ein schwarzer, undurchsichtiger Feststoff, der sich fettig anfühlt. Die Oberfläche ist schuppig, und ein Graphitstein ist leicht in Blättchen spaltbar. Obwohl Graphit ein Nichtmetall ist, weist er einen gewissen metallischen Glanz auf. Und tatsächlich ist Graphit, ebenso wie die Metalle, ein sehr guter Leiter von Elektrizität und Wärme.

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Abb. 4: Graphit

               Die Dichte von Graphit beträgt 2,3g/cm3, die Schmelztemperatur 3700°C. Graphit ist in keinem Lösungsmittel löslich.

  • Aufbau
    Im Graphitgitter bilden die Kohlenstoffatome viele übereinander liegende ebene Schichten. Alle Atome einer Schicht sitzen an den Ecken regelmäßiger Sechsecke (Bienenwabenmuster). Jedes Kohlenstoffatom ist mit nur drei weiteren gleich weit entfernten Kohlenstoffatomen über Elektronenpaarbindung miteinander verbunden. Somit sind drei Außenelektronen von jedem Kohlenstoffatom durch die Bindung zwischen den Atomen festgelegt. Das vierte Außenelektron jedes Kohlenstoffatoms ist, ähnlich wie bei Metallen, frei beweglich. Das erklärt die gute elektrische Leitfähigkeit und den metallischen Glanz des Graphits. Außerdem halten die freien Elektronen Licht auf und machen den Graphit lichtundurchlässig.
    Die Schichten des Graphitgitters haben einen wesentlich größeren Abstand voneinander als die Atome innerhalb einer Schicht. Die Anziehungskräfte zwischen den Schichten sind nur gering, die Schichten lassen sie sich gegeneinander verschieben. Deshalb ist Graphit weich und blättrig, man kann mit ihm schreiben.
    Da die Atome im Graphitgitter nicht so dicht gepackt sind wie im Diamantgitter, ist die Dichte von Graphit auch wesentlich geringer. Die Schichten des Graphitgitters bestehen aus einer riesigen Anzahl von Atomen, deshalb schmilzt Graphit erst bei sehr hohen Temperaturen und löst sich in keinem Lösungsmittel.

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Abb. 5: Kristallgitter des Graphits

 

  • Verwendung
    Die geringe Härte des Graphits und seine Fähigkeit, auf geringen Druck hin in kleinen Teilchen abzusplittern, wird im Bleistift tagtäglich benutzt. Zur Herstellung von Bleistiften wird Ton mit Graphitpulver vermischt. Daraus werden runde Minen geformt, die gebrannt und anschließend in heißes Wachs getaucht werden. Das Wachs dringt in die Poren ein und gibt den porösen Minen Stabilität. Je größer der Anteil an Ton in der Mine ist, desto härter schreibt sie . Eine weiche Mine enthält ca. 25% Ton, eine harte Mine bis zu 75%. Die Härtegrade werden mit den Buchstaben H und B angegeben. Dabei steht H für "hard" (hart) und B für "black", also für eine schwarze Mine mit einem hohen Anteil an Graphit. Die Abstufungen reichen von 8B (sehr weich) über HB (mittelhart) bis zu 7H (sehr hart).

    Der Name Bleistift ist auf eine Verwechslung zurückzuführen. Wegen seines metallischen Glanzes hielt man Graphit im Jahre 1564 zunächst für ein Bleimineral. Graphit wurde in schmale Stäbchen zersägt und in Holzleisten eingeleimt, der erste "Bleistift" war geboren. Erst 200 Jahre später zeigte der schwedische Chemiker Scheele, daß es sich bei diesem Mineral nicht um Blei handelte. Inzwischen war der Name Bleistift jedoch soweit verbreitet, daß er bis heute nicht durch den Namen "Graphitstift" verdrängt wurde.

    Da Graphit sehr weich ist, kann er auch als Schmiermittel dienen. So wird Graphitpulver zum Beispiel als Gleitmittel für Türschlösser verwendet.

    Die elektrische Leitfähigkeit von Graphit nutzt man in Graphitelektroden aus. Auch in Bauteilen der Elektrotechnik wird Graphit als elektrischer Leiter verwendet.

    Wegen seiner Beständigkeit gegenüber Hitze sowie seiner guten Wärmeleitfähigkeit werden aus Graphit feuerfeste Produkte wie zum Beispiel Tiegel zum Schmelzen von Metallen hergestellt.

    Da Graphit chemisch sehr widerstandsfähig ist, verwendet man ihn als Schutzanstrich für Kessel und Hochöfen.

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