Kadhimain-Moschee Bagdad

Basra am Schatt-Al-Arab

Samarra

Tempel von Hatra

Karte vom Irak 1000x1207

Karte vom Irak 351x377

Republik Irak - Al-Jumhuriyah al-'Iraqiyah
Irak - Das Land

Irak ist eines der ältesten Siedlungsgebiete der Menschheit und war schon im Altertum eine Brücke zwischen Europa und Asien. Das eigentliche Geheimnis für die hier seit Jahrtausenden immer wieder entstehenden Hochkulturen sind die Flüsse Euphrat und Tigris, die wie Lebensadern das Land durchziehen und Irak auch den Namen Zweistromland gaben.

Euphrat und Tigris bilden auch heute noch die Grundlage für die Entwicklung Iraks. Die von den beiden Strömen eingeschlossenen Gebiete umfassen das alte Mesopotamien, das in der Antike Kernland mehrerer Grossreiche war.

Erdölfunde zu Beginn dieses Jahrhunderts haben bedeutende Veränderungen eingeleitet und Irak zu einem bedeutenden Wirtschafts- und politischen Faktor der arabischen Welt gemacht. Irak hat nicht nur Wasser, sondern mit über 22 Millionen Bewohnern auch das menschliche Potenzial, um Landwirtschaft und Industrie aufbauen zu können; grosse Erdölvorkommen könnten auch langfristig genug Einnahmen zur Finanzierung der ökonomischen Entwicklung bringen.

Dabei ist das Erdöl Segen und Fluch zugleich. Denn die Petrodollars wurden nicht nur zum Kauf von Maschinen und Rohstoffen, sondern auch zur Anschaffung riesiger Mengen Waffen und Munition genutzt. Im September 1980 marschierten irakische Truppen nach Iran ein. Acht Jahre Kämpfe im so genannten Golfkrieg führten zu einem Rückschlag in den Bemühungen, Wirtschaft und Gesellschaft zu modernisieren. Unter anderem zur Beseitigung der kriegsbedingten Schulden besetzte Irak im August 1990 das reiche Emirat Kuwait, was zu einer Niederlage des Irak gegen eine internationale militärische Allianz unter Führung der USA führte.

Schon im 4. Jahrtausend v. Chr. wurde Mesopotamien von den Sumerern besiedelt, deren kulturhistorisch herausragende Leistung die Erfindung der Keilschrift war. Zwar haben in diesem Gebiet schon in der Altsteinzeit - also vor 100 000 Jahren - Menschen gelebt, aber die den Sumerern folgenden und für die Menschheitsgeschichte bedeutenden Hochkulturen der Babylonier und Assyrer hatten ihre Blüte in den zwei Jahrtausenden vor Christi Geburt.

Babylon, die Hauptstadt des babylonischen Reiches mit den in der Antike zu den sieben Weltwundern gezählten hängenden Gärten, lag hundert Kilometer südlich von Bagdad und war ein Zentrum der Wissenschaft, in dem Architektur, Bildhauerei, Mathematik und Geometrie aufblühten.

Lag Babylon südlich von Bagdad, so war der nördliche Teil Mesopotamiens das Kerngebiet der Assyrer mit den meisterlich erbauten Städten Assur, Ninive und Nimrud.

In den Jahrhunderten vor und nach Christi Geburt drängten zuerst die Griechen und später die Römer die mesopotamischen Hochkulturen zurück. Alexander der Grosse (356-323 v. Chr.) starb sogar in Babylon. Nach wechselvoller Herrschaft - die Parther seit 141 v. Chr., die Sassaniden seit 226 v. Chr. - gelang es den Arabern zwischen 635 und 642, das Reich zu erobern. Bagdad wurde im 8. Jahrhundert zur Hauptstadt des jungen islamischen Weltreiches. Während der Herrschaft des Abbasidenkalifen Harun Ar Raschid (763 oder 766-809) fand das Zweistromland zu einer neuen Hochblüte von Wissenschaft und Kultur. Die Herrschaft der Abbasiden fand ihr Ende mit der Eroberung und Zerstörung Bagdads durch die Mongolen im 13. Jahrhundert. 400 Jahre später wurde Mesopotamien von den Türken erobert.

Der moderne Irak hat eine kurze, aber ebenfalls wechselvolle Geschichte. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches Ende des Ersten Weltkrieges entstand unter britischer Bevormundung 1921 ein irakisches Königreich, das 1932 selbständig wurde.

1958 stürzten nationalistische Offiziere König Faisal II. (1935-1958) und ergriffen die Macht. Sie verkündeten eine Bodenreform und erliessen ein Gesetz zur Gleichstellung der Frau. Die Ausrufung der Republik brachte Irak jedoch keine innere Ruhe, sondern leitete eine Periode von Putschen und Aufständen ein.

1968 übernahm die Baathpartei die Macht. Diese ursprünglich in Syrien gegründete Partei verfügte im Irak über eine starke Untergrundorganisation. Die Baathisten begannen mit der systematischen Modernisierung des Landes, verstaatlichten 1972 die Erdölindustrie und orientierten Irak aussenpolitisch auf den Ostblock. Ende der 1970er Jahre gab es einen gewaltigen Wirtschaftsboom, der nach Ausbruch des Kriegs gegen Iran ein jähes Ende fand. Irans Revolutionsführer Ruhollah Musawi Chomeini (1902-1989) hatte nach dem Sturz des Schah 1979 begonnen, gegen die Regierung in Bagdad zu agitieren. Nach mehreren Anschlägen proiranischer Attentäter in Bagdad und kleineren Gefechten an der Grenze marschierte die irakische Armee 1980 in den Iran ein. Die historische Feindschaft zwischen Irak und Iran war wieder aufgebrochen. Statt des von der Führung in Bagdad erhofften schnellen militärischen Sieges erstreckten sich die Kämpfe über acht Jahre. Erst 1988 wurde ein Waffenstillstand geschlossen.

Nach Kriegsende war der Wiederaufbau der Wirtschaft die am dringlichsten zu lösende Aufgabe. Schon bald war in den Luxushotels der irakischen Grossstädte und in Feriendörfern von den Kriegsfolgen nur noch wenig zu spüren. Die Regierung in Bagdad hatte sogar sechs Monate nach Ende der Kämpfe die Grenzen für Touristen wieder geöffnet, um sie zum Besuch der vielen historischen Kultur- und Baudenkmäler zu bewegen. Diese positive Entwicklung erfuhr durch den irakischen Einmarsch in Kuwait im August 1990 ein jähes Ende. Irak manövrierte sich dadurch auf lange Zeit ins Abseits der internationalen Politik.

Das Abenteuer des Kuwait-Feldzugs endete zwar in einem militärischen Desaster, und das internationale Wirtschaftsembargo liess die Zivilbevölkerung leiden; beides brachte die diktatorische Herrschaft Saddam Husseins, ab 1979 an der Spitze von Einheitspartei und Staat, zwar kurzzeitig in Bedrängnis, stürzte sie aber nicht. Zwar wurde das Land durch zwei Flugverbots- bzw. Schutzzonen faktisch in drei Teile geteilt, doch konnte Saddam Hussein sich der Kontrolle internationaler Waffeninspekteure entziehen und seine aussenpolitische Bewegungsfreiheit schrittweise erweitern. Denn die arabische Welt hat kein Interesse an einer dauerhaften Schwächung des Iraks.

www.wissen.de


g26.ch PLATTFORM FÜR KUNST KULTUR UND GESELLSCHAFT
Google
Web intern
Irak Index
Geschichte
Das Land
Der Staat heute
Landschaft und Natur
Die Menschen
Wirtschaft
Mesopotamien
Die Kurden
Daten + Fakten
Republik Irak
UNESCO Welterbe
Städte und Kulturdenkmäler