Giftige Kartoffelecken
Grunenfelder LA et al: Glycoalkaloid development during greening of fresh market potatoes (Solanum tuberosum L). Journal of Agricultural and Food Chemistry 2006/54/S.5847-5854
Die Beleuchtung im Supermarkt fördert in Kartoffeln die Bildung
toxischer Naturstoffe (Glykoalkaloide). Nun hat eine USStudie
ergeben, dass weißes Neonlicht innerhalb von zehn
Tagen die Alkaloidmengen in der Schale handelsüblicher Kartoffelsorten
um das 7-Fache erhöht. Die Konzentrationen erreichten
zum Teil 1,6 Milligramm pro Gramm Trockenmasse und überschritten
damit deutlich die gängige Höchstgrenze von einem
Milligramm. In der geschälten Kartoffel lag der höchste Wert
immer noch bei 0,47 Milligramm.
Anmerkung: Da Glykoalkaloide nicht durch Kochen zerstört
werden, stellen ungeschälte Kartoffeln, die im Supermarkt derüblichen Beleuchtung ausgesetzt sind, und auch die daraus hergestellten
Kartoffelecken mit Schale (Potato Wedges) ein ernstes
Gesundheitsrisiko dar – vor allem für Kinder. Die Autoren
der Studie machen darauf aufmerksam, dass die letale Dosis
von Kartoffelalkaloiden (durchschnittlich drei Milligramm pro Kilo unter der von Strychnin mit fünf Milligramm
liegt (vgl. EU.L.E.n-Spiegel 2006/2/S.3-11).