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Abbau 1. bergmännische Tätigkeit zur planmäßigen Hereingewinnung von Rohstoffen.
2. Bezeichnung für den Teil des Grubengebäudes, in dem der Rohstoff gewonnen wird.


Abbaufortschritt Fortschritt eines Gewinnungsbetriebes in der Lagerstätte gemessen in Metern, im Gegensatz zur Abbaugeschwindigkeit, die den Abbaufortschritt je Zeiteinheit angibt.


Abbaustrecke in der Lagerstätte erstellte längliche Hohlräume. Im Steinkohlenbergbau begrenzen sie den Streb an seinen Enden und werden nach ihrem Verwendungszweck unterschiedlich bezeichnet; Kohlenabfuhrstrecke, Fuß- oder Kopfstrecke.


Abbauwürdigkeit ist abhängig von einer Reihe von ökonomischen Faktoren wie allgemeines Preisniveau, Stand der Fördertechnik und Größe der Lagerstätte. Sie variieren, so daß ein Vorkommen bauwürdig wie auch bauunwürdig werden kann. Mit zu berücksichtigen sind gleichfalls die ökologischen Faktoren, die einen immer größeren Anteil an der Beurteilung einer Lagerstätte einnehmen.


Ablöschen Vor dem kohlenstoßseitigen Ende des Regelausbaus ausbrechende Kohlenlagen, durch die ein abgeböschter Kohlenstoß entsteht und die Offenstehende Hangendfläche vergrößert wird.


Abraum im Tagebau gelöstes Gestein (siehe Nebengestein) wie zum Beispiel das über der Lagerstätte, was keine nutzbaren Mineralien enthält (siehe Deckgebirge).


Abteufen bergmännischer Ausdruck für das Herstellen senkrechter Hohlräume (siehe Schächte) zur Erschließung von Lagerstätten.


Aktionsgemeinschaft Deutscher Steinkohlereviere GmbH als Gemeinschaftsaktion der gesamten deutschen gewerblichen Wirtschaft durch Vertrag vom 23. November 1966 mit dem Ziel, eine geordnete Stillegung von Stein- und Pechkohlenbergbau zu erleichtern und die Wirtschaftsstruktur in den Steinkohlenbergbaugebieten zu verbessern. Durch Verträge mit der Bundesrepublik Deutschland sind der Aktionsgemeinschaft die Gewährung von Stillegungsprämien, die Veräußerung von Grundstücken aus Bergbaubesitz im Interesse einer Verbesserung der Wirtschaftsstruktur in den betroffenen Bergbaugebieten übertragen worden.


Aktivkohle Kohle, die durch Spezialbehandlung ein fein verteiltes Porensystem mit hoher innerer Oberfläche erhält. Aufgrund der damit verbundenen Erhöhung des Absorbtionsvermögens wird Aktivkohle insbesondere zur Reinigung von Gasen eingesetzt.


Allgemeines Berggesetz (ABG) vom 24. Juni 1865. Das ABG galt ursprünglich für die Preußischen Staaten. Es wurde von deren Rechtsnachfolgern übernommen und vielfach geändert. Es behandelt: - Fragen des Privatrechts: so die Rechte aus dem Bergwerkseigentum, gesellschaftliche Regelungen der Bergrechtlichen Gewerkschaft, Schadensersatzregelung hinsichtlich der Bergschäden. - Fragen des öffentlichen Rechts: Verfahren der Grundabtretung, eine Art Enteignung von Grundstücken auf Zeit für bergbauliche Zwecke, Zulassung von Betriebsplänen, nach denen der Abbau zu erfolgen hat, durch die Bergbehörde und Ermächtigungsvorschriften für die Bergebehörde zum Eingreifen im Falle der Gefahr. - Fragen des Strafrechts: Ahndung von Verstößen gegen Vorschiften, die der Sicherheit im Bergbau dienen. (siehe Bundesberggesetz)


Alter Mann bergmännische Bezeichnung für den Lagerstättenteil oder den Grubenbau, der nach der Gewinnung des Rohstoffes verbleibt.


Anfahrverluste Anteil an Energie, der bei der Inbetriebnahme ("Anfahren") eines technischen Prozesses noch nicht für den Prozeß genutzt werden kann und "verloren" geht. Die Verluste entstehen u. a. durch den Energieverbrauch der Hilfsaggregate und den Aufheizvorgang.


Ankerlänge Muss mindestens ein drittel der Streckenbreite betragen; übliche Ankerlänge 2,2 Meter.    


Anschlußbergwerk

 

 

 

 

 

 


Anschluß neuer Grubenfelder an ein produzierendes Bergwerk. Das Anschlußbergwerk erhält eigene Seilfahrteinrichtungen, Materialförderung, Wetterführung und Energieverteilung. Die Produktförderung oder Schachtförderung und die Aufbereitung verbleiben am alten Standort.




Anthrazit siehe Steinkohlearten


Arbeitspreis Begriff, der ursprünglich nur auf die Preise des elektrischen Stroms beschränkt war. Der Arbeitspreis ist der Teil des Strompreises, der nach der Menge der abgenommenen elektrischen Energie (kWh) berechnet wird. Dazu kommt der Grund- oder Leistungspreis, der nach der beanspruchten oder bestellten Leistung in kW berechnet wird. Dieses System findet auch Anwendung in anderen Bereichen der Energiewirtschaft, in denen hohe Kapazitäten für Zeiten des Spitzenbedarfs vorgehalten werden müssen.


Arbeitszeit siehe Schicht


Aromaten Kohlenwasserstoff-Gruppe mit relativ hohem spezifischen Gewicht und guten Lösungseigenschaften, deren chemischer Stammkörper das Benzol ist. Diese Verbindungen heißen Aromaten, weil viele dieser abgeleiteten Stoffe einen aromatischen Geruch haben. Die bekanntesten Aromaten sind: Benzol, Toluol, Xylol. Sie werden in Kokereien und bei der Mineralölverarbeitung gewonnen und finden als Treibstoff und Chemierohstoff Verwendung.


Artikelgesetz Nachfolge-Gesetzgebung für den Jahrhundertvertrag. Ab 1996 gibt es keine feste Regulierung der Absatzmengen mehr. Die erforderlichen finanziellen Mittel zum Ausgleich von Weltmarktpreisen zum Preis deutscher Steinkohle werden dann aus dem Haushaltsetat des Bundes bestritten.


Aschegehalt nicht brennbaren Bestandteile in Gew.-% im Brennstoff. Bezogen auf ein Steinkohlenflöz liegt der Wert meist unter 12 %. Der Aschegehalt bildet zusammen mit dem Wassergehalt den Ballastgehalt.


Aschenabzug Vorrichtung, mit der feste oder flüssige Rückstände von Verbrennungsprozessen abgezogen werden.


Asphalt braunschwarze bis schwarze, nichtkristalline, viskose bis nahezu feste Masse, die aus Kohlenwasserstoffen mit geringen Mengen Sauerstoff-, Stickstoff- und Schwefelverbindungen sowie Mineralstoffen besteht. Man unterscheidet natürlichen und künstlichen, aus Erdölrückständen gewonnenen Asphalt. Asphalt ist ein Gemisch aus Bitumen und Mineralstoffen (Sand, Kies, Split) als Füllstoff. Bevorzugte Anwendungen beim Straßenbau zum Asphaltieren oder zur Herstellung von Dachpappen.


Aufbereitung mechanische oder chemische Behandlung bergbaulicher Rohstoffe zu einem marktfähigen Produkt. Im Steinkohlenbergbau erfolgt die Aufbereitung der Rohkohle mechanisch durch Nutzung der Schwerkraft bei unterschiedlicher Dichte der zu trennenden Produkte: Kohle = 1,3 bis 1,6 t/m3 Schieferton = 2,7 t/m3 Sandstein = 2,3 bis 2,6 t/m3


Auffahren bergmännische Bezeichnung für das Herstellen von Hohlräumen für das Grubengebäude. Die Auffahrung kann maschinell mit Teil- oder Vollschnittmaschinen oder konventionell durch Bohr- und Schießarbeit erfolgen.


Aufforstung Forstwirtschaftliche Anpflanzung auf einem Rekultivierungsgebiet oder einer Berghalde.


Ausbau Stützelemente zum Offenhalten bergmännischer Hohlräume.


Ausgasung Freisetzung von Gasen aus Stoffen, ohne daß sich deren Gefüge chemisch verändert im Gegensatz zur Entgasung und Vergasung. Dies kann durch Wärmezufuhr oder Druckentlastung ausgelöst oder beschleunigt werden. So kann bei der Steinkohlengewinnung durch Druckentlastung oder Zerkleinerung des Gesteins Methan freigesetzt werden. siehe Grubengas.


Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes Sondervermögen des Bundes, das durch das Dritte Verstromungsgesetz (Verstromungsgesetze) eingerichtet worden ist und vom Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft verwaltet wird. Dem Sondervermögen fließen die Mittel aus der Erhebung der Ausgleichsabgabe zu, die seit dem 1.1.1975 auf die Abgabe von Elektrizität erhoben wird. Die Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind berechtigt, die Ausgleichsabgabe ("Kohlepfennig") an die Endverbraucher weiterzugeben. Aus dem Mittelaufkommen des Fonds werden nach Maßgabe des Dritten Verstromungsgesetzes Zuschüsse zur Förderung des Einsatzes von Steinkohle in der Kraftwirtschaft bis zum 31.12.1995 gewährt. Danach tritt das Artikelgesetz in Kraft.


Ausnutzungsfaktor Verfügbarkeit von Wärmekraftwerken.


Ausziehschacht Abwetteröffnung nach über Tage, in der mittels Ventilatoren die Luft aus dem Grubengebäude gesaugt wird. (siehe Wetter)


Backvermögen Eigenschaft von Steinkohle, beim Erhitzen zu erweichen und anschließend unter Ausdehnung einen gebackenen, stückigen Koks zu bilden. Steinkohlen ohne Backvermögen erweichen nicht und hinterlassen einen pulvrigen Verkokungsrückstand.


Ballastgehalt Summe aus Wasser- und Aschegehalt in der Kohle in Gew.-%.


Ballastkohle Steinkohle mit einem Ballastgehalt über 20 %; sie wird vor allem als Kraftwerkskohle verwendet.


Ballastkohle Bezeichnung für eine Kohle, die einen Anteil an nichtbrennbaren Bestandteilen (Wasser und Aschegehalt) von 20% und mehr enthält. Sie wird überwiegend in der Kraftwirtschaft und Zementindustrie eingesetzt.


Bandförderung kontinuierlich laufendes Fördermittel zum Transport von Massenschüttgütern (siehe Gurtbandförderer)


Barbara, Heilige Schutzheilige der Bergleute. Barbaratag ist der 4. Dezember.


Barolux Im Bergbau benutztes Druckmessgerät zur Bestimmung des absoluten Luftdruckes in mbar (Torr) über und unter Tage. Die nach der barometrischen Methode gemessenen Druckwerte dienen zur Ermittlung von Druckunterschieden zwischen verschiedenen Punkten eines Wetternetzes.


Bauwürdigkeit siehe Abbauwürdigkeit


Benzol Kohlenwasserstoff (C6H6), der bei der Entgasung von Kohle (Kohlenwertstoffgewinnung) und bei der Rohölverarbeitung gewonnen wird. Benzol findet Verwendung als Rohstoff in der chemischen Industrie und als Motorenbenzol zur Erhöhung der Klopffestigkeit von Kraftstoffen.


Berechtsame Nutzungsrecht an Grubenfeldern (Bergwerkseigentum).


Bergamt übt als untere Landesbehörde die Aufsicht über die bergbaulichen Aktivitäten aus. Die Aufgabe umfaßt die Überwachung der Sicherheit und die Einhaltung der Bestimmungen aus der Bergverordnung.


Bergbehörde staatliche Sonderbehörde, unter deren Aufsicht der Bergbau steht. Sie wird in Nordrhein-Westfalen auf drei Ebenen tätig: 1. Oberste Landesbehörde (Landesregierung) 2. Landesoberbergamt (LOBA) 3. Bergamt. Nach dem Bundesberggesetz ist die Bergbehörde ermächtigt, Bergverordnungen und Ordnungsverfügungen zu erlassen. Mit dem Betriebsplanverfahren erfolgt die Betriebsüberwachung.


Berge bergmännischer Ausdruck für das bei der Gewinnung mitanfallende Gestein oder für die in der Aufbereitung anfallenden Anteile an Gestein. (siehe Waschberge)


Bergehalde Aufschüttung von nicht verkaufsfähigen Produkten (Berge und Abraum), die z.B.: - im Streckenvortrieb - beim Freilegen einer Lagerstätte - bei der Aufbereitung eines Rohstoffes anfallen. (siehe Landschaftbauwerke)


Bergschaden Bei der Gewinnung von Mineralien werden in der Erde Hohlräume geschaffen und das physikalische Gleichgewicht des Gebirgskörpers beeinflußt. In diese künstlichen Hohlräume - auch wenn sie verfüllt werden - drücken sich die darüberliegenden Erdschichten. Diese Bewegungen können sich bis zur Tagesoberfläche fortsetzen und zu Bodensenkungen führen. Als Bergschaden wird die Beeinträchtigung der Tagesoberfläche mit dort befindlichen Gebäuden oder anderen baulichen Anlagen durch Absenkung oder Schiefstellung infolge bergbaulicher Tätigkeit und der so am Grundstück und seinem Zubehör entstandene Vermögensschaden bezeichnet. Der Bergwerkseigentümer ist verpflichtet, für den Bergschaden Entschädigung zu leisten. (siehe Allgemeines Berggesetz)


Bergverordnung Verordnung der Bergbehörde zur Gewährleistung der Sicherheit auf einem Bergwerk.


Bergwerk umfaßt alle über- und untertägigen Einrichtungen, die zum Aufsuchen, Gewinnen, Fördern und Aufbereiten von mineralischen Rohstoffen dienen. - Aufbereitung - Schacht - Gewinnung - Grubengebäude


Betriebsplanverfahren im Bergbau angewandtes Verfahren zur sicherheitlichen Betriebsüberwachung. Nach dem Bundesberggesetz darf ein Bergbaubetrieb nur aufgrund eines vorher von der Bergbehörde zugelassenen Betriebsplanes geführt und betrieben werden. Über die Zulassung ist schriftlich und innerhalb eines Monats zu entscheiden.


Bewetterung Bergmännische Bezeichnung für untertägige Belüftung.


Biogas unter Einfluß von Mikroorganismen aus organischen Stoffen entstehendes Gas (Verfaulung). Die Ausgangsstoffe können aus landwirtschaftlichen Abfällen, Klärschlamm oder sonstigen organischen Abfallprodukten bestehen. Biogas setzt sich zusammen aus rund: 65% Methan, 30% Kohlendioxid, 2% Stickstoff, 2% Wasserstoff und einem geringen Anteil Schwefelwasserstoff. Der Heizwert beträgt etwa 21 000 bis 25 000 kJ/m3 (3 000 bis 6 000 kcal/m3). Bei einem mikrobiellen Abbau einer Abfalldeponie (Gras, Laub, Klärschlamm usw.) werden aus 1 t Müll etwa 300 bis 400 m³ Gas erzeugt.


Bitumen Sammelbegriff für natürliche oder durch die Aufbereitung von Ölen erzeugte organische Gemische, die überwiegend aus Kohlenwasserstoffen oder Sauerstoffverbindungen bestehen. Der Aggregatzustand ist halbfest bis hart. Bei Erhitzung wird Bitumen langsam flüssig. Überwiegend wird Bitumen zum Anmischen von Asphalten verwendet.


Bivalentes Kraftwerk Kraftwerk, in dem alternativ zwei Primärenergieträger eingesetzt werden können, wie Kohle oder schweres Heizöl bzw. Gas oder schweres Heizöl.


Blasversatz

 

 

 

 

 

 


Versatzverfahren bei dem Nebengestein (Berge) in den ausgekohlten Hohlraum mit Hilfe von Druckluft pneumatisch eingebracht wird. Aufgrund der maschinellen Gewinnungseinrichtung ist eine Mindeststrebhöhe von 1,9 Metern erforderlich.




Blockheizkraftwerk Kraftwerk, bei dem der Generator für die Stromerzeugung nicht von einer Turbine, sondern von stationären Verbrennungsmotoren angetrieben und das Kühlwasser sowie die Abgaswärme gleichzeitig zu Heizzwecken genutzt wird. Durch diese Kraft-Wärme-Kopplung werden Nutzungsgrade von über 80 % erreicht. Blockheizkraftwerke werden als kleinere Einheiten errichtet.


Blockkraftwerk Dampfkraftwerke, die aus einem oder mehren Einzelblöcken bestehen. In der Regel ist jeder Block eine geschlossene autarke Einheit.


Braunkohle Kohle, die schwächer inkohlt (siehe Inkohlungsgrad) ist als Steinkohle und deshalb weniger Kohlenstoff, dafür aber mehr Sauerstoff und Wasserstoff enthält. Der Heizwert deutscher Braunkohle, die zur Gruppe der Weichbraunkohle gehört, liegt zwischen 6,49 und 13 MJ/kg (1 550 und 3 100 kcal/kg). Hartbraunkohle hat ein etwas höheres spezifisches Gewicht und einen höheren Heizwert, dafür niedrigere Gehalte an Wasser und flüchtigen Bestandteilen.


Braunkohlenkraftwerk mit Braunkohle betriebenes Wärmekraftwerk. Aufgrund der relativ niedrigen variablen Kosten (Brennstoffkosten) werden die Braunkohlenkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland vor allem im Grundlastbereich eingesetzt.


Brennstoffe Unterscheidung in natürliche oder durch Veredlungsprozesse gewonnene Stoffe zur Erzeugung von Wärmeenergie. 1) fossile Brennstoffe sind Kohle, Erdöl, Erdgas, Torf 2) nicht fossile Brennstoffe sind Kernbrennstoffe und Holz.


Brennwert (Ho) angegeben in kJ/kg. Als oberer Heizwert wird die freiwerdende Verbrennungswärme bei der vollkommenen Verbrennung eines Brennstoffs bezeichnet. Im Gegensatz zum unteren Heizwert (Hu), bei dem die Verdampfungswärme des im Brennstoff vorhandenen und bei der Verbrennung gebildeten Wassers eingerechnet wird.


Brikett aus Feinkohle mit oder ohne Bindemittel gepreßte Form, die vorwiegend im Hausbrand verwendet wird.


Bruchbau

 

 

 

 

 

 


wird das planmäßige Zubruchwerfen der Dachschichten in Folge des Abbaus genannt. Durch die Volumenvergrößerung des geschütteten Gesteins werden die durch den Abbau entstandenen Hohlräume verfüllt und dem Hangenden ein neues Auflager gegeben.




Bruchhohlraumverfüllung Versatzverfahren bei dem in den ausgekohlten, zu Bruch geworfenen Raum ein selbstabbindender Baustoff hydraulisch eingepreßt wird. Verwendet werden Reststoffe der Aufbereitung, Aschen und feingemahlene Berge.


Bruttostromverbrauch im Vergleich zum Nettostromverbrauch sind hier der Eigenverbrauch der Stromerzeugungsanlagen, der Pumpstromverbrauch sowie Leitungsverluste enthalten.


Bundesberggesetz (BBergG) vom 13. August 1980 am 1. Januar 1982 aufgrund der Gesetzgebungskompetenz des Bundes in Kraft getreten. Es verfolgt folgende Ziele: - Neuabgrenzung des Geltungsbereiches des Bergrechts, - Neuordnung und Bereinigung des Bergrechtsamtwesens durch ein Konzessionssystem mit Feldes- und Förderabgaben, - Anpassung der Mittel zur Betriebsregelung und Überwachung Betriebsplanverfahren, verantwortliche Personen, Bergaufsicht (Bergverordnungen) - Neugestaltung des Verhältnisses zu den Berufsgenossenschaften, - Neuordnung des Bergschadensrechts, - Aufhebung überholter bergrechtlicher Institutionen.


Bundesimmissions- Schutzgesetz am 1. April 1974 in Kraft getretenes Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge. Es stellt das rechtliche Instrumentarium für Immissionsschutzmaßnahmen des Bundes dar. Verordnungen der Bundesregierung und Immissionsschutzgesetze der Länder ergänzen und konkretisieren diese. Technische Einzelheiten, aber auch die Festlegung der zulässigen Immissionen und die Methoden zu deren Messung und Ermittlung sind weitgehend in Verwaltungsvorschriften wie der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) oder der Technischen Anleitung gegen Lärm (TA Lärm) geregelt.


Bunker Sammelbehälter zur Lagerung von Stoffen, beispielsweise von Energieträgern. Natürliche Bunker sind Kavernen. Als Bunker werden aber auch Tanks und Grubenräume im Bergbau unter Tage bezeichnet, in denen die gewonnene Förderung gespeichert wird.


Clean-Coal-Technologie Technologien, die eine besonders umweltverträgliche Nutzung der Kohle gewährleisten, z:B: Wirbelschichttechnik, Druckkohlenstaubfeuerung.


Cracken Spalten größerer und schwererer Kohlenwasserstoffmoleküle in kleinere und leichtere, wie schweres Heizöl in Benzine oder Gasöle oder Spaltung von Benzin zur Herstellung von Gasen. Je nach Verfahren unterscheidet man: Thermisches Cracken: durch Anwendung hoher Temperaturen und unter Druck. Thermische Crackanlagen: werden vorwiegend zum Cracken leichter und mittlerer Kohlenwasserstoffe eingesetzt. Katalytisches Cracken: bei Über- und Atmosphärendruck und niedrigen Temperaturen in Gegenwart eines Katalysators. Zu den katalytischen Crackverfahren zählt auch das "Hydrocracken". Dabei erfolgt die Ölspaltung bei hohem Druck unter Zugabe von Wasserstoff. Katalytische Crackanlagen dienen vorwiegend zum Cracken schwerer Kohlenwasserstoffe.


Dampf Gas, das sich leicht verflüssigen läßt (zum Beispiel Wasserdampf). Erhitzt man eine Flüssigkeit unter konstantem Druck, so dehnt sich diese aus, wobei die Temperatur bis zum Erreichen der Siedelinie ansteigt. Hier beginnt die Flüssigkeit zu sieden. Bei weiterer druckkonstanter (isobarer) Wärmezufuhr bildet sich immer mehr Dampf (Gas), wobei die Temperatur konstant bleibt (Naßdampfgebiet). Beim Erreichen der Taulinie ist auch der letzte Flüssigkeitstropfen verdampft, so daß jetzt die gesamte Flüssigkeit in die Gasphase übergegangen ist. Die Taulinie verbindet alle Zustände, bei denen das Gas zu kondensieren (Kondensation) beginnt. Das Gas mit den Zuständen der Taulinie wird als gesättigter Dampf (Sattdampf) bezeichnet. Bei weiterer isobarer Erwärmung steigt die Temperatur über die Sättigungstemperatur an. In der Nähe der Taulinie wird das Gas mit den Zuständen der Gasphase als überhitzter Dampf bezeichnet. In Wärmekraftwerken wird er im sogenannten Überhitzer, einem Teil des Dampferzeugers, gewonnen, um einen möglichst guten Wirkungsgrad des Kraftwerksprozesses zu erreichen. Da hierbei Materialien (Stähle) besonderer Qualität erforderlich sind, stößt die Überhitzungstemperatur auf technische und wirtschaftliche Grenzen (zur Zeit etwa 540 °C).


Dampfkessel geschlossener Behälter oder Rohranordnung, in der Dampf von höherem als atmosphärischem Druck erzeugt wird.


Dampfkraftwerk Anlage zur Erzeugung elektrischer Energie, wobei als Arbeitsmedium für die Wärmekraftmaschine (Turbine) meist Wasserdampf dient. Hierbei wird die Energie des Primärenergieträgers zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt, dessen Wärme in einer Wärmekraftmaschine in mechanische Energie umgewandelt wird. Diese dient über einen Generator direkt zur Erzeugung elektrischer Energie. Dampfturbinenkraftwerke arbeiten mit einem geschlossenen Wasser-Dampf-Kreislauf. Bei der Verwendung einer Kondensationsturbine wird nur elektrischer Strom erzeugt. Wird der Prozeß mit einer Gegendruckturbine betrieben, so wird nur ein Teil der Energie des Dampfes zur Stromerzeugung genutzt, der Rest kann als Fernwärme bzw. Prozeßwärme abgegeben werden. Diese Kraftwerke bezeichnet man als Heizkraftwerke. Durch die Verwendung der Restwärme des Dampfes als Heiz- oder Industriewärme entfällt der bei Kondensationskraftwerken auftretende Wärmeverlust durch Kondensation des Dampfes (Abwärme), was zu einem besseren thermischen Wirkungsgrad führt. Zu berücksichtigen ist, daß Strom und Wärme zwar parallel produziert, aber im Jahres- und Tagesverlauf nicht immer parallel nachgefragt werden. Der Betrieb der Heizkraftwerke wird nach dem Bedarf an Heizwärme ausgerichtet. (siehe Kraft-Wärme-Koppelung)


Dampfturbine von Wasserdampf (Dampf) durchströmtes Aggregat, in dem die Energie des Dampfes in Rotationsenergie umgewandelt wird. Druck und Temperatur des einströmenden Wasserdampfes betragen nach heutigem Stand der Technik maximal 250 bar und 540 °C. Dadurch ist der Wirkungsgrad des Dampfkraftwerkes auf maximal etwa 40 % begrenzt. Nach dem Druck, mit dem der Dampf die Turbine verläßt, unterscheidet man zwischen Kondensationsturbinen (0,05 bar) und Gegendruckturbinen (über 1 bar). Bei den Kondensationsturbinen wird das gesamte Druckgefälle zur Stromerzeugung genutzt, während Gegendruckturbinen den Dampf nur bis auf einen bestimmten Druck entspannen, um die Restenergie des Dampfes beispielsweise als Prozeßwärme nutzen zu können. Kondensationsturbinen werden in Großkraftwerken, Gegendruckturbinen insbesondere in Industrie- und Heizkraftwerken eingesetzt.


Deckgebirge Gesteinsschichten oberhalb  des Steinkohlengebirges.


Diffusion Vermischung von Gasen aus verschiedenen Räumen, auch bei Kohlenentgasung.


EGKS Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (auch: Montan-Union). Die EGKS wurde am 18.4.1951 gegründet. Gründungsmitglieder der EGKS sind neben Deutschland Frankreich, Italien und die Benelux-Staaten. Ziel der EGKS war es, für die Erzeugnisse der Montanindustrie einen gemeinsamen Markt zu errichten, d.h. einen Markt ohne Binnengrenzen und ohne Diskriminierung. Die EGKS gilt damit als eine der Keimzellen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die im Jahr 1958 gegründet wurde und aus der die Europäische Union hervorgegangen ist. Der EGKS-Vertrag läuft am 23. Juli 2002 aus.


Eierkohlen siehe Briketts


Einschienen- Hängebahn Kurzbezeichnung EHB, Transportmittel für Material und Personen, das an einem aufgehängten Schienenstrang geführt wird. Die Lasten können durch Seil- oder Eigenantrieb (Dieselhydraulik, Batterie) bewegt werden.


Einschienenhängebahn Kurzbezeichnung EHB, Transportmittel für Material und Personen, das an einem aufgehängten Schienenstrang geführt wird. Als Antrieb kann eine stationäre Winde (Haspel), mit dessen Hilfe ein Seil bewegt wird, oder im Direktantrieb Elektro-Batterie- oder Dieselantriebe eingesetzt sein.


Einziehschacht Schacht, durch den Frischwetter in ein Grubengebäude einziehen.


Elektroden-Anthrazit Anthrazitkohle, die wegen des geringen Ascheanteils von 2 bis 3 % zur Herstellung von Elektroden geeignet ist.


Elektrofilter dient zur Abscheidung von Feinstaub aus Gasen bei Temperaturen bis etwa 200 °C. Zwischen zwei Elektroden wird ein elektrisches Feld aufgebaut. Staubteilchen, die durch dieses Feld strömen, werden negativ geladen und wandern zu einer Niederschlagselektrode. Dort werden sie wieder entladen und lösen sich aufgrund der Schwerkraft ab. Durch Einsprühen von Wasser kann die Leitfähigkeit erhöht werden (Naßelektrofilter). Elektrofilter haben einen relativ geringen Energieverbrauch und niedrige Wartungskosten. Sie werden insbesondere in der Zementindustrie, Eisenhüttenindustrie und Kraftwerkstechnik eingesetzt. An der Erweiterung der Einsatzmöglichkeit auch für höhere Temperaturen wird zur Zeit gearbeitet.


Emission an die Umgebung abgegebene Stoffe (Staub, Gase, Dämpfe, Stickoxide, Schwefeloxide, radioaktive Stoffe), die bei verschiedenen Prozessen (Herstellung, Verarbeitung, Verbrennung) entstehen.


Endenergieverbrauch Verbrauch von Primär- und Sekundärenergieträgern beim Endverbraucher (Industrie, Verkehr, Haushalte und Kleinverbraucher). Der Endenergieverbrauch läßt sich zahlenmäßig aus dem Primärenergieverbrauch nach Abzug von Verbrauch und Verlusten im Energiesektor und des nichtenergetischen Verbrauchs ermitteln. In der Bundesrepublik Deutschland macht der Endenergieverbrauch in der Regel etwa zwei Drittel des Primärenergieverbrauchs aus. (siehe Energiebilanz)


Energie Fähigkeit, Arbeit zu leisten oder Wärme abzugeben. Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden; sie kann nur ihre Erscheinungsform ändern. So wird zum Beispiel im Kraftwerksprozeß die im eingesetzten Brennstoff gebundene Energie zunächst in Wärme und dann in elektrische Energie umgewandelt. Dabei kann aus thermodynamischen und verfahrenstechnischen Gründen nur ein Teil der Wärme (Energie) in elektrische Energie überführt werden. Der Rest geht zwar der Stromerzeugung verloren, bleibt aber im Gesamtsystem erhalten. Die verschiedenen Erscheinungsformen der Energie sind: mechanische Energie - potentielle (Energie der Lage) und kinetische Energie (Energie der Bewegung) - elektrische Energie, thermische Energie (Wärme), chemische Energie (Energie, die den Zusammenhalt von Molekülen bewirkt) und Kernbindungsenergie (Energie, die die Bausteine eines Atomkerns zusammenhält).


Energiebilanz tabellarische Darstellung des Aufkommens und der Verwendung aller Energieträger in einem bestimmten Wirtschaftsraum pro Periode nach festgelegtem Schema. Für die Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen seit 1950 jährlich eine Energiebilanz.


Energieflußdiagramm grafische Darstellung des Energieflusses vom Energieaufkommen bis zum Verbleib. (siehe Energiebilanz)


Energiekosten 1. Kosten, die bei der Gewinnung und Zur Verfügungstellung einer Energieeinheit entstehen. Bezugsgröße ist die entsprechende Maßeinheit: - bei Wärme in Joule - bei Elektrizität in Kilowattstunde - bei Treibstoffen in Litern Energiekosten sind ein Maß für die Wirtschaftlichkeit einer Energieanlage. 2. Gesamtkosten für die verwendeten Energieen. Dabei belasten importierte Energien die Handelsbilanz, wenn ihnen kein entsprechender Ausfuhrwert gegenübersteht. Wo dies der Fall ist, wird die Bilanz grundsätzlich durch Förderung heimischer Energien entlastet.


Energieprogramme Zusammenfassung der energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Zielvorstellungen und der darauf ausgerichteten Maßnahmen. Die Bundesregierung hat folgende Energieprogramme vorgelegt: 1. Das erste Programm wurde im September 1973 veröffentlicht. Ausgangspunkt der Programmüberlegungen war folgende Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in der Bundesrepublik Deutschland, die für den Fall angenommen wurde, daß keine neuen energiepolitischen Maßnahmen ergriffen würden. Als Grundziel wurde eine Energieversorgung angestrebt, bei der ein auf die Bedürfnisse der Verbraucher ausgerichtetes ausreichendes Energieangebot sichergestellt ist, die mittel- und langfristig sicher ist, die zu möglichst günstigen volkswirtschaftlichen Gesamtkosten auf lange Sicht erfolgt und die den Erfordernissen des Umweltschutzes Rechnung trägt. Wegen der besonderen Risiken, die sich aus dem hohen Anteil des Mineralöls an der Versorgung der Bundesrepublik Deutschland ergeben, wurde die Energiepolitik der Bundesregierung auf folgende konkrete Ziele ausgerichtet: - Verminderung der Risiken im Mineralölbereich, vor allem durch Diversifizierung und Vorsorge gegen kurzfristige Krisen. - Schneller Ausbau von Erdgas, Kernenergie und Braunkohle zur Dämpfung des Verbrauchszuwaches beim Mineralöl. - Angemessene Nutzung der deutschen Steinkohle vor allem bei der Versorgung der Eisen- und Stahlindustrie und bei der Sicherung der Elektrizitätsversorgung. Allerdings wurde eine Rücknahme der inländischen Steinkohlenförderung von rund 95 Mill. t in 1973 auf 83 Mill. t in 1978 für notwendig erachtet. 2. Die Ölkrise vom Oktober 1973 und die durch sie ausgelösten tiefgreifenden Veränderungen auf den Weltenergiemärkten zwangen zu einer Überarbeitung des Energieprogramms, die als Erste Fortschreibung im Oktober 1974 vorgelegt wurde und folgende neue Tendenzen berücksichtigte: - Verringerter Anstieg der Energienachfrage - Erhöhung des Energiepreisniveaus - Anreiz zur Exploration zusätzlicher Energiequellen, die bisher als unwirtschaftlich galten - Größere Chancen für neue Technologien - Zurückdrängung des Mineralölanteils an der Energieversorgung - Beschleunigte Nutzung von Kernenergie, Erdgas und Braunkohle - Neue Position für die Steinkohle - Verstärkte Energieeinsparung - Verstärkung der Krisenvorsorge. In Verfolgung dieser Ziele wurde die Kapazitätsschätzung für die Kernenergie nach oben korrigiert. Bei der inländischen Steinkohle sprach sich die Regierung nunmehr für eine Kapazitätserhaltung aus (1980 mit einer Fördermenge von 94 Mill.t). 3. Im Frühjahr 1977 hat die Bundesregierung in den "Grundlinien und Eckwerten für die Zweite Fortschreibung des Energieprogramms" eine weitere Fortschreibung des Energieprogramms angekündigt, die im Dezember 1977 vorgelegt worden ist. Bei unveränderter Zielsetzung liegt das Schwergewicht des Programms auf Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchszuwachses und der Verbreiterung und Sicherung der Energieangebotspalette. Infolge der konjunkturell bedingten Stagnation des Energieverbrauchs und der angekündigten oder bereits eingeleiteten Maßnahmen zur sparsamen und rationellen Energieverwendung geht die Bundesregierung von einem gegenüber der Ersten Fortschreibung des Energieprogramms weiter verringerten Verbrauch aus, den die wirtschaftswissenschaftlichen Institute wie folgt quantifiziert haben: Die Maßnahmen zielen nunmehr auf: - die Begrenzung des Zuwachses beim Energieverbrauch durch sparsame und rationelle Energieverwendung; - die vorrangige Nutzung deutscher Stein- und Braunkohle, da nur diese beiden Energieträger aus eigener Förderung in ausreichender Menge zur Verfügung stehen; - Ausbau der Kernenergie, nur in dem zur Sicherung der Stromversorgung unerläßlichen Ausmaß; - die konsequente Fortsetzung der Energieforschung. Die Ansätze aller Energieträger sind für 1985 herabgesetzt worden. Besonders stark ist der Rückgang bei der Kernenergie um 38 %, bei der von den Instituten für 1985 nur noch eine Kapazität von 24 000 MW für notwendig erachtet wurden. 4. Am 4. November 1981 hat die Bundesregierung die Dritte Fortschreibung ihres Energieprogramms verabschiedet. Schwerpunkte sind: - "Weiterhin Priorität für eine konsequente Energieeinsparpolitik; dabei durch Diversifizierung nach Regionen und Energieträgern; internationale Zusammenarbeit. Dies bedeutet auch in Zukunft die angemessene Nutzung aller Energieträger." - "Die hohe Priorität der Energieeinsparung wird durch ausführliche Darstellung dieser Politik ... unterstrichen." - "Auch die Fernwärme hat in der Darstellung besonderes Gewicht." - "Das besondere Interesse von Politik und Öffentlichkeit bezieht sich auf die Aussagen zur Kernenergie. Die Fortschreibung stellt hierzu fest, daß die Kernenergie künftig einen steigenden Beitrag zur Stromerzeugung im Grundlastbereich leisten muß." - "Schwerpunkte sind ferner die Bestätigung unserer Politik der optimalen Nutzung der heimischen Kohlelagerstätten und die Absicherung der Mineralöl- und Erdgasversorgung." Auch für die Dritte Fortschreibung des Energieprogramms haben die Institute ihre Vorausschätzungen aktualisiert.


Energieverlust

 

 

 

 

 

 


diejenige Energiemenge, die bei der Umwandlung, dem Transport und dem Endverbrauch für die Nutzung verlorengeht. So muß für eine im Auto als Arbeit genutzte Energieeinheit etwa die 14fache Energiemenge (Rohöl) aufgewendet werden.




Energievorkommen geologische Energierohstoffe in der Erdkruste. Im Gegensatz zu Energievorräten sind wirtschaftliche Aspekte nicht berücksichtigt.


Energievorräte in der oberen Schicht der Erdkruste insgesamt vorhandene Energierohstoffe (Primärenergieträger). Neben dem Begriff Energievorräte werden häufig die Begriffe "Energieressourcen" und "Energiereserven" verwendet. Dabei besteht bislang jedoch keine Übereinstimmung über deren Definition. Eindeutiger ist die Unterteilung der Energievorräte in - geologisch wahrscheinliche (= nachgewiesene und vermutete Vorräte) und - zur Zeit unter wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten nutzbare Vorräte.


Entgasung Entzug von Gas, das in festen oder flüssigen Stoffen gebunden ist, ohne dabei das Gefüge des Stoffes durch chemische Reaktion zu verändern.


Erdgas in natürlichen Lagerstätten vorkommende gasförmige Kohlenwasserstoffverbindungen. Je nach Zusammensetzung ist der Heizwert des Erdgases unterschiedlich (siehe Tabelle) Erdgaslagerstätten sind wie die Erdöllagerstätten an die großen Sedimentgebiete der Erde gebunden. Sie entstehen durch Ablagerung und anschließende anaerobe (sauerstoffreie) Umwandlung organischer Stoffe durch Bakterien unter hohem Druck. Der Vorgang der Umwandlung von der Ausgangssubstanz zum Kohlenwasserstoff ist jedoch bis heute noch nicht ganz geklärt. So sind die Erdgasvorkommen in Nordostholland auf eine zusätzliche Inkohlung von Kohlenflözen zurückzuführen. Die Zahl reiner Erdgaslagerstätten ist gering, überwiegend kommen Erdöl und Erdgas zusammen in einer Lagerstätte vor. Bei vielen Erdöllagerstätten ist Erdgas im Erdöl gelöst. Das bei der Förderung dann freiwerdende Gas bezeichnet man als Erdölgas. Erdgas wird zur Energieerzeugung (insbesondere im Wärmemarkt) eingesetzt, ist aber auch ein wichtiger Rohstoff der Petrochemie. Erdgas stellt heute mit einem Beitrag von etwa 2,6 Mrd. t SKE rund 26 % der Weltenergieversorgung. Gaszusammensetzung ----------------------------------------------------------------------- Einheit L H ----------------------------------------------------------------------- Methan % 81,8 93,0 Äthan % 2,8 3,0 Propan % 0,4 1,3 Butan + höhere % 0,2 0,6 Stickstoff % 14,0 1,1 Kohlendioxid % 0,8 1,0 ----------------------------------------------------------------------- Brennwert Ho kWh/m³ 9,769 11,485 MJ/m³ 35,169 41,345 kcal/m³ 8400 9875 Heizwert Hu kWh/m³ 8,816 10,374 MJ/m³ 31,736 37,346 kcal/m³ 7580 8920 -----------------------------------------------------------------------


Erdgaskraftwerk mit Erdgas befeuertes Wärmekraftwerk. Erdgaskraftwerke können als Dampfkraftwerk und Gasturbinenkraftwerk ausgeführt sein. Während die Dampfkraftwerke entsprechend der Jahresnutzung zur Grund- oder Mittellastdeckung eingesetzt werden, dienen die Gasturbinenkraftwerke zur Deckung der Spitzenlast.


Erdgasspaltung mit Hilfe thermischer und katalytischer Verfahren läßt sich Erdgas in Gasfraktionen spalten und als chemische Rohstoff (Synthesegas) einsetzen.


Erdwärme geothermische Wärme.


Erdöl Gemisch verschiedenartiger flüssiger Kohlenwasserstoffe mit unterschiedlichen Anteilen an Stickstoff-, Sauerstoff- und Schwefelverbindungen. Erdölvorkommen sind wie Erdgaslagerstätten an die großen Sedimentgebiete der Erde gebunden. Öl deckt 1994 mit rund 4,5 Mrd. t SKE rund 44 % des Weltenergiebedarfes, obwohl sein Anteil an den gesamten Vorräten von fossilen Energieträgern weniger als 17 % beträgt. Seine wichtigste Verwendung findet das Öl im Verkehrssektor als Kraftstoff. Ein bedeutender Anteil des Öls wird als Brennstoff unter Kesseln beheizt. Weltweit wird Öl auch in der Chemie als Industrierohstoff (zur Herstellung von Düngemitteln oder Kunststoffen) eingesetzt.


Erdölgas zusammen mit Erdöl aus gemeinsamen Lagerstätten gefördertes (siehe Erdgas)


Erdölverarbeitung zur Herstellung marktgängiger Mineralölerzeugnisse wird das Rohöl in Raffinerien verarbeitet. Es gibt Raffinerien, die im wesentlichen nur für die Herstellung von Kraftstoffen (Vergaser- und Dieselkraftstoffe) und Brennstoffen (Heizöl) ausgelegt sind. Moderne Raffinerien (Vollraffinerien) sind für die Produktion sämtlicher Mineralölerzeugnisse ausgelegt. Daneben gibt es Spezialraffinerien, beispielsweise für die Herstellung von Schmierstoffen. Es werden drei Raffinerieverfahren unterschieden: - Das Ausgangsverfahren der Mineralölverarbeitung ist die Destillation. Dabei werden die Kohlenwasserstoffverbindungen nach Siedebereichen in Fraktionen getrennt und zwar in Gase, Benzine, Mitteldestillate, Grundöle für Schmierstoffe, schweres Heizöl und Bitumen. - Zur Verbesserung der Qualität der einzelnen Mineralölerzeugnisse werden die bei der Destillation anfallenden Erzeugnisse verschiedenen Umwandlungsverfahren unterworfen (Cracken). Diese Verfahren, die physikalische und chemische Veränderungen der Einsatzstoffe bewirken, erfolgen in der Regel unter Anwendung von hohem Druck, hoher Temperatur, Einsatz von Wasserstoff und in Gegenwart von Katalysatoren. - Zum Entfernen unerwünschter Bestandteile aus den Mineralölerzeugnissen dienen Raffinationsverfahren. Zu den wichtigsten Verfahren in modernen Raffinerien gehört die Entschwefelung mit Hilfe von Wasserstoff.


Exploration Erkundung von unbekannten Lagerstätten oder Lagerstättenteilen von über Tage. Um die Beschaffenheit und Menge des enthaltenen Rohstoffs zu ermitteln, werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt. - Seismik ist ein geophysikalisches Aufschlußverfahren, bei dem nach der Ausbreitung künstlich (Sprengung) erzeugter elastischer Wellen eine flächenhafte Übersicht über den Aufbau des Untergrundes gewonnen wird. - Bohrungen, bei denen der Bohrkern mitgewonnen wird. Diese Kernbohrungen ergeben einen punktförmigen Aufschluß der Lagerstätte mit der Möglichkeit zu Materialanalysen.


Fahren 1. jede Fortbewegung von Menschen unter Tage, z.B. auch zu Fuß, Grubenfahrt, Seilfahrt. 2. mit auffahren wird die Herstellung von Hohlräumen (Strecken) unter Tage bezeichnet.


Ferngas Gas, das durch Rohrleitungen über größere Entfernungen transportiert wird. Um die Transportkosten zu vermindern, geht beim Erdgas die Entwicklung dahin, über große Entfernungen hochkaloriges Gas (high gas) zu transportieren und erst im Verbrauchsgebiet in niedrigkaloriges Gas (low gas) umzuwandeln.


Ferngasgesellschaft Gesellschaft, die sich mit dem Ferntransport von Gas und dem Aufbau und Betrieb von entsprechenden Ferngasnetzen beschäftigt. Als erste Ferngasgesellschaft in Deutschland wurde 1926 die "Aktiengesellschaft für Kohleverwertung" gegründet, die zwei Jahre später in die Ruhrgas AG umgewandelt wurde. Sie betrieb den großräumigen Transport von Kokereigas (Stadtgas), zunächst im Ruhrraum, später auch darüber hinaus. Weitere Ferngasgesellschaften wurden im Saargebiet, dem Aachener Raum und in Salzgitter gegründet. Mit dem Vordringen von Kokereigas wurde das Stadtgas weitgehend verdrängt. Die Ferngasgesellschaften übernahmen zunehmend auch die Beschaffung und den Transport dieses Energieträgers. Zu den bereits bestehenden Rohrleitungen kam der Ausbau eines engmaschigen nationalen Pipelinenetzes und der Bau von großen, grenzüberschreitenden Rohrleitungssträngen zum Import des Erdgases.


Fernheizwerk Heizkesselanlage, die über Rohrleitungen Warmwasser oder Dampf zur Beheizung von Gebäuden, Gebäudekomplexen oder ganzen Stadtteilen abgibt. (siehe Fernwärme)


Fernwärme Wärme im Niedertemperaturbereich (bis etwa 200 °C), die von einem zentralen Wärmelieferanten über längere Strecken zum Verbraucher (Wohnung, Gewerbe, Industrie) transportiert wird. Als Wärmelieferant kann ein Heizwerk (nur Wärme liefernde Anlage) oder Heizkraftwerk dienen. Als Träger für den Transport der Wärme vom Erzeuger zum Verbraucher kann Wasser, Dampf oder Gas eingesetzt werden.


Fernwärmeschiene Rohrleitungssysteme zur Versorgung von Stadtteilen oder größerer Regionen mit Fernwärme. Die Fernwärmeschiene wird von mehreren Heizwerken oder Heizkraftwerken verschiedener Standorte versorgt.


Fettkohle siehe Steinkohlenarten


Filterselbstretter Atemschutzgerät, das in der Lage ist, giftiges Kohlenmonoxid (CO) mit Hilfe eines Katalysators zu Kohlendioxid (CO2) umzuwandeln. Einen Filterselbstretter hat jeder im Steinkohlenbergbau unter Tage mit sich zu tragen. Die Gebrauchsdauer beträgt 1 bis 2 Stunden.


Firste Obere waagerechte oder geneigte Begrenzungsfläche einer söhligen oder geneigten Strecke oder eines Aufbruchs.


Flammkohle siehe Steinkohlenarten.


Flammpunkt niedrigste Temperatur, bei der Flüssigkeiten durch Verdunstung ein entflammbares Gasgemisch bilden. Der Flammpunkt kennzeichnet die Feuergefährlichkeit brennbarer Flüssigkeiten.


Flüchtige Bestandteile unter Luftabschluß beim Erhitzen fester Brennstoffe gasförmig entweichende Zersetzungsprodukte aus der Brennstoffsubstanz. Der Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen dient zur Kennzeichnung u.a. der Steinkohlenarten.


Flöz Bergmännische Bezeichnung für die Anhäufung sedimentär entstandener, nutzbarer Minerale oder Kohle in Form einer Schicht, die im Verhältnis zu ihrer Mächtigkeit eine große Länge und Breite aufweist und von fast parallelen Flächen begrenzt ist.


Fossile Energieträger Begriff für Kohle, Erdgas und Erdöl.


Fördermaschine maschinelle Einrichtung mit der die Fördereinrichtungen in einem Schacht bewegt werden. Eine Fördermaschine besteht aus Antrieb und Treibmittel, über den das Förderseil läuft und bewegt wird. Entsprechend der Funktion sind Förderkörbe (mehretagige Fahrstühle) zum überwiegenden Teil für den Material- und Personentransport oder Fördergefäße für Schüttgüter im Schacht eingesetzt. (siehe Schacht)


Förderung 1. Im engeren bergmännischen Sprachgebrauch: Transport der gewonnenen Mineralien und des mineral-unhaltigen Gesteins. 2. Im allgemeinen Sprachgebrauch: Menge des in einem bestimmten Zeitraum gewonnenen und nach über Tage geförderten Minerals. Im deutschen Steinkohlenbergbau unterscheidet man folgende Begriffe: - Die "Rohkohlenförderung" (Bruttoförderung) umfaßt die Kohle einschließlich dem mitgewonnenem Gestein. Sie ist Bemessungs- und Planungsgröße für die maschinentechnische Gestaltung des Bergwerksbetriebs. - Die "t=t-Förderung" (Nettoförderung) ergibt sich aus der Rohkohlenförderung nach Abzug der durch Aufbereitung ausgesonderten Berge. Beim internationalen Vergleich von Förderzahlen wird diese Zahl verwendet. - Die "verwertbare Förderung" (v.F.) errechnet sich aus der t=t-Förderung unter Berücksichtigung der Ballastgehalte (Wasser- und Aschegehalte) der Steinkohle. Die Förderung des deutschen Steinkohlenbergbaus wird im allgemeinen in t v.F. angegeben. Sie beträgt etwas mehr als 90 % der t = t-Förderung und etwa 55 % der Rohkohlenförderung.


Garungsdauer Verweildauer der Steinkohle im Koksofen bis zum Ausdrücken des fertigen Kokses. Sie beträgt für Hochofenkoks etwa 20 bis 23 h, bei Herstellung von Gießereikoks etwa 30 bis 33 h. (siehe Koksqualität)


Gas-Dampfturbinenprozeß

 

 

 

 

 

 


kombinierter Prozeß zur Erzeugung von elektrischem Strom, bei dem eine Gas- und eine Dampfturbine miteinander verkoppelt sind. Der Dampfturbinenprozeß arbeitet mit einer maximalen Temperatur von etwa 540 °C wesentlich unterhalb der Verbrennungstemperatur (rund 1600 °C) des Brennstoffs, was zu einem hohen Verlust an nutzbarer Energie führt. Koppelt man diesen Prozeß aber mit einer Gasturbine, deren Eingangstemperatur etwa 900 °C beträgt, wird dieser Verlust verringert und damit ein höherer Wirkungsgrad erreicht.




Gasabsaugung Verfahren zum Absaugen von Grubengas aus dem Hangenden und Liegenden des in Abbau stehenden Flözes mittels Bohrlöchern unterschiedlicher Länge, die über Gassammelleitungen mit einem Unterdruck erzeugenden Gebläse verbunden sind. Das abgesaugte Gas-Luft-Gemisch wird in der Regel auf den Steinkohlenbergwerken als Energieträger verwendet.


Gasausbringen Gasmenge, die bei der Verkokung pro Menge Einsatzkohle gewonnen wird.


Gasbenzin flüssiger Bestandteil des Erdgases.


Gasturbine Maschine, in der die Energie heißer Gase zur Erzeugung mechanischer Arbeit genutzt wird. Gasturbinen können in geschlossenem oder offenem Prozeß betrieben werden. Beim geschlossenen Gasturbinenprozeß wird in einem Kreislauf heißes Gas (beispielsweise Helium) durch eine Turbine geleitet, danach in einem Brennraum wieder erhitzt und der Turbine erneut zugeführt. Grundsätzlich ähnelt dieser Prozeß dem Dampfturbinenprozeß. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, daß das Gas nicht kondensiert und somit seine Volumenänderung wesentlich geringer ist als beim Dampfturbinenprozeß. Bei Gasturbinen im offenen Prozeß werden heiße Verbrennungsgase (zum Beispiel aus Heizöl oder Erdgas) nach der Nutzung in einer Turbine als Abgas an die Umgebung abgegeben. Lastbereiche.


Gasturbinenkraftwerk Kraftwerk mit Gasturbine. Gasturbinenkraftwerke werden wegen der sehr kurzen An- und Abfahrzeiten besonders als Spitzenlastkraftwerke eingesetzt. Neben reinen Gasturbinenkraftwerken gibt es auch Kombi-Kraftwerke, bei denen der Gasturbinenprozeß mit einem Dampfturbinenprozeß gekoppelt ist. (siehe Gas-Dampfturbinenprozeß)


Gebirge Bergmännische Bezeichnung für das umgebende Gestein von Kohle, Salz, Erz, Öl, Gas, etc.


Gegendruckanlage Dampfkraftwerk, bei dem der Druck am kalten Ende der Turbine über 1 bar liegt. Bei Gegendruckanlagen wird nur ein Teil des Arbeitsvermögens des Dampfes zur Stromerzeugung genutzt, der Rest dient als Wärme zu Heizzwecken. Industriekraftwerke sind meist als Gegendruckanlagen gebaut, da hier neben Strom gleichzeitig auch Prozeßdampf benötigt wird oder Fernwärme ausgekoppelt wird..


Geleucht Bergmännische Bezeichnung für Beleuchtungsmittel


Generator bei der Stromerzeugung: Umformung von mechanischer in elektrische Energie. Ein als Elektromagnet ausgebildeter Läufer bzw. Rotor wird durch eine Turbine oder Motor in Drehung versetzt. Sein mitdrehendes Magnetfeld induziert im Ständer (Stator) Wechselstrom. Die Leistung des Generators ist die Bruttoleistung des Kraftwerksblocks. Nach Abzug des Eigenbedarfs der Kraftwerksanlage, 5 - 10 %, wird die Nettoleistung ans Stromnetz abgegeben.


Generatoranthrazit Anthrazit, der wegen seines geringen Aschegehaltes (unter 3 % Asche) zur Erzeugung von Generatorgas besonders geeignet ist.


Generatorgas in der Zeit von etwa 1920 bis 1950 erzeugtes Schwachgas mit je nach Ausgangsbrennstoff und Erzeugungsverfahren unterschiedlichen Anteilen von CO, H2 und N2 sowie kleineren Anteilen von CO2 und CH4. Da zur Herstellung hauptsächlich Luft als Vergasungsmittel eingesetzt wurde, enthielt das Generatorgas einen hohen Stickstoffanteil und wurde deshalb fast ausschießlich als Brennstoff verwendet. Der Brennwert beträgt etwa 4 600 bis 12 500 kJ/m3.


geothermische Energie Wärmeenergie im Erdinnern. Die Temperatur nimmt in der Erdkruste zum Erdinnern hin zu, im Durchschnitt der Kontinente je 33 Meter um 1 °C (geothermische Tiefenstufe). Das Aufdringen geschmolzener Gesteinsmassen aus dem Erdinnern oder das Aufsteigen von Tiefenwässern hat an einigen Stellen jedoch zu geothermischen Anomalien geführt, so daß dort hohe Temperaturen auch in geringerer Tiefe oder gar an der Erdoberfläche auftreten. Zur Stromerzeugung werden vorwiegend Heißdampfquellen und Heißwasserquellen genutzt. Neben der Erzeugung von Elektrizität wird geothermische Energie zur Heizwärmeversorgung eingesetzt. Hierfür eignen sich insbesondere Heiß- und Warmwasserquellen, bei denen aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus eine Stromerzeugung unrentabel wäre. Die Nutzbarmachung heißer Trockengesteine ("hot-dry-rocks") befindet sich noch im Versuchsstadium. Da bei trockenen geothermischen Lagerstätten kein natürliches Wärmetransportmedium vorhanden ist, muß ein künstliches Wasserzirkulationssystem geschaffen werden. Die Erdwärme-Karte der Bundesrepublik Deutschland zeigt, daß hier nur wenige Gebiete für die Nutzung der geothermischen Energie infrage kommen.


geothermische Tiefenstufe siehe geothermische Energie.


Gewerkschaft 1.Vereinigung von Arbeitnehmern zur Durchsetzung sozialer und wirtschaftlicher Interessen. 2.Unternehmensform im Bergbau (bergrechtliche Gewerkschaft). Das Unternehmenskapital ist in maximal 10 000 Kuxe eingeteilt, die ein quotenmäßiges Anteilsrecht verbriefen. Die Anteilseigner (Gewerken) sind entsprechend ihrer Anzahl am Gewinn (Ausbeute) beteiligt. Bei Verlusten müssen sie eine Zubuße leisten.


Gichtgas Gas mit einem Heizwert von etwa 3,35 bis 3,75 MJ/m³, das beim Hochofenprozeß (Hochofen) anfällt. Gichtgas setzt sich zu mehr als 60% aus N2 und zu rund 30% aus CO zusammen. Es wird sowohl für den Hochofeneigenverbrauch (Gebläse und Winderhitzer) als auch außerhalb des Hochofenbetriebes (Wärmeöfen-/Koksöfenunterfeuerung) eingesetzt.


Gießereikoks Steinkohlenkoks, der in Gießereien verwendet wird und sich durch einen bestimmten Körnungsaufbau (Körnung), hohe Festigkeit und geringen Anteil an Ballaststoffen auszeichnet. Diese Eigenschaften werden durch sorgfältige Auswahl der Einsatzkohle (niedriger Asche- und Schwefelgehalt, bestimmter Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen) sowie durch lange Garungsdauer bei niedrigen Temperaturen erreicht.


Gießereikoks Steinkohlenkoks, der in Gießereien verwendet wird und sich u. a. durch einen bestimmten Körnungsaufbau auszeichnet.


Gleichstrom elektrischer Strom, der im Gegensatz zum Wechselstrom immer nur in einer Richtung fließt. Die Stromversorgung, die ursprünglich vollständig mit Gleichstrom erfolgte, ist heute weitgehend auf Wechselstrom umgestellt, weil unter anderem die Übertragungsverluste beim Wechselstrom wesentlich geringer sind. Die Anwendung von Gleichstrom ist heute auf bestimmte Verwendungszwecke beschränkt (Elektrolyse, Straßenbahnen).


Glückauf Gruß der Bergleute. Historische Bedeutung: Man wünschte sich Glück, der Erzgang möge sich "auftun".


Grube 1.Kurzbeschreibung für Grubengebäude 2.veralterter Begriff für ein Bergwerk.


Grubenfahrt bergmännischer Ausdruck für den Aufenthalt in einem Bergwerk unter Tage zum Arbeiten, Kontrollieren oder Besichtigen durch Betriebsangehörige oder werksfremde Personen. (siehe Fahren)


Grubenfeld eine an der Tagesoberfläche begrenzte Fläche unterhalb der ein Bergbauberechtigter Abbau betreiben darf.


Grubengebäude umfaßt die Gesamtheit aller untertägig, bergmännisch erstellten Hohlräume eines Bergwerkes. Dazu zählen: - Strecken - Schächte - Bunker - Sohlen


Grubenwarte zentrale Steuerwarte aus der alle sicherheitstechnischen und prozeßrelevanten Funktionen eines Bergwerkes überwacht, kontrolliert und reguliert werden. Sie befindet sich an einer zentralen Stelle im Übertagebetrieb und ist mit Prozeßrechnern ausgestattet, die alle eingehenden Daten verarbeiten, archivieren und darstellen.


Grundlast siehe Lastbereiche


Gurtbandförderer Fördermittel, auf dem das Fördergut kontinuierlich fortbewegt wird. Als Zugmittel dienen ein bis zwei Meter breite Polyanidkunststoffe, die entweder mit Geweben oder Stahlseileinlagen verstärkt sind. Dieser unendliche, gespannte Gurt wird durch Antriebstrommeln bewegt und in Traggerüsten auf Rollen zwangsgeführt. Gurtbandförderer können auch zur Fahrung für Betriebsangehörige freigegeben sein.


GVSt Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus, Essen.


Halde bergmännische Bezeichnung für Bestände bergmännisch gewonnener Erzeugnisse wie Erz, Kohle, Koks, Berge, die im Freien gelagert werden und in der Regel nicht für den sofortigen Verbrauch oder Verkauf vorgesehen sind. (siehe Bergehalde)


Hangendes bergmännische Bezeichnung für die über dem Flöz abgelagerten Gebirgsschichten. (siehe Liegendes)


Hauer Bergmännische Fachkraft


Hausbrand Anteil der Primärenergieträger, die in Einzelfeuerstätten in Haushalten und kleineren Industriebetrieben eingesetzt werden.


Heizkraftwerk siehe Dampfkraftwerk.


Heizwerk größere Feuerungsanlage, die ausschließlich der Erzeugung von Wärme für Heizzwecke dient. Heizkraftwerk. (siehe Fernwärme.)


Heizwert Wärmemenge, die bei der Verbrennung von Brennstoffen technische verwertet werden kann.


Hobel siehe Kohlenhobel


Hochofen

 

 

 

 

 

 



10 bis 30 Meter hoher Ofen zur Herstellung von Roheisen (Schaubild). Der Hochofen wird von oben mit Eisenerz, Koks und Zuschlagstoffen laufend beschickt. Im Gegenstrom wird von unten Verbrennungsluft eingeblasen. In Abständen von 3 bis 6 Stunden wird das flüssige Roheisen abgezogen ("abgestochen") und der weiteren Verarbeitung (zu Rohstahl) zugeführt. Der zugegebene Hochofenkoks (bzw. das während des Prozesses entstehende Kohlenmonoxid, CO) dient als Reduktionsmittel und als Energieträger. Darüber hinaus hat er die Aufgabe, im Hochofen ein Stützgerüst zu bilden. Deshalb wird beim Hochofenkoks besonderer Wert auf Stückigkeit (Korngrößen) und hohe Festigkeit gelegt. Ein Teil des Kokses kann durch Heizöl oder Gas, das unten in den Hochofen eingedüst wird, ersetzt werden. Der spezifische Koksverbrauch im Hochofen lag 1980 in der Bundesrepublik Deutschland bei 515 kg/t Roheisen. Der spezifische Verbrauch von Heizöl betrug 23 kg/t Roheisen. 1994 betrug der Koksverbrauch bei 379 kg/t Roheisen bei einem spezifischen Verbrauch von Heizöl von 45 kg/t Roheisen.




Hochofenkoks Koks, der im Hochofen zur Erschmelzung von Eisenerz verwendet wird. Beim Hochofenkoks wird besonderer Wert auf Stückigkeit (Korngrößen) und hohe Festigkeit gelegt.


Hochspannung elektrischer Spannungsbereich von 50 bis 150 kV. (siehe Spannung)


Horizontalkammerofen

 

 

 

 

 

 

 


Ofen zur Verkokung von Steinkohle, zur Herstellung eines qualitativ hochwertigen Hochofen- oder Gießereikokses. Der Horizontalkammerofen ist aufgrund günstiger Wärmenutzung und geringem Bedienungsaufwand sowie der langen Haltbarkeit bei großen Leistungen der wirtschaftlichste Koksofen. Seine wesentlichen Bauelemente sind die senkrechten Heizwände mit den dazwischen liegenden Ofenkammern und die unter den Kammern angeordneten Wärmetauscher. Die Kammern sind sehr schmal (0,4 bis 0,5 Meter Breite) und langgestreckt (12 bis 17 Meter Länge) und haben eine Höhe von 12 bis 17 Meter. Die Kokskohle wird über Füllwagen von oben in die Kammer gegeben und der Koks nach der Garungsdauer mit einer Druckstange seitlich aus der Kammer gestoßen. Mehrere Koksöfen (bis zu 80) werden zu einer Koksofenbatterie zusammengefaßt. (siehe Kokerei, Garungsdauer)




Hydrierung chemische Umwandlung durch Anlagerung von Wasserstoff. Da Wasserstoff sehr träge reagiert, werden zur Beschleunigung der Reaktion Katalysatoren eingesetzt. Anwendung findet die Hydrierung u. a. bei der Öl- und Gasverarbeitung sowie bei der Kohlenvergasung und Kohlenverflüssigung. (siehe Cracken)


Hüttenvertrag Vertrag, der im Jahre 1969 für 20 Jahre zwischen der Ruhrkohle AG und denjenigen deutschen Stahlunternehmen abgeschlossen wurde, die ihr Bergbauvermögen in die Ruhrkohle AG eingebracht hatten. Der Vertrag verpflichtet die Ruhrkohle AG zur Lieferung derjenigen Mengen an Festbrennstoffen, die die Hütten zur Deckung ihres jeweiligen Bedarfs benötigen (Bedarfsdeckungsvertrag). Die Hütten sind verpflichtet, ihren Gesamtbedarf an festen Brennstoffen für Betriebe innerhalb des Gemeinsamen Marktes bei der Ruhrkohle AG zu decken. Die Lieferungen erfolgen grundsätzlich zu Listenpreisen der Ruhrkohle AG. Sollten die Listenpreise auch unter Berücksichtigung staatlicher Anpassungsbeihilfen die Wettbewerbsgleichheit der Hütten mit ihren maßgeblichen Konkurrenten in der Montanunion nicht sicherstellen, ist über einen Anpassungspreis zu verhandeln.


Immission Einwirkung von Verunreinigungen (zum Beispiel Staub, Gase, Dämpfe, Stickoxide, Schwefeloxide, radioaktiver Stoffe), auf die Umgebung (Menschen, Tiere, Pflanzen, Sachen).


Industriekohle vor allem von der Ruhrkohle AG verwendete Bezeichnung für Kohle, die an Industriekunden (einschließlich Kraftwerke) für Verbrennungszwecke verkauft wird.


Industriekraftwerk industrieeigenes Kraftwerk, das vorwiegend zur Deckung des Eigenbedarfs betrieben wird. Industriekraftwerke sind meist Gegendruckanlagen, da neben elektrischer Energie oft auch Prozeßdampf benötigt wird.


Inkohlung Umwandlung von pflanzlichen Stoffen in Kohle. Mit zunehmender Inkohlung (Inkohlungsgrad) wird die Kohle reicher an Kohlenstoff und ärmer an Flüchtigen Bestandteilen. Der Inkohlungsgrad hängt ab vom Alter der Kohle und den äußeren Entstehungsbedingungen (Druck, Temperatur).


Inkohlungsgrad Grad der Umwandlung von pflanzlichen Stoffen in Kohle. Mit zunehmender Inkohlung wird die Kohle reicher an Kohlenstoff und ärmer an Flüchtigen Bestandteilen. Der Inkohlungsgrad hängt ab vom Alter der Kohle und den äußeren Entstehungsbedingungen (Druck, Temperatur).


Internationale Energieagentur (IEA) unter dem Eindruck der Störungen in der Versorgung mit Erdöl im Winter 1973/74 wurde durch Ratsbeschluß der OECD vom 15. November 1974 die Internationale Energieagentur mit Sitz in Paris zur Verwirklichung des Internationalen Energieprogramms (IEP) errichtet. Die IEA hat folgende Organe: - Verwaltungsrat, bestehend aus Ministern oder deren Delegierten aus jedem Teilnehmerstaat, der in regelmäßigen Abständen die Entwicklung der internationalen Energielage überprüft und Beschlüsse und Empfehlungen zur Durchführung des Internationalen Energieprogramms faßt. - Geschäftsführender Auschuß, bestehend aus leitenden Vertretern der Regierungen jedes Teilnehmerstaates, der alle im Rahmen des IEP zugewiesenen oder vom Verwaltungsrat besonders übertragenen Aufgaben wahrnimmt. - Ständige Gruppen für Notstandsfragen, Ölmarkt, langfristige Zusammenarbeit, sowie Beziehungen zu Förderländern. - Sektretariat, das von einem Exekutivdirektor geleitet wird.


Jahrhundertvertrag umgangsdeutsch für das Regelwerk zum Dritten Verstromungsgesetz Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes.


Jungbergmann Jugendlicher mit einem Arbeitsvertrag. Die Ausbildung ist durch Tarifvertrag festgelegt.


Kammer Abbauraum von meist rechteckigem Grundriss, dessen Abmessungen erheblich größer sind als die von Strecken, Örtern oder Streben. Zwischen den Kammern bleiben Bergfesten oder Pfeiler zum Schutz der Kammern und/oder der Lagerstätte stehen.


Karbon Zeitabschnitt der Erdgeschichte; bedeutend durch die Kohlevorkommen (namensgebend, Carbon = Kohlenstoff)


Katalysator Stoff, der eine chemische Reaktion beeinflußt (beschleunigt, verlangsamt, in eine bestimmte Richtung lenkt), ohne sich dabei selbst zu verändern. Stoffumwandlungen unter Mitwirkung von Katalysatoren werden als Katalyse bezeichnet. Anwendung beispielsweise bei der Hydrierung.


Kaue Gebäude, in dem die Bergleute duschen und sich umziehen.


Kessel siehe Dampfkessel


Kesselwirkungsgrad Verhältnis von Nutzwärme zu aufgewendeter Energie. Die Nutzwärme entspricht der am Austritt des Kessels mit dem Dampf abgeführten Wärme, während die aufgewendete Energie sich aus der Brennstoffwärme und der Fremdwärmezufuhr (beispielsweise für Luftvorwärmung) zusammensetzt. Der Kesselwirkungsgrad liegt bei Vollast zwischen 80 und 90 %, teilweise auch darüber. Bei Teillastbetrieb verschlechtert sich der Kesselwirkungsgrad.


Kettenkratzerförderer massives und robustes Fördermittel, bei dem das Fördergut in einer Stahlrinne durch Stege (Mitnehmer) bewegt wird. Die Mitnehmer sind an einer oder mehreren endlosen Ketten befestigt. Diese werden mittels Kettensternen angetrieben. Haupteinsatz ist in der Gewinnung. (siehe Streb)


Klassierung Trennen eines Feststoffgemisches nach Korngrößen in verschiedene Kornklassen.


Kohle Pflanzenüberreste, die sich über mehrere Millionen Jahre unter Luftabschluß stofflich umgewandelt haben (Inkohlungsgrad). Dabei hat eine relative Anreicherung des Kohlenstoffs stattgefunden. Die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte der Welt betragen rund 8437 Mrd. t SKE, davon die wirtschaftlich gewinnbaren Kohlenreserven rund 786 Mrd. t SKE. Kohle deckt zur Zeit mit 3,1 Mrd. t SKE 30 % des Weltenergiebedarfs. Rund zwei Drittel werden durch Erdöl und Erdgas gedeckt. An den gesamten geologischen Vorräten fossiler Brennstoffe macht die Kohle jedoch 80 % aus, Erdöl und Erdgas nur 20 %. Demnach besteht ein krasses Mißverhältnis zwischen Nutzungs- und Reservenstruktur. (siehe Braunkohle, Steinkohlenarten)


Kohlenhobel

 

 

 

 

 

 


ein zwangsgeführtes Gewinnungsgerät das am Flöz entlanggezogen wird und mit Meißeln die Kohle aus dem Flöz herausschneidet. Als Widerlager und Zwangsführung dient der Kettenkratzerförderer. Der Hobelkörper wird von einer Kette in beide Richtungen bis zum Strebende gezogen. Entsprechend der Kohlenhärte und der geologischen Verhältnisse werden unterschiedliche Bauweisen eingesetzt, wie Gleit-, Reißhaken-, Kompakt- oder Gleitschwerthobel.




Kohlenstaub Durch tektonische Kräfte und bergmännische Arbeiten bei der Gewinnung und Förderung entstandene, feinste flugfähige Kohlenteilchen die unter umständen zu einer Kohlenstaubexplosion führen können.


Kohlenveredelung Verfahren zur Umwandlung von Kohle in Koks, Gas und flüssige Produkte; im erweiterten Sinne auch in Strom.


Kohlenwasserstoffe Verbindungen, die ausschließlich aus Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) bestehen. Je nach Anordnung der Atome spricht man von Ketten- und Ring-Kohlenwasserstoffen sowie Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen. Das Verhältnis der Elemente C zu H (C/H-Verhältnis) ist für jeden Brennstoff charakteristisch. Mit steigendem Wasserstoffgehalt, das heißt mit sinkendem Kohlenstoffgehalt, steigt der Heizwert. (Beispiel: siehe Tabelle) Brennstoff C/H-Verhältnis HeizwertMJ/kg kcal/kg ----------------------------------------------------------------------------------- Steinkohle 20 29,33 7000 Leichtes Heizöl 6,4 42,73 10200


Kohlenwertstoffe bei der Verkokung von Steinkohle neben Koks und Gas anfallende Stoffe wie Teer, Benzol und Ammoniak. Der Anteil der Kohlenwertstoffe ist abhängig von der Art der eingesetzten Kohle und der Art der Verkokung. Bezogen auf eine Tonne Einsatzkohle fallen Kohlenwertstoffe, in folgenden Größenordnungen an: 40 kg Teer 10 kg Benzol 3 kg Ammoniak


Kohlepfennig Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes in Kraftwerken.


Kohleverflüssigung zur Erzeugung flüssiger Produkte (Benzin bis Schweröl) aus Kohle sind zwei Verfahrensewege möglich: - Direkte Hydrierung der Kohle. - Vergasung (Kohlevergasung) mit anschließender Hydrierung des Synthesegases. Beide Verfahrenswege wurden in Deutschland bis 1945 großtechnisch zur Kohlenhydrierung angewandt. Die noch bis 1962 laufenden Anlagen im Ruhrgebiet dienten nach 1945 der Erdölverarbeitung. Zur Zeit wird die Kohleverflüssigung großtechnisch ausschließlich in Südafrika betrieben. Es wird allgemein erwartet, daß der Kohlenverflüssigung angesichts der langfristigen Verknappungstendenzen bei Öl und Gas und den damit verbundenen preislichen Folgen wieder wachsende Bedeutung zukommen wird.


Kohlevergasung Umwandlung von Kohle in Gas mit Vergasungsmitteln wie Sauerstoff, Wasserdampf und Wasserstoff. Die Kohlenvergasung wurde in Deutschland großtechnisch durchgeführt, verlor aber aus wirtschaftlichen Gründen mit dem Vordringen von Erdöl und Erdgas an Bedeutung. In jüngster Zeit wird ihr jedoch wieder zunehmendes Interesse entgegengebracht.


Kohleöl siehe Kohleverflüssigung.


Kokerei

 

 

 

 

 

 


Anlage zur Umwandlung von Kohle in Koks. Eine Kokerei besteht insbesondere aus Koksofenbatterien, der Kokssieberei und Anlagen zur Gewinnung von Kohlenwertstoffen. Bei Schüttbetriebanlagen wird die Kohle von einem Kohlenturm in Füllwagen abgezogen. Im Füllwagen wird die automatisch abgewogene Kokskohle über die Ofenkammer gefahren und in die Kammern abgelassen. Der Schüttbetrieb ist das heute gebräuchliche Verfahren. Nach der Verkokung wird der rd. 1 000° C heiße Koks mit der Koksausdrückmaschine aus der Kammer in den Löschwagen gestoßen, unter den Löschturm gefahren und dort gelöscht. Abschließend wird in der Sieberei auf die von den Verbrauchern benötigten Kornfraktionen (Klassierung) abgesiebt. (siehe Horizontalkammerofen)




Kokereigas bei der Verkokung anfallendes Gasgemisch aus etwa 55 % Wasserstoff, 25 % Methan, 10 % Stickstoff und 5 % Kohlenmonoxid. Je nach Kohlenart und Entgasungsgrad schwankt der Heizwert zwischen 15,5 und 18,9 MJ/m³ (3 700 bis 4 500 kcal/m³). Kokereigas wird teilweise als Unterfeuerungsgas zur Beheizung der Koksöfen verwendet. Der überwiegende Teil wird als Heizgas in ein Ferngasnetz abgegeben.


Kokskohle Steinkohle, die sich zur Herstellung von Koks besonders eignet (Verkokung). Wesentliche Voraussetzung ist das Backvermögen, das vor allem durch den Swelling Index angegeben wird. Eine gute Kokskohle hat 20 bis 26 % Flüchtige Bestandteile.


Kokskohlenbeihilfe Zuschüsse zur Förderung und Absatz von inländischer Kokskohle und Koks an Unternehmen. Die Zahlung solcher Beihilfen ist durch Entscheidungen der Kommission der Europäischen Gemeinschaft seit 1967 ermöglicht worden.


Koksqualität je nach Verwendungszweck werden an Koks bestimmte Anforderungen, insbesondere hinsichtlich Korngröße, Festigkeit, Abrieb, Wassergehalt, Aschegehalt und Schwefelgehalt gestellt. Das gilt vor allem für Hochofenkoks und Gießereikoks. Bei der Erzeugung von Koks ist die resultierende Koksqualität durch eine zweckmäßige Auswahl von Kokskohle und Verkokungsbedingungen im begrenztem Umfang zu beeinflussen.


Kombikraftwerke Kombination von zwei Kraftwerkstypen.


Kondensationskraftwerk Wärmekraftwerk zur ausschließlichen Erzeugung von Strom. Hingegen wird beim Gegendruckkraftwerk nur ein Teil der Dampfenergie zur Stromerzeugung, der Rest als Wärme genutzt Kraft-Wärme-Kopplung, Gegendruckanlage, Dampfturbine.


Korngröße Steinkohle und Koks werden durch Absieben in handelsübliche Kornklassen sortiert, die je nach Verkaufsgesellschaft geringe Unterschiede aufweisen. Sorte Korngröße (mm) Kohlen Stücke > 8 Knabbeln 150 bis 80 Nuß 1 80 bis 50 Nuß 2 50 bis 30 Nuß 3 30 bis 20 Nuß 4 20 bis 10 Nuß 5 um 10 Feinkohle 10(6) bis 0 Koks Hochofenkoks 1 > 80 Hochofenkoks 2 > 60 Hochofenkoks 3 > 40 Brechkoks 1 80 bis 60 Brechkoks 2 60 bis 40 Brechkoks 3 40 bis 20 Brechkoks 4 20 bis 10 Brechkoks 5 10 bis 6 Koksgrus 10(6) bis 0


Kraft-Wärme-Kopplung kombinierte Erzeugung von Strom und nutzbarer Wärme in einem Kraftwerk; Nutzung der Wärmeabgabe für industrielle Prozesse oder für Heizzwecke. Dabei wird insgesamt ein höherer thermischer Wirkungsgrad als bei der ausschließlichen Stromerzeugung erreicht. Die Nutzung der Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung ist jedoch nur bei hoher räumlicher Konzentration des Wärmebedarfs und geringer Entfernung von der Erzeugungsstätte möglich, da beim Wärmetransport hohe Verluste auftreten.


Kraftwerksblock siehe Blockkraftwerk.


Kraftwerkskohle Kohle, die in Kraftwerken zur Wärmegewinnung verbrannt wird. Wichtigstes Qualitätsmerkmal einer Kraftwerkskohle ist der Heizwert. Von Bedeutung ist ferner der Gehalt an Asche und Wasser (Ballastkohle) sowie an Schwefel. Je nach Art der Feuerung werden auch besondere Anforderungen an die Korngröße, die Mahlbarkeit und das Ascheschmelzverhalten gestellt.


Kühlverfahren von Kraftwerken

 

 

 

 

 

 


bei der Stromerzeugung in Wärmekraftwerken kann die Wärmeenergie nicht vollständig in elektrische Energie umgewandelt werden. Ein Teil der Wärme wird durch ein Kühlmittel (meist Wasser) an die Umgebung abgeführt. Wegen ihres geringeren thermischen Wirkungsgrades sind die Abwärmemengen von Kernkraftwerken größer als bei konventionellen Wärmekraftwerken. Grundsätzlich unterscheidet man folgende Kühlverfahren: 1. Kühlung mit Naßkühltürmen Ein Teil der Abwärme wird in Form von Verdunstungswärme an die Kühlluft abgegeben. Das im Kraftwerks erwärmte Wasser des Kühlkreislaufs wird im Kühlturm verteilt und entweder zerstäubt oder über große Oberflächen geleitet, so daß eine Verdunstung eintritt. Der erforderliche Luftdurchsatz wird entweder durch Naturzug in hohen Kaminen oder durch den Einbau von Ventilatoren (Zwangsbelüftung) erzeugt. 2. Kühlung mit Trockenkühltürmen Die Nachteile von Naßkühltürmen, nämlich Wasserverbrauch und Dampfbildung, können durch trockene Kühlverfahren vermieden werden. Dabei strömt das Kühlwasser durch luftgekühlte Rippenrohre. Das Wasser kommt hier also nicht in direkten Kontakt mit der Luft. Ein Nachteil gegenüber der Naßkühlung ist jedoch, daß bei gleicher Leistung die etwa 4fache Luftmenge benötigt wird. Aus diesem Grund müssen die Ausmaße der Trockenkühltürme wesentlich größer als die Ausmaße der Naßkühltürme sein. Durch Zwangsbelüftung kann die Größe der Trockenkühltürme reduziert werden. 3. Frischwasserkühlung (Durchlaufkühlung) Der Wärmeentzug erfolgt direkt durch Flußwasser.




Lagerstätte natürliche Ablagerung oder Konzentrationen von nutzbaren Stoffen (Mineralien oder Primärenergieträgern). Es wird unterschieden in Flöz, Gang oder Lager im Nebengestein.


Landesoberbergamt Landesoberbehörde für das Land Nordrhein-Westfalen ist u.a. Aufsichts- und Widerspruchsinstanz für die Bergämter und weiteren zuständigen Behörden für den Erlaß von Bergverordnungen. In den weiteren Bundesländern wird die gleiche Funktion durch die Oberbergämter wahrgenommen. (siehe Bergbehörde)


Lastbereiche die Belastung von Anlagen oder Versorgungsnetzen ohne feste Abgrenzung in drei Bereiche unterteilt: Spitzenlast-, Mittellast- und Grundlastbereich. In der Stromerzeugung wird der Lastbereich bis etwa 2 000 h/a (1 a = 8760 h) als Spitzenlastbereich, mit einem Benutzungszeitraum bis etwa 5 000 h/a als Mittellastbereich und über 5 000 h/a als Grundlastbereich bezeichnet.


Lastdiagramm graphische Darstellung der zeitlichen Belastung von Versorgungsnetzen.


Lastfaktor siehe Verfügbarkeit von Wärmekraftwerken.


Leistungsziffer Kennwert für die Ungleichmäßigkeit des Leistungsbedarfs eines Stromversorgungsnetzes. Die Leistungsziffer ist definiert als das Verhältnis aus dem mittleren zum höchsten Leistungsbedarf eines Netzes während einer bestimmten Zeitspanne.


Leitungsverluste bei der Fortleitung von leitungsgebundenen Energieträgern in Rohren und Kabeln entstehen unvermeidbare Energieverluste durch Entweichen, Abstrahlung und Ableitung.


Liegendes bergmännische Bezeichnung für die unterhalb eines Flözes abgelagerten Gebirgsschichten. (siehe Hangendes)


Listenpreis Preis einer Ware, der in einer Preisliste festgesetzt ist. Für Steinkohle besteht die Pflicht der Produzenten, alle Preise (einschließlich Nachlässe, Rabatte usw.) zu veröffentlichen.


Magerkohle siehe Steinkohlenarten.


Markscheider Leiter der Markscheiderei (Vermessungsbüro im Bergbau)


Methan chemische Formel CH4. Hauptbestandteil des Erdgases. In hohem Prozentsatz ist es auch im Grubengas enthalten. Technisch erzeugt wird Methan bei der chemischen Umwandlung von Kohle und Öl. Kokereigas.


Methanisierung Umwandlung von Synthesegas in Methan nach der Formel CO + 3H2 = CH4 + H2O.


Methanspaltung Methan (CH4), kann unter bestimmten Reaktionsbedingungen (u. a. Temperaturen über 500 °C) und unter Verwendung von Sauerstoff oder Wasserdampf gespalten werden. Dabei laufen u. a. folgende chemische Reaktionen ab: CH4 + ½ O2 -> CO + 2 H2 CH4 + H2O -> CO + 3 H2 Durch entsprechende Wahl der Reaktionsbedingungen kann Methan vollständig in Synthesegas umgewandelt werden, das wiederum Ausgangsstoff ist für eine Vielzahl wichtiger Stoffe wie Acetylen, Methanol und Wasserstoff zur Herstellung von Ammoniak.


Mineralöl die Bezeichnung "Mineralöl" wird als Gegensatz zu tierischen und pflanzlichen Ölen und zur Abgrenzung gegenüber synthetischen Ölen gleicher Zusammensetzung verwendet.


Mischfeuerung gleichzeitige Verfeuerung verschiedener Brennstoffe zur technischen oder wirtschaftlichen Optimierung.


Mittellast siehe Lastbereiche.


Mittelspannung Spannungsbereich von 1 bis 50 kV. (siehe Spannung)


Müllverbrennung von den gesammelten Abfällen kommt als Energiequelle in erster Linie der Haus- oder Sperrmüll in Betracht. Haus- und Sperrmüll hat einen durchschnittlichen Heizwert von 8000 kJ/kg (=2000 kcal/kg)


Mächtigkeit Dicke einer geologischen Schicht gemessen in senkrechter Richtung zum Verlauf.


Nachtstrom elektrischer Strom, der während der lastschwachen Nachtstunden bezogen wird, damit zur gleichmäßigeren Auslastung der Kraftwerke beiträgt und deshalb zu günstigeren Tarifen geliefert werden kann.


Nationale Kohlereserve Vorrat von 10 Mill. t Steinkohle und Steinkohlenkoks aus inländischer Produktion, der insbesondere der Überbrückung von Versorgungsschwierigkeiten in Krisenfällen dienen soll (siehe Energieprogramme der Bundesregierung). Aufbau und Unterhaltung der Kohlenreserve, deren Anlage im Jahr 1976 begonnen wurde, sind aufgrund eines Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Notgemeinschaft übertragen worden. Der Ankauf der Mengen ist durch Bürgschaften von insgesamt 1,5 Mrd. DM abgesichert worden. Die laufenden Kosten der Lagerung werden sukzessiv bis zur vollen Erstattung in 1980 durch die öffentliche Hand übernommen. Die Kohlenreserve wurde zeitlich bis 31.12.1984 begrenzt und in jährlichen Teilmengen von 25 % durch Rückkauf seitens der Bergbaugesellschaften wieder abgebaut.


Naturgas siehe Erdgas


Naßabscheider Entstauber, bei dem die Staubteilchen durch eine eingesprühte Flüssigkeit (meist Wasser) benetzt und dann abgeschieden werden. Naßabscheider arbeiten nur bis zu einer Korngröße von etwa 0,5mm, kleinere Teilchen werden von den Wassertropfen nicht mehr aufgefangen.


Naßdampf Wasserdampf bei Siedetemperatur, der stets Wassertropfen enthält. Diese verdampfen erst bei weiterer Wärmezufuhr. (siehe Dampf)


Naßkühlung siehe Kühlverfahren von Kraftwerken.


Nebengestein das eine Lagerstätte umschließende Gestein. Im Steinkohlenbergbau wird das Flöz durch das Hangende und das Liegende des Nebengesteins begrenzt. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um Sandstein oder Schieferton. Nach dem Abbau wird das mitgewonnene Gestein als Berge bezeichnet.


Nennleistung Leistungsfähigkeit von Maschinen oder Anlagenteilen, für die sie mindestens bemessen ist. Bei Dampferzeugern und Turbinen gilt als Nennleistung die höchste Dauerleistung.


Nettowirkungsgrad Verhältnis der erzeugten zur eingesetzten Energiemenge. Die eingesetzten Energiemenge wird um den Eigenverbrauch z.B. eines Kraftwerkes reduziert.


Netz Gesamtheit aller miteinander verbundenen Transportleitungen: Gasnetz, Stromnetz.


Niederspannung Spannungsbereich unterhalb 1 000 V. (siehe Spannung)


Nutzenergie jener Teil der Endenergie, der Verbraucher nach der letzten Umwandlung für den eigentlichen Nutzungszweck zur Verfügung steht. (z.B. Umwandlung von Elektrizität in Heizwärme). Arten der Nutzenergie können sein: Heizwärme, Strahlungsenergie, mechanische Arbeit, elektrische Energie.


OECD Organization for Economic Coorperation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)


Pechkohle stark inkohlte Hartbraunkohle mit einem Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen von etwa 40% und einem Heizwert von 21.000 bis 23.000 kJ/kg. (siehe Braunkohle, Inkohlungsgrad)


Pechkohle Tertiäre Hartbraunkohle von steinkohleartigem Aussehen, dessen hoher Inkohlungsgrad auf tektonische Einflüsse zurückzuführen ist.


Primärenergieträger Energieträger, die nach der Gewinnung für die weitere Verwendung zwar teilweise aufbereitet werden, jedoch nicht wie Sekundärenergieträger einem Umwandlungsprozeß unterliegen, durch den die chemische und/oder physikalische Struktur der verarbeiteten Energieträger verändert wird. Die wichtigsten Primärenergieträger sind Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Kernenergie sowie Wasserkraft (sofern sie als Lauf- oder Speicherwasser zur Stromerzeugung verwendet wird).


Prospektion Aufsuchen von nutzbaren Rohstoffen in der Lagerstätte.


Pyrolyse thermische Zersetzung von Stoffen in kleinere Moleküle. So erhält man beispielsweise bei der Entgasung von Kohle im Temperaturbereich zwischen 400 und 600 °C als Pyrolyseprodukte Gas, Teer und den festen Rückstand Koks. Spezielle Pyrolyseprozesse sind die Schwelung, die Verkokung und das Cracken.


Rationalisierungsverband des Steinkohlenbergbaus Bundesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts, eingerichtet am 1. September 1963 durch das Gesetz zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau. Mitglieder des Verbandes sind alle Unternehmen des Steinkohlenbergbaus, die Großschachtanlagen betreiben, sowie darüber hinaus diejenigen Unternehmen, die am 31. August 1968 Großschachtanlagen betrieben haben und ihr Bergbauvermögen auf die Ruhrkohle AG übertragen haben. Sitz des Verbandes ist Essen. Aufgaben des Verbandes sind: - Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau durch Gewährung von Darlehen und Bürgschaften. - Erleichterung der Reinvestitionsverpflichtungen der Muttergesellschaften der Ruhrkohle AG, die diese im Rahmen der Neuorganisation des Ruhrbergbaus übernommen haben, durch Mobilisierung der Einbringungsforderungen.


Rauchgase bei der Verbrennung von Brennstoffen entstehende Gase. In der Regel enthalten sie Schadstoffe. Die häufigsten sind Kohlendioxid, Stickoxid, Schwefeldioxid, Staub. Die Verordnung für Großfeuerungsanlagen sowie in der TA-Luft sind Grenzwerte für die einzelnen Schadstoffe festgelegt. (Ausnahme Kohlendioxid)


Rauchgasentschwefelung durch die Verbrennung wird in Abhängigkeit vom Schwefelgehalt des eingesetzten Brennstoffs Schwefeldioxid (SO2) gebildet. Bei der Rauchgasentschwefelung wird zwischen Trocken- und Naßreinigung unterschieden: Bei der Trockenentschwefelung wird das SO2 im (Rauchgas durch oberflächenaktive Stoffe (Aktivkohle) aufgenommen. Diese Stoffe werden entweder als Abfall deponiert oder dem Prozeß nach Regeneration wieder zugeführt. Das bei dieser Regeneration entstehende SO2-Reichgas kann zu Elementarschwefel oder Schwefelsäure weiterverarbeitet werden. Bei der Naßentschwefelung werden die Schwefelgase in Wäschern oder Blasenkolonnen durch Absorptionsflüssigkeit (Kalkmilch) ausgewaschen. Als Produkt fällt Gips oder Kalkschlamm an.


Rekultivierung im Tagebergbau durchgeführte Maßnahmen, um nach Beendigung der Rohstoffgewinnung die ökologischen Voraussetzungen für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung wiederherzustellen.


Reserven siehe Energievorräte


Ressourcen siehe Energievorräte


Rohbenzol aromatischer Kohlenwasserstoff (Aromaten). Rohbenzol wird als Kohlenwertstoff bei der Verkokung von Kohle gewonnen. Im Gegensatz zum Reinbenzol enthält es außer Benzol noch Homologe des Benzols, Toluol ud Xylol.


Rohförderung Menge an hereingewonnenem und abgeförderten noch nicht aufbereitetem Rohstoff. Die Angabe der Menge erfolgt in Tonnen verwertbare Förderung.


Rohkohle Kohle, wie sie aus der Grube kommt (d.h. vor der Aufbereitung), mit Bergen und Wasser


Rohöl siehe Erdöl.


Sandstein Sedimentgestein das überwiegend Quarz und nur geringe Anteile an Tonerdemineralien enthält.


Schacht senkrechte Röhre (Grubenbau) mit dem eine Lagerstätte von der Tagesoberfläche aus erschlossen ist. Nach dem Verwendungszweck wird unterschieden in Wetter-, Förder-, Seilfahrt- und Materialschacht.


Schachtanlage Teil eines Bergwerkes, das in Folge seiner Größe in mehrere - nicht autake - Schachtanlagen aufgeteilt ist.


Schaufelradbagger Gewinnungsgerät imTagebau. Der Bagger arbeitet vor Kopf und ist meist mit einem Raupenfahrwerk ausgestattet. Der derzeit größte Bagger hat eine Kapazität von 240 000 m3/d und wird im Braunkohlenbergbau in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt.


Schicht, 1.Tagesarbeitszeit auf einem Bergwerk. Für den Untertagearbeiter beträgt diese acht Stunden (8 h). Sie beginnt mit der Seilfahrt und endet mit der Ausfahrt nach über Tage. Eine Ausnahmeregelung gilt für Arbeitspunkte u.T., an denen eine Temperatur von mehr als 28o C gemessen wird. Dort ist die Arbeitszeit um eine Stunde reduziert. 2.Kurzform für unterschiedliche Gesteinsschichten, in der Regel im Nebengestein.


Schichtleistung in Relation gesetzt wird das Arbeitsergebnis in Tonnen verwertbare Förderung (tvF) und der Arbeitsaufwand, bemessen in Arbeiter (Mann) pro Arbeitstag (Schicht).


Schieferton Sedimentgestein das den größten Anteil am Schichtaufbau des Karbongebirges aufweist. (siehe Nebengestein)


Schießarbeit bergmännische Bezeichnung für Sprengarbeiten u.T.. Dabei verwendet man im deutschen Steinkohlenbergbau ein Sprengstoff, der durch Zusätze in seiner Detonationswirkung stark gemindert ist. Schießarbeiten werden heute nur noch durchgeführt, wenn maschinelle Einrichtungen zur gleichen Arbeit nicht in der Lage sind, z.B. bei sehr harten Gesteinsschichten.


Schildausbau hydraulisch verstellbares Stütz- und Schutzgerät auf Gleitkufen, dessen oberer Teil schildartig geschlossen ist und das Hangende stützt. So kann der Arbeitsraum des Bergmannes in der Gewinnung (Streb) sowohl nach oben als auch nach hinten völlig gegen Stein- und Kohlenfall abgeschirmt werden. Zum Bewegen der Schilde wird der Strebförderer als Widerlager genutzt. Ein Schild ist 1,5 Meter breit und kann in der Höhe von eins - vier Metern, je nach Schildtyp, verstellt werden. Die Steuerung erfolgt hydraulisch, elekrohydraulisch oder elektrisch.


Schlagwetter bergmännische Bezeichnung eines explosionsfähigen Gas-Luft-Gemisches. Durch zahlreiche vorbeugende Schutzmaßnahmen sind mögliche Zündmöglichkeiten für eine Schlagwetterexplosion begrenzt. Bei den elektrischen Einrichtungen sind im deutschen Steinkohlenbergbau nur schlagwettergeschützte Geräte zugelassen. Darüberhinaus wird durch eine gezielte Gasabsaugung und Wetterführung die Ansammlung dieser explosionsfähiger Gemische verhindert. (siehe Grubengas)


Schwachgas durch Vergasung fossiler Brennstoffe mit Luft erzeugtes Gas mit einem oberen Heizwert von 3771 bis 7 123 kJ/m3 (900 bis 1.700 kcal/m3). Es besteht aus CO, H2, CO2 und einem beträchtlichen Anteil (45 bis 65%) von N2 und dient zu Heizzwecken.


Schwefelgehalt Energierohstoffe wie Rohöl, Erdgas und Kohle enthalten Schwefelverbindungen, deren Gehalt durch Aufbereitungsmaßnahmen vermindert werden kann. Bei Verbrennung wird ein Teil des Schwefels in den Rückständen gebunden. Der andere Teil ist als Schwefeldioxid in den Abgasen enthalten, die durch Rauchgasentschwefelung gereinigt werden können.


Schwelkoks fester Rückstand, der bei der Schwelung von Kohle bei Temperaturen von etwa 450 bis 700 °C entsteht. Schwelkoks wird entweder mit anderer Steinkohle gemischt oder direkt in Feuerungen zur Wärmeerzeugung verbrannt.


Schwelung Umwandlung bituminöser Substanzen bei Temperaturen unter 700 °C und geringerer Luftzufuhr als für die Verbrennung erforderlich ist. Dabei werden gasförmige und flüssige Produkte wie Schwelgas, Schwelteer, Schwelöl abgespalten. Als fester Rückstand verbleibt Schwelkoks. (siehe Entgasung)


Schüttdichte gibt die Masse eines Kubikmeters aufgeschütten Stoffes an. Maßeinheit ist Tonne pro Kubikmeter (t/m³) Kohle 0,95 bis 1,1 Schieferton 1,1 bis 1,5 Sandschieferton 1,3 bis 1,75 Sandstein 1,05 bis 1,25


Seilfahrt bergmännischer Ausdruck für das Fördern von Personen im Schacht.


Sekundärenergieträger Energieträger, die im Gegensatz zu Primärenergieträgern vor ihrer Nutzung einer Umwandlung unterworfen werden: - Koks - Briketts - Heizöle - Strom - Fernwärme


Senkmaschine Lademaschine auf einem Raupenfahrwerk. Die Maschine kann mit ihrer Schaufel die Sohle einer Strecke nacharbeiten und einem Fördermittel zum Abtransport übergeben.


Sinterkohle niedrigflüchtige Kohle mit Flüchtigen Bestandteilen von weniger als 12 % und möglichst gleichmäßiger Körnung zum Einsatz in Sinteranlagen. (siehe Sintern)


Sinterkoks Koks mit einer Körnung von 10/6 bis 0 mm zur Verwendung in Sinteranlagen. (siehe Sintern)


Sintern Behandlung von feinkörnigen oder pulverigen Stoffen, die unter Hitzeeinwirkung durch Verbrennung beigemischter Energieträger (Sinterkohle, Sinterkoks) oberflächlich aufschmelzen und zusammenbacken. Ein typischer Sintervorgang ist das Stückigmachen von Feinerzen mit Ausgangskörnungen von unter 8 mm.


Sohle 1. alle in einem etwa gleichen Niveau aufgefahrenen Grubenbaue (Stockwerke eines Bergwerks unter Tage). 2. Teil des Hohlraums (Strecke, Streb) auf dem man steht.


Solarheizung Raumheizung, bei der die Wärmeenergie der Sonnenstrahlen genutzt wird.


Solarzellen Halbleiterelemente mit dem die Strahlungsenergie der Sonne direkt in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Umwandlung erfolgt auf photoelektrischem Wege durch Freisetzen von Elektronen im Innern eines Stoffes, wie Silizium, Galliumarsenid oder Kadmiumtellurid. Werden Halbleiterkristalle von Lichtquanten bestrahlt, so werden freie Ladungsträger erzeugt. Wird der Halbleiter mit einem äußeren Widerstand belastet, so bildet sich ein Spannungsabfall, der zu einem Stromfluß führt. Der Wirkungsgrad von Siliziumzellen beträgt heute im Mittel ca. 11 bis 16 %.


Sonnenenergie Energiegewinnung durch Sonnenstrahlen. Die Strahlungsenergie pro Flächeneinheit senkrecht zur Verbindungslinie Sonne-Erde beträgt außerhalb der Erdatmosphäre 1 395 W/m² (Solarkonstante). Durch Reflexion bzw. Absorption geht ein großer Teil in der Atmosphäre verloren, so daß am Äquator die durchschnittliche Leistungsdichte etwa 320 W/m² beträgt. Für die Bundesrepublik Deutschland reduziert sich die Leistungsdichte auf nur noch 114 W/m²,


Sonnenkollektor siehe Solarheizung


Sonnenkraftwerk Kraftwerk zur Erzeugung elektrischer Energie unter Nutzung der Sonnenstrahlung (Sonnenenergie). Direkte Stromerzeugung: Mittels photoelektrischer Zellen wird direkt elektrische Energie erzeugt. Aufgrund der niedrigen Wirkungsgrade und der geringen Strahlungsenergie von durchschnittlich 114 W/m² in der Bundesrepublik Deutschland würde für ein 1.000 MW Kraftwerk eine Kollektorenfläche von ca. 29 km² erforderlich. Indirekte Stromerzeugung Umwandlung der Strahlungsenergie in Wärme hoher Temperatur durch Bündelung der Strahlen mittels Spiegel auf wärmeaufnehmenden Oberflächen. Der erzeugte Dampf wird konventionell in einer Dampfturbine entspannt. Der Gesamtwirkungsgrad eines solchen Kraftwerks liegt nach derzeitigem Entwicklungsstand bei etwa 30%.


Spannung elektrische, Produkt von Widerstand und Stromstärke (U = R * I), gemessen in Volt. Im Versorgungsnetz des Bundesgebietes wird zwischen folgenden Spannungsstufen unterschieden: Niederspannung mit 220 bis 380 kV, Mittelspannung mit 1 bis 50 kV, Hochspannung mit 50 bis 150 kV sowie Höchstspannung über 150 kV. Die Übertragungsspannung ist umso höher, je größer die zu übertragende Leistung und die zu überbrückende Entfernung ist. Spannungen werden mit Hilfe von Transformatoren umgewandelt.


Stadtgas ursprünglich nur Gas, das für die Versorgung einer Stadt in einem meist kommunalen Gaswerk (Gaskokerei) erzeugt wurde. Als die Versorgung über größere Entfernungen mit Ferngas aufgenommen wurde, wandelte sich die Definition. Im Gegensatz zum höher kalorigen Ferngas wird heute Gas dann als Stadtgas bezeichnet, wenn es einen Brennwert von weniger als 19 274 kJ/m3 (4 600 kcal/m3) besitzt.


Starkgas Bezeichnung für Koksofengas, das mit 16700 bis 20 000 kJ/m³ (3.986 bis 4.773 kcal/m³) einen höheren Brennwert als Schwachgas hat. Starkgas wird als Unterfeuerungsgas im Koksofen oder als Stadtgas verwendet.


Steag AG Steinkohlen-Elektrizitäts AG, Essen.


Steinkohle Kohle mit hohem Kohlenstoffgehalt (Inkohlungsgrad). Steinkohle findet Verwendung als Energieträger, Reduktionsmittel und chemischer Rohstoff.


Steinkohlenarten Unterteilung nach Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen, bezogen auf die wasser- und aschefreie Kohle. Es wird in folgende Arten unterschieden (siehe Tabelle). Kohlenart Flüchtige Bestand- Vorrangige teile In Gew.-% Verwendung --------------------------------------------------------------------------------- Flammkohle über 40 In Kraftwerken Gasflammkohle 33 bis 40 und als Bei- Gaskohle 28 bis 35 mischung zur Kokskohle in Kokereien Fettkohle 18 bis 30 Als Kokskohle Eßkohle 14 bis 20 Als Hausbrand Magerkohle 10 bis 14 und in Anthrazit unter 10 Kraftwerken


Steinkohleneinheit (SKE) dient der Umrechnung von Energieträgern auf eine vergleichbare Einheit. 1 kg SKE ist gleich 7 000 kcal bzw. 29 300 kJ, dem mittleren Heizwert eines Kilogramms Steinkohle. 1 kg Öl hat durchschnittlich einen Heizwert von 1,4 kg SKE.


Steinkohlenkoks fester Rückstand bei der Verkokung von Steinkohle.


Steinkohlenkraftwerk mit Steinkohle betriebenes Wärmekraftwerk. Die in der Bundesrepublik Deutschland betriebenen Steinkohlenkraftwerke werden in der Regel im Mittellastbereich eingesetzt. (siehe Lastbereiche)


Stempel Grubenstempel: Stützelement für das Hangende. Heute zum überwiegenden Teil in Verbindung mit dem Schildausbau als Hydraulikstempel eingesetzt. Untere Teil des stählernen Ausbaus in Strecken.


Stollen

 

 

 

 

 

 


Grubenbau, der in hügeligem Gelände von der Tagesoberfläche waagerecht oder leicht ansteigend in die Lagerstätte führt.




Streb langer, schmaler Gewinnungsraum. Auf der Längsseite ist er einerseits vom Flöz und anderseits vom Bruchfeld (Alter Mann) begrenzt. Ein Streb bewegt sich quer zu seiner Längsrichtung in die Lagerstätte. Die Streblänge wird begrenzt durch zwei zueinander paralell verlaufenden Abbaustrecken. Über die gesamte Länge hält der Schildausbau den Hohlraum offen. Die Höhe eines Strebes entspricht der des Flözes.


Strebbau langfrontartiges Abbauverfahren vornehmlich in Flözlagerstätten wie zum Beispiel im Steinkohlenbergbau. (siehe Streb)


Strecke

 

 

 

 

 

 


Hohlraum im Gebirge mit regelmäßigem gleichbleibendem Querschnitt. Das freigelegte Gebirge wird durch den Streckenausbau gestützt. Eingesetzt werden Stahlprofil- (starr oder nachgiebig), Stahlbeton- oder Ankerausbau. Unter geologisch schwierigen Verhältnissen ist eine Kombination möglich.




Streckenvortriebsmaschine zum Herstellen (Auffahren) von Hohlräumen eingesetzte Maschine. Es wird unterschieden in Teilschnitt- und Vollschnittmaschinen.


Stromversorgung Bereitstellung an elektrischer Energie zur Deckung des Stromverbrauches. Der Verbrauch an elektrischer Energie steigt weltweit stärker als der Primärenergieverbrauch und das Wirtschaftswachstum. Vom Stromverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland (außerhalb des Eigenverbrauchs der Energiegewinnung, nach Abzug von Leitungsverlusten) entfallen zur Zeit auf die Industrie rund 49 %, auf Haushalte und Kleinverbraucher rund 48 % und auf den Verkehrssektor rund 3 %. Im Jahr 1960 machte der Anteil der Industrie noch mehr als 60 %, dagegen der Anteil der Haushalte und Kleinverbraucher weniger als 30 % aus. Das Wachstum des Strombedarfs ist somit durch den Bedarf der Haushalte entscheidend geprägt worden. Die Stromerzeugung erfolgte 1994 zu 29 % aus Kernenergie 28 % aus Braunkohle 27 % aus Steinkohle 7 % aus Erdgas 2 % aus Heizöl 8 % aus Wasserkraft und sonstige Der Stromverbrauch betrug 528,8 Twh.


Synthesegas Gasgemsich aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff, das in der chemischen Industrie als Rohstoff zur Herstellung von Ammoniak oder Methanol verwendet wird. Der Brennwert von Synthesegas liegt bei etwa 12 500 kJ/m³.


Synthetisches Erdgas (SNG) aus Kohle oder Erdöl erzeugtes Gas mit nahezu den gleichen Eigenschaften wie natürliches Erdgas. Wegen der knapper werdenden Reserven an Erdgas sind mehrere Verfahren zur Erzeugung von SNG entwickelt, um Erdgas substituieren zu können.


Tagebau Gewinnung von Rohstoffen in einer offenen Baugrube durch Abräumen des Deckgebirges.


Tagesanlagen über Tage befindlichen technischen Anlagen eines Bergwerks. Dazu zählen Aufbereitung, Materiallager, Werkstätten, Verladung und Verwaltungs- und Sozialgebäude.


Teer flüssiges bis halbfestes Zersetzungsprodukt, das bei der thermischen Behandlung fossiler Brennstoffe entsteht, z.B. bei der Kokserzeugung. Bei der Verkokung trockener Steinkohle fallen 3 bis 4 % Teer an. Der Rohteer wird durch die Kühlung des Rohgases kondensiert und in einer Teerdestillation in verschiedene Produkte zerlegt, die in der chemischen und pharmazeutischen Industrie als Rohstoffe eingesetzt werden.


Teerdestillation erste Stufe der Teeraufbereitung. Dabei wird der Teer getrocknet und auf etwa 380 °C erhitzt. Beim Einleiten von überhitztem Wasserdampf verdampfen alle Teeröle, die anschließend in einzelne Fraktionen zerlegt werden: Anthracenöl, Solvayöl, Naphtalinöl, Carbolöl und Leichtöl. In weiteren Arbeitsgängen können diese Teerfraktionen zu Anthracen, Phenol und Naphtalin aufgearbeitet werden.


Teilschnittmaschine Streckenvortriebsmaschine, die den Hohlraum (z.B. Strecken) abschnittsweise bearbeitet und freilegt. An einem Arm (Ausleger) ist vor Kopf eine sich drehende Walze befestigt, die mit ihren Hartmetall bestückten Meißeln das Gestein herausschneidet. Dieses wird durch die Maschine über eine Ladeeinrichtung anschließend abtransportiert. Die Fortbewegung erfolgt mit Raupenfahrwerken. Die Maschinengewichte liegen im Ruhrbergbau bei 15 - 40 Tonnen.


Teufe bergmännische Bezeichnung für Tiefe.


Thermischer Wirkungsgrad Kerngröße für die Güte von energetischen Prozessen, bestimmt durch den Quotienten aus der abgegebenen Nutzenergie und der zugeführten Energie.


Tiefbau Abbau von Lagerstätten unter der Erdoberfläche. Der Zugang erfolgt über Stollen oder Schächte.


Trockenkühlung siehe Kühlverfahren von Kraftwerken, Kokstrockenkühlung.


Trocknung Entfernen der Feuchtigkeit aus Gasen und Feststoffen durch verschiedene Verfahren, wie Gefrier- oder Vakuumtrocknung oder thermische Trocknung.


Turbine Strömungsmaschine, die dem durchfließenden Dampf, Gas oder Wasser Energie entzieht und über eine Welle an eine Arbeitsmaschine abgibt. So wird bei der Dampfturbine die Wärme- und Strömungsenergie des Dampfes in Rotationsenergie umgewandelt, die bei Kraftwerken zum Antrieb eines Generators genutzt wird. (siehe Gasturbine)


tvF siehe Tonne, verwertbare Förderung.


Umwandlungsbilanz siehe Energiebilanz


Umwandlungsverluste die bei der Umwandlung von einer Energieart in eine andere auftretenden Verluste, so bei der Umwandlung von Primär- in Sekundärenergie und der weiteren Umwandlung von Endenergie in Nutzenergie. So können im Kraftwerk rund 40 % der aufgewendeten Wärmeenergie in Strom umgewandelt werden. Die Verluste bei der Umwandlung von Endenergie in Nutzenergie liegen in der Größenordnung von über 50 %. Durch weitere Optimierung der Prozesse und Maschinen ist eine weitere Verlustreduzierung zu verwirklichen.


Untertagevergasung

 

 

 

 

 

 


Vergasung von Kohle unter Tage. Durch die Untertagevergasung soll bevorzugt bergmännisch nicht bauwürdige Kohle aufgrund ihrer Lagerung, Flözmächtigkeit oder Teufen nutzbar gemacht werden. Dabei wird über Bohrungen von der Tagesoberfläche aus Vergasungsmittel (Luft/Dampf) bis in die Flöze geführt und das erzeugte Schwachgas abgeführt.




Verfügbarkeit von Wärmekraftwerken anhand mehrerer unterschiedlicher Kenngrößen ist die Verfügbarkeit von Kraftwerken quantitativ zu erfassen. Ein Kraftwerk mit einer Nennleistung von 1 000 MW war während eines Jahres (8 760 h) 4 000 h in Betrieb und erzeugte in dieser Zeit 3,2 TWh elektrischen Strom. Daraus ergibt sich, daß von der Nennleistung von 1 000 MW durchschnittlich nur 800 MW genutzt werden. Außer dieser genutzten Leistung standen für 2 000 h eine Reserve von 50 MW zur Verfügung. Daraus ergibt sich eine Leistungsfähigkeit von 85 % (Verhältnis der Betriebsleistung zuzüglich Bereitschaftsleistung zur Nennleistung.) Ausnutzungsfaktor der Betriebszeit: Verhältnis der Betriebsleistung (800 MW) zur Nennleistung (1 000 MW): 80 %. Damit wird die Auslastung des Kraftwerks während des Betriebes gekennzeichnet. Arbeitsverfügbarkeit: Verhältnis von verfügbarer Arbeit (Betriebsarbeit 3,2 TWh plus Bereitschaftsarbeit 2 000 h x 50 MW = 0,1 TWh) zur theoretisch maximal möglichen Arbeit (1 000 MW x 8 760 h = 8,76 TWh). Die sich ergebende Kennzahl von 38 % charakterisiert die Verfügbarkeit von Kraftwerken. Ausnutzungsfaktor: Verhältnis von tatsächlich erzeugter Arbeit (3,2 TWh) zur theoretisch maximal möglichen Arbeit (8,76 TWh): 37 %.


Vergasung chemische Umwandlung fester oder flüssiger Brennstoffe in Gas. Als Vergasungsmittel können Luft, Sauerstoff, Wasserstoff oder Wasserdampf eingesetzt werden, die bei höheren Temperaturen unter Normaldruck oder erhöhtem Druck mit dem Brennstoff zur Reaktion gebracht werden. Die Effektivität eines Vergasungsverfahrens wird durch den Vergasungswirkungsgrad wiedergegeben, der sich aus dem Verhältnis des Brennwertes des erzeugten Gases zu dem des eingesetzten Brennstoffs ergibt. Der Umsetzungsgrad des Kohlenstoffs wird durch den Kohlenstoffvergasungsgrad angegeben. Dieser entspricht dem Quotienten aus der Kohlenstoffmenge in den Vergasungsprodukten zur Kohlenstoffmenge im eingesetzten Brennstoff. Die Ausnutzung der Wärme wird durch den thermischen Wirkungsgrad wiedergegeben. Dieser ergibt sich aus dem Verhältnis der chemisch gebundenen und fühlbaren Wärmemenge in den Vergasungsprodukten zu der chemisch gebundenen und fühlbaren Wärmemenge im eingesetzten Brennstoff. Folgende Gase werden unterschieden: - Schwachgas 4 600 bis 12 500 kJ/m³ - Synthesegas etwa 12 500 kJ/m³ - Stadt- bzw. Starkgas 16 700 bis 20 000 kJ/m³ - Synthetisches Erdgas 25 000 bis 37 000 kJ/m³


Verkokung Schwelung von Kohle unter Luftabschluß bei hoher Temperatur. Neben gasförmigen und flüssigen Destillationsprodukten entstehen feste kohlenstoffreiche Rückstände wie Holzkohle, Braunkohlen- und Steinkohlenkoks sowie Pechkoks. (siehe Kokerei)


Versatzverfahren Einbringen von Gestein in dem nach der Gewinnung des Rohstoffs freigelegten Hohlraum. Im Ruhrbergbau werden eingesetzt: der Bruchbau, Blasversatz und die Bruchhohlraumverfüllung.


Verstromungsgesetze Gesetze zur Förderung und Sicherung des Einsatzes von Gemeinschaftskohle (Steinkohle) zur Erzeugung von Elektrizität und Fernwärme. 1. Während nach dem Ersten Verstromungsgesetz (Gesetz zur Förderung der Verwendung von Steinkohle in Kraftwerken vom 12.5.1965) der Bau neuer Kraftwerke in der Zeit vom 30. Juni 1964 bis 1. Juli 1971 durch die Gestattung einer steuerfreien Rücklage von bis zu 45 v. H. der Anschaffungs- und Herstellungskosten des Kraftwerks begünstigt wurde, wurden nach dem Zweiten Verstromungsgesetz ab 1. Juli 1966 Zuschüsse zum Ausgleich der Wärmepreisdifferenz zwischen Gemeinschaftskohle und schwerem Heizöl und Zuschüsse zu den betriebsbedingten Mehrkosten neuer Steinkohlenkraftwerke gegenüber Ölkraftwerken aus Mitteln der öffentlichen Hand gezahlt (Bund und Bergbauländer NRW und Saar im Verhältnis zwei Drittel/ein Drittel); gleichzeitig wurde der Einsatz von schwerem Heizöl in Kraftwerken genehmigungspflichtig. Durch beide Gesetze wurde bis Ende 1971 der Bau von rund 10000 MW neuer Kraftwerksleistung auf Steinkohlenbasis initiiert. 2. Mit dem Dritten Verstromungsgesetz (Gesetz über die weitere Sicherung des Einsatzes von Gemeinschaftskohle in der Elektrizitätswirtschaft vom 13.12.1974, ist die Förderung der Steinkohlenverstromung erweitert und auf eine neue Grundlage gestellt worden. Neben der Vorgabe einer festen Zielmenge von durchschnittlich 33 Mill. t SKE/a bis zunächst einschließlich 1980 sind gegenüber der Förderung der Steinkohlenverstromung bis Ende 1974 insbesondere folgende Regelungen von Bedeutung: - Grundsätzlich voller Ausgleich der Mehrkosten von Steinkohlenkraftwerken gegenüber Ölkraftwerken unter Einbeziehung von Kraftwerken, die vor Inkrafttreten des Ersten Verstromungsgesetzes in Betrieb gegangen sind. - Sicherung kostendeckender Erlöse für Kraftwerkskohlelieferungen der Bergbauunternehmen in Verbindung mit Regelungen, die sicherstellen sollen, daß die Preise für Kraftwerkskohle keine "unangemessene Entwicklung" nehmen. - Förderung des Baus neuer Steinkohlenkraftwerke durch Zuschüsse zu den Investitionskosten in Höhe von zunächst 150 DM/kW installierter Leistung, vom 1. April 1976 an 180 DM/kW. - Aufbringung der erforderlichen Mittel nicht wie bisher über die Haushalte des Bundes und der Bergbauländer, sondern über eine wirtschaftsverwaltungsrechtliche Ausgleichsabgabe der Elektrizitätswirtschaft, die einem Ausgleichsfonds zufließt, der vom Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft verwaltet wird; die Abgabe kann von der Elektrizitätswirtschaft an ihre Abnehmer weitergegeben werden (Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes). 3. Mit der Novelle des Dritten Verstromungsgesetzes vom 29. März 1976 wurde für die Jahre 1976 und 1977 der Mehrkostenausgleich auf andere Energieträger als Heizöl ausgedehnt, um nach dem starken Rückgang des Steinkohleneinsatzes im Jahre 1975 auf 23,3 Mill. t SKE (nach 32 Mill. t SKE in 1974) die annähernde Erreichung der Zielmenge sicherzustellen. 4. Mit der Zweiten Novelle des Dritten Verstromungsgesetzes von 24. Dezember 1977 wurde die rechtliche Grundlage für die zwischen dem Bergbau und der Kraftwirtschaft getroffenen 10-Jahres-Vereinbarungen über die Abnahme von durchschnittlich 33 Mill. t SKE/a an inländischer Steinkohle in der Zeit von 1978 bis 1987 geschaffen. 5. Im April 1980 sind zwischen der Elektrizitätswirtschaft und dem Bergbau Ergänzungsvereinbarungen zu den bisherigen 10-Jahres-Vereinbarungen unterzeichnet worden, die eine sukzessive Erhöhung der in Kraftwerken einzusetzenden Menge inländischer Steinkohle und eine Verlängerung bis 1995 vorsehen. Die Mengen sollen numehr von bisher durchschnittlich 33 auf 40 Mill. t SKE/a im Jahr 1985, 45 Mill. t SKE/a in 1990 und voraussichtlich 47,5 Mill. t SKE/a in 1995 ansteigen. Die Zusatzmenge in Höhe von rund 11 Mill. t SKE/a wird nicht mehr pauschal verbilligt, sondern ihre Verbilligung am Importkohlenpreis orientiert. Die Aufstockungsmenge ist grundsätzlich nicht bezuschußt, dafür bleibt den abnehmenden Unternehmen Zugang zum Drittlandskohlenimport erhalten. Zu den Verstromungsgesetzen sind eine Reihe von Durchführungsrichtlinien erlassen worden, die im Bundesanzeiger veröffentlicht worden sind. (siehe Energieprogramme, Kohlepfennig, Jahrhundertvertrag)


verwertbare Förderung verkaufsfähiges Produkt eines Bergwerkes. Angaben der Menge in tvF (Tonnen verwertbare Förderung). Bezugsbasis ist eine Standardqualität von 8 % Wasser und 7 % Asche. Bei der Ruhrkohle AG gibt es eine Richtlinie für die Mengenermittlung.


Vollschnittmaschine Streckenvortriebsmaschine, die mit einem sich drehenden Bohrkopf in einem Arbeitsgang den gesamten Hohlraum erstellt. Anschließend wird der Unterstützungsbau eingebracht. Der Durchmesser der kreisrunden Strecken ist 4-12 Meter. Die Maschinenlänge beträgt rund 250 Meter und das Gesamtgewicht rund 4.500 Tonnen.


Walzenschrämlader (Kurzbezeichnung Walzenlader), schneidende Gewinnungsmaschine, die das Flöz im Streb herausschneidet. In der Regel besitzt die Maschine an beiden Enden zwei rotierende Walzen, die in Strebrichtung die Kohle über 0,7 - 1,2 Meter Breite herausgeschneiden und gleichzeitig auf den Kettenkratzerförderer transportieren. Zwischen den höhenverstellbaren Walzen liegt der Energie- und Antriebsteil. Der Walzenlader fährt auf dem Kettenkratzerförderer und hat Antriebsleistungen bis zu 500 kW.


Waschberge Rückstand an Gestein nach der Aufbereitung des Rohstoffs.


Wasserdampfvergasung siehe Kohlenvergasung


Wassergas Gas, das durch Vergasung von glühendem Koks mit Wasserdampf erzeugt wird. Dabei dient die Luft als Reaktand für die Teilverbrennung des Kokses zur Aufrechterhaltung der Vergasungstemperatur von etwa 1 000 °C, und der Wasserdampf zum Abbau des Kokses. Wassergas besteht aus etwa 50 % H2, 40 % CO, 5 % CO2 und 5 % N2. Der Brennwert beträgt 10 900 bis 11 700 kJ/m³ (2 600 bis 2 800 kcal/m³).


Wassergehalt Wasseranteil im marktfähigen Absatzprodukt vornehmlich der Braun- und Steinkohle, gemessen in Gew.- %. (siehe Ballastgehalt)


Wechselstrom elektrischer Strom, der im Gegensatz zum Gleichstrom laufend seine Fließrichtung ändert. Die Frequenz (Anzahl der Wechsel je Sekunde = Hertz) beträgt in der Regel 50 Hz, bei Bahnstrom 16 2/3 Hz.


Weichbraunkohle siehe Braunkohle


Wetter die untertägig im Grubengebäude bewegten Luftströme. Es werden unterschieden: - Frischwetter, übertägig angesaugte Luft - Abwetter, die aus dem Grubengebäude abgesaugte Luft. Mit Wetterführung wird das gezielte Leiten der Luftströme zu allen Punkten des Grubengebäudes bezeichnet.


Wetterschacht Häufig benutzte Bezeichnung für Ausziehschacht, im eigentlichen Sinne nur dann zutreffen, wenn ein Schacht ausschließlich der Bewetterung dient. In diesem Falle befindet sich der Hauptgrubenlüfter meist stehend auf der Schachtöffnung.


Windenergie kinetische Energie durch Luftbewegung relativ zur Erdoberfläche. In Windkraftanlagen kann diese in mechanische oder elektrische Energie umgewandelt werden.


Windkraftanlage Anlage zur Umwandlung der Windenergie in mechanische (Windmühlen) oder elektrische Energie (Windkraftwerk). Dabei geht die kinetische Energie mit Hilfe von Rotoren in Rotationsenergie über, die als Antrieb nachgeschalteter Anlagen dient.


Wirbelschichtfeuerung

 

 

 

 

 

 


Verfahren zur Verbrennung fester Brennstoffe. Die Abbildung zeigt schematisch eine Wirbelschichtfeuerung für Kohle. Ein mit Luftdüsen bestückter Anströmboden trägt eine Schüttung von feinkörnigem, nicht brennbarem Material, das von unten mit Luft durchströmt wird. Hierdurch wird die Schüttung aufgelockert (Wirbelschicht). In diese Schicht wird feinkörnige Kohle eingeblasen und bei Temperaturen zwischen 800 und 900 °C verbrannt. Die Wirbelschicht wird von Wasserrohren durchzogen, in denen Dampf erzeugt wird. In Heizrohren oberhalb der Wirbelschicht wird auch die Wärme der Verbrennungsgase bis zu unter 200 °C zur Dampferzeugung genutzt. Die mitgerissenen Feststoffteilchen werden in einem Zyklus vom Verbrennungsgas getrennt und können in die Brennkammer zurückgeführt werden. Die Wirbelschichtfeuerung weist sich durch einen besonders guten Wärmeübergang aus, weshalb gegenüber der konventionellen Feuerung eine geringere Wärmetauscherfläche erforderlich ist, was zu kleinen, kompakten Baueinheiten führt. Weitere Vorteile ergeben sich durch die niedrige Verbrennungstemperatur, wodurch die Stickoxidbildung stark reduziert.




Wirkungsgrad Verhältnis von geleistetem Nutzen zum dafür erforderlichen Aufwand. Im Idealfall erreicht der Wirkungsgrad den Wert 1. Je nach Anlage und Anlagenteil gibt es unterschiedliche Definitionen der Wirkungsgrade. In der Energietechnik ist der thermische Wirkungsgrad von besonderer Bedeutung. Er ergibt sich aus dem Verhältnis von erzeugter zu verbrauchter Energie eines Prozesses. (siehe Energieverlust)


Wärme-Kraft-Kopplung siehe Kraft-Wärme-Kopplung


Wärmekraftwerk Anlage, in der die Wärmeenergie von Brennstoffen oder anderen Wärmequellen wie geothermische Wärme zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt wird. Am weitesten verbreitet sind das Dampfkraftwerk und das Gasturbinenkraftwerk. Eine Kombination beider Kraftwerke im Gas-Dampfturbinenprozeß ermöglicht eine bessere Ausnutzung der eingesetzten Wärmeenergie.


Wärmemarkt derjenige Teil des Endenergieverbrauchs, in dem Energieträger zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Der Wärmemarkt umfaßt den überwiegenden Teil des Endenergieverbrauchs.


Wärmestrom Wärmeleistung, die je Meter Strecke aufgrund der geothermischen Tiefenstufen vom Gebirge abgestrahlt wird. Der Wärmestrom kann in 1 000 Metern Tiefe bis zu 6 000 W/m betragen.


Überhitzer Teil eines Dampferzeugers, der dazu dient, den Sattdampf auf die Betriebstemperatur weiter zu erhitzen. (siehe Dampf)


Überhitzter Dampf Dampf mit Temperaturen oberhalb der Sättigungstemperatur. (siehe Sattdampf, Dampf)


Übertragungsverluste dem Endverbrauch entgehende Strommengen durch Verluste beim Stromtransport, wie Stromwärmeverluste und Verluste durch Magnetisierung in den Transformatoren. (siehe Energieverlust, Leitungsverluste)


Zeche veraltete Bezeichnung für Betriebe zur Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen. Hierunter fallen alle Anlagen - unter sowie über Tage -, die zur Gewinnung, Förderung und Aufbereitung des Rohstoffs notwendig sind. Insgesamt bilden sie eine technische Einheit.


Zyklonentstauber Bei der Aufbereitung der Steinkohle fallen Staub-Luft-Gemische an. Um diese zwei Bestandteile wieder von einander zu trennen, wird das Gemisch seitlich in ein zylindrischen Abscheideraum geblasen. Dort gelangen die Staubpartikel unter Einfluss der Fliehkraft an die Außenwand des Behälters und im weiteren unter Einfluss der Schwerkraft nach unten in einen Sammelbehälter. Die so gereinigte Luft strömt dagegen in der Mitte des Behälters nach oben und wird dem Prozess wieder zugeführt.


Ölsande Sandgestein, in dessen poröse Schichten Erdöl eingedrungen und dort durch Oxydation zu Asphalt erstarrt ist.


Ölschiefer Tongesteine, die organisches Material, meistens Bitumen, enthalten. Der durchschnittliche Ölgehalt beträgt etwa 20 %. Durch Erhitzen kann das Öl dem Gestein entzogen werden.