Einen Überschuss wird Kabel Deutschland wohl auch in diesem Jahr nicht erwirtschaften. Finanzchef Paul Thomason erwartet jedoch einen niedrigeren Jahresverlust als bisher prognostiziert. "Wenn die Zinssätze stabil bleiben, rechne ich damit, dass wir beim Nettoergebnis am unteren Rand der Spanne, also näher bei minus 25 Millionen Euro, liegen werden", sagte er der "Börsen-Zeitung".
Zuletzt hatte das Unternehmen erklärt, im laufenden Geschäftsjahr werde wegen Investitionen in das Kabelnetz und der hohen Zinslast ein Fehlbetrag zwischen 25 und 40 Millionen Euro anfallen. 2009 hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 45 Millionen Euro ausgewiesen.
Trotz der anhaltenden Verluste will Kabel Deutschland seinen Anlegern nach Ablauf des Geschäftsjahres 2011/12 (zum Ende März) eine Dividende zahlen. Die Gelder dürften vor allem dem Finanzinvestor Providence zugutekommen, der auch nach dem Börsengang noch eine Mehrheit hält. Für einen Rückzug des US-Investors gibt es derzeit keinen Anhaltspunkt, sagte Thomason.
Wachstum aus eigener Kraft
Der geplante Expansionskurs von Kabel Deutschland konnte bisher nicht realisiert werden. So habe Tele Columbus signalisiert, Verhandlungen nicht weiter fortführen zu wollen. "Wir sind sicherlich etwas enttäuscht darüber, aber ehrlich gesagt: Es wäre schön, Tele Columbus zu kaufen, aber wir müssen es nicht", sagte Thomason der Zeitung. "Keiner unserer mittelfristigen Pläne hängt von Tele Columbus ab.
Kabel Deutschland setzt deshalb vorrangig auf Wachstum aus eigener Kraft." Auf die Frage nach Interesse an dem ebenfalls börsennotierten Kabelnetzbetreiber Primacom antwortete er, dass KDG generell an der Konsolidierung der Kabelnetze der Netzebene 4 (Anbieter mit direktem Kundenzugang) in seinem Verbreitungsgebiet interessiert sei - zu einem angemessenen Preis.
Seit seinem Börsengang im März zu einem Kurs von 22,50 Euro hat die im MDax notierte Aktie von KabelDeutschland knapp zehn Prozent zugelegt
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