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Diplomat

 

Autor: Sebastian Thiele
Letzte Änderung: September 2008

 

Persönliche Voraussetzungen

Altersgrenze: 32 Jahre / Sprachkenntnisse: mindestens zwei Amtssprachen der Vereinten Nationen / uneingeschränkte Möglichkeit zur Mobilität / überdurchschnittliche Examensnoten / Englisch muss zum Ausbildungsbeginn vorhanden sein, Französisch zumindest in „ausreichendem Maße" (dann muss es aber durch eine andere VN-Sprache ersetzt werden) / ein Auslandssemester ist nicht zwingend vorgeschrieben / je nach Einsatzort Tropentauglichkeit


Ausbildungsweg

Das Auswärtige Amt stellt jährlich etwa 35 bis 40 Hochschulabsolventen zur Attaché-Ausbildung (höherer Auswärtiger Dienst) ein. Ein Drittel der Auszubildenden sind Juristen, dann folgen Wirtschaftswissenschaftler. Es folgen dann interessanterweise aber bereits Historiker und Politologen. Das Auswahlverfahren ist anspruchsvoll: Von den meist 2.000 Bewerbern werden etwa 1.200 zum schriftlichen Test zugelassen. Nur die besten 10% werden in einem mündlichen Gespräch noch genauer unter die Lupe genommen. Hier steht eher die Persönlichkeit des Bewerbers als dessen Fachwissen im Vordergrund.
Die theoretische und praktische Ausbildung bereitet den Attaché auf vielfältige Aufgaben vor. Da die Ausbildung relativ teuer und aufwändig ist, werden in der Regel die erfolgreichen Absolventen übernommen.


Berufsprofil

Egal in welcher Botschaft Diplomaten arbeiten: Sie sind erster Ansprechpartner ihrer Landsleute im Ausland. Berufsdiplomaten haben ständigen Kontakt zum Auswärtigen Amt in Berlin und berichten über die wirtschaftliche und politische Lage im jeweiligen Land. Im höheren Auswärtigen Dienst gibt es keinen vorgezeichneten Karriereweg. Tätigkeiten in der Zentrale des Auswärtigen Amtes in Berlin sind vorgesehen, die Dauer des Aufenthalts im Ausland ist variabel (zwei bis vier Jahre). Durchschnittlich zwei Drittel der gesamten Dienstzeit werden im Ausland verbracht. Man muss daher auch bereit sein, in entlegenen Erdteilen Deutschland zu vertreten. Die Bundesrepublik hält Botschaften in über 200 Ländern. Es gilt das Generalisten- und Rotationsprinzip: Alle Beamten sollen grundsätzlich auf jedem Posten einsetzbar sein (Politisches Referat, Kultur- und Wirtschaftsabteilung etc.). Nach den ersten Berufsjahren spezialisiert man sich auf bestimmte Bereiche oder Regionen, wie z. B. die Europäische Union.
Die ständige Abwechslung macht sicher einen erheblichen Teil des Reizes aus, den eine Karriere beim Auswärtigen Amt verspricht, stellt jedoch eine hohe Belastung für die Familie dar.

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Weblinks

Auswärtiges Amt

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