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Backvermögen Eigenschaft von Steinkohle, beim Erhitzen zu erweichen und anschließend unter Ausdehnung einen gebackenen, stückigen Koks zu bilden. Steinkohlen ohne Backvermögen erweichen nicht und hinterlassen einen pulvrigen Verkokungsrückstand.


Ballastgehalt Summe aus Wasser- und Aschegehalt in der Kohle in Gew.-%.


Ballastkohle Steinkohle mit einem Ballastgehalt über 20 %; sie wird vor allem als Kraftwerkskohle verwendet.


Ballastkohle Bezeichnung für eine Kohle, die einen Anteil an nichtbrennbaren Bestandteilen (Wasser und Aschegehalt) von 20% und mehr enthält. Sie wird überwiegend in der Kraftwirtschaft und Zementindustrie eingesetzt.


Bandförderung kontinuierlich laufendes Fördermittel zum Transport von Massenschüttgütern (siehe Gurtbandförderer)


Barbara, Heilige Schutzheilige der Bergleute. Barbaratag ist der 4. Dezember.


Barolux Im Bergbau benutztes Druckmessgerät zur Bestimmung des absoluten Luftdruckes in mbar (Torr) über und unter Tage. Die nach der barometrischen Methode gemessenen Druckwerte dienen zur Ermittlung von Druckunterschieden zwischen verschiedenen Punkten eines Wetternetzes.


Bauwürdigkeit siehe Abbauwürdigkeit


Benzol Kohlenwasserstoff (C6H6), der bei der Entgasung von Kohle (Kohlenwertstoffgewinnung) und bei der Rohölverarbeitung gewonnen wird. Benzol findet Verwendung als Rohstoff in der chemischen Industrie und als Motorenbenzol zur Erhöhung der Klopffestigkeit von Kraftstoffen.


Berechtsame Nutzungsrecht an Grubenfeldern (Bergwerkseigentum).


Bergamt übt als untere Landesbehörde die Aufsicht über die bergbaulichen Aktivitäten aus. Die Aufgabe umfaßt die Überwachung der Sicherheit und die Einhaltung der Bestimmungen aus der Bergverordnung.


Bergbehörde staatliche Sonderbehörde, unter deren Aufsicht der Bergbau steht. Sie wird in Nordrhein-Westfalen auf drei Ebenen tätig: 1. Oberste Landesbehörde (Landesregierung) 2. Landesoberbergamt (LOBA) 3. Bergamt. Nach dem Bundesberggesetz ist die Bergbehörde ermächtigt, Bergverordnungen und Ordnungsverfügungen zu erlassen. Mit dem Betriebsplanverfahren erfolgt die Betriebsüberwachung.


Berge bergmännischer Ausdruck für das bei der Gewinnung mitanfallende Gestein oder für die in der Aufbereitung anfallenden Anteile an Gestein. (siehe Waschberge)


Bergehalde Aufschüttung von nicht verkaufsfähigen Produkten (Berge und Abraum), die z.B.: - im Streckenvortrieb - beim Freilegen einer Lagerstätte - bei der Aufbereitung eines Rohstoffes anfallen. (siehe Landschaftbauwerke)


Bergschaden Bei der Gewinnung von Mineralien werden in der Erde Hohlräume geschaffen und das physikalische Gleichgewicht des Gebirgskörpers beeinflußt. In diese künstlichen Hohlräume - auch wenn sie verfüllt werden - drücken sich die darüberliegenden Erdschichten. Diese Bewegungen können sich bis zur Tagesoberfläche fortsetzen und zu Bodensenkungen führen. Als Bergschaden wird die Beeinträchtigung der Tagesoberfläche mit dort befindlichen Gebäuden oder anderen baulichen Anlagen durch Absenkung oder Schiefstellung infolge bergbaulicher Tätigkeit und der so am Grundstück und seinem Zubehör entstandene Vermögensschaden bezeichnet. Der Bergwerkseigentümer ist verpflichtet, für den Bergschaden Entschädigung zu leisten. (siehe Allgemeines Berggesetz)


Bergverordnung Verordnung der Bergbehörde zur Gewährleistung der Sicherheit auf einem Bergwerk.


Bergwerk umfaßt alle über- und untertägigen Einrichtungen, die zum Aufsuchen, Gewinnen, Fördern und Aufbereiten von mineralischen Rohstoffen dienen. - Aufbereitung - Schacht - Gewinnung - Grubengebäude


Betriebsplanverfahren im Bergbau angewandtes Verfahren zur sicherheitlichen Betriebsüberwachung. Nach dem Bundesberggesetz darf ein Bergbaubetrieb nur aufgrund eines vorher von der Bergbehörde zugelassenen Betriebsplanes geführt und betrieben werden. Über die Zulassung ist schriftlich und innerhalb eines Monats zu entscheiden.


Bewetterung Bergmännische Bezeichnung für untertägige Belüftung.


Biogas unter Einfluß von Mikroorganismen aus organischen Stoffen entstehendes Gas (Verfaulung). Die Ausgangsstoffe können aus landwirtschaftlichen Abfällen, Klärschlamm oder sonstigen organischen Abfallprodukten bestehen. Biogas setzt sich zusammen aus rund: 65% Methan, 30% Kohlendioxid, 2% Stickstoff, 2% Wasserstoff und einem geringen Anteil Schwefelwasserstoff. Der Heizwert beträgt etwa 21 000 bis 25 000 kJ/m3 (3 000 bis 6 000 kcal/m3). Bei einem mikrobiellen Abbau einer Abfalldeponie (Gras, Laub, Klärschlamm usw.) werden aus 1 t Müll etwa 300 bis 400 m³ Gas erzeugt.


Bitumen Sammelbegriff für natürliche oder durch die Aufbereitung von Ölen erzeugte organische Gemische, die überwiegend aus Kohlenwasserstoffen oder Sauerstoffverbindungen bestehen. Der Aggregatzustand ist halbfest bis hart. Bei Erhitzung wird Bitumen langsam flüssig. Überwiegend wird Bitumen zum Anmischen von Asphalten verwendet.


Bivalentes Kraftwerk Kraftwerk, in dem alternativ zwei Primärenergieträger eingesetzt werden können, wie Kohle oder schweres Heizöl bzw. Gas oder schweres Heizöl.


Blasversatz

 

 

 

 

 

 


Versatzverfahren bei dem Nebengestein (Berge) in den ausgekohlten Hohlraum mit Hilfe von Druckluft pneumatisch eingebracht wird. Aufgrund der maschinellen Gewinnungseinrichtung ist eine Mindeststrebhöhe von 1,9 Metern erforderlich.




Blockheizkraftwerk Kraftwerk, bei dem der Generator für die Stromerzeugung nicht von einer Turbine, sondern von stationären Verbrennungsmotoren angetrieben und das Kühlwasser sowie die Abgaswärme gleichzeitig zu Heizzwecken genutzt wird. Durch diese Kraft-Wärme-Kopplung werden Nutzungsgrade von über 80 % erreicht. Blockheizkraftwerke werden als kleinere Einheiten errichtet.


Blockkraftwerk Dampfkraftwerke, die aus einem oder mehren Einzelblöcken bestehen. In der Regel ist jeder Block eine geschlossene autarke Einheit.


Braunkohle Kohle, die schwächer inkohlt (siehe Inkohlungsgrad) ist als Steinkohle und deshalb weniger Kohlenstoff, dafür aber mehr Sauerstoff und Wasserstoff enthält. Der Heizwert deutscher Braunkohle, die zur Gruppe der Weichbraunkohle gehört, liegt zwischen 6,49 und 13 MJ/kg (1 550 und 3 100 kcal/kg). Hartbraunkohle hat ein etwas höheres spezifisches Gewicht und einen höheren Heizwert, dafür niedrigere Gehalte an Wasser und flüchtigen Bestandteilen.


Braunkohlenkraftwerk mit Braunkohle betriebenes Wärmekraftwerk. Aufgrund der relativ niedrigen variablen Kosten (Brennstoffkosten) werden die Braunkohlenkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland vor allem im Grundlastbereich eingesetzt.


Brennstoffe Unterscheidung in natürliche oder durch Veredlungsprozesse gewonnene Stoffe zur Erzeugung von Wärmeenergie. 1) fossile Brennstoffe sind Kohle, Erdöl, Erdgas, Torf 2) nicht fossile Brennstoffe sind Kernbrennstoffe und Holz.


Brennwert (Ho) angegeben in kJ/kg. Als oberer Heizwert wird die freiwerdende Verbrennungswärme bei der vollkommenen Verbrennung eines Brennstoffs bezeichnet. Im Gegensatz zum unteren Heizwert (Hu), bei dem die Verdampfungswärme des im Brennstoff vorhandenen und bei der Verbrennung gebildeten Wassers eingerechnet wird.


Brikett aus Feinkohle mit oder ohne Bindemittel gepreßte Form, die vorwiegend im Hausbrand verwendet wird.


Bruchbau

 

 

 

 

 

 


wird das planmäßige Zubruchwerfen der Dachschichten in Folge des Abbaus genannt. Durch die Volumenvergrößerung des geschütteten Gesteins werden die durch den Abbau entstandenen Hohlräume verfüllt und dem Hangenden ein neues Auflager gegeben.




Bruchhohlraumverfüllung Versatzverfahren bei dem in den ausgekohlten, zu Bruch geworfenen Raum ein selbstabbindender Baustoff hydraulisch eingepreßt wird. Verwendet werden Reststoffe der Aufbereitung, Aschen und feingemahlene Berge.


Bruttostromverbrauch im Vergleich zum Nettostromverbrauch sind hier der Eigenverbrauch der Stromerzeugungsanlagen, der Pumpstromverbrauch sowie Leitungsverluste enthalten.


Bundesberggesetz (BBergG) vom 13. August 1980 am 1. Januar 1982 aufgrund der Gesetzgebungskompetenz des Bundes in Kraft getreten. Es verfolgt folgende Ziele: - Neuabgrenzung des Geltungsbereiches des Bergrechts, - Neuordnung und Bereinigung des Bergrechtsamtwesens durch ein Konzessionssystem mit Feldes- und Förderabgaben, - Anpassung der Mittel zur Betriebsregelung und Überwachung Betriebsplanverfahren, verantwortliche Personen, Bergaufsicht (Bergverordnungen) - Neugestaltung des Verhältnisses zu den Berufsgenossenschaften, - Neuordnung des Bergschadensrechts, - Aufhebung überholter bergrechtlicher Institutionen.


Bundesimmissions- Schutzgesetz am 1. April 1974 in Kraft getretenes Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge. Es stellt das rechtliche Instrumentarium für Immissionsschutzmaßnahmen des Bundes dar. Verordnungen der Bundesregierung und Immissionsschutzgesetze der Länder ergänzen und konkretisieren diese. Technische Einzelheiten, aber auch die Festlegung der zulässigen Immissionen und die Methoden zu deren Messung und Ermittlung sind weitgehend in Verwaltungsvorschriften wie der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) oder der Technischen Anleitung gegen Lärm (TA Lärm) geregelt.


Bunker Sammelbehälter zur Lagerung von Stoffen, beispielsweise von Energieträgern. Natürliche Bunker sind Kavernen. Als Bunker werden aber auch Tanks und Grubenräume im Bergbau unter Tage bezeichnet, in denen die gewonnene Förderung gespeichert wird.