FTD-Serie: Wissen, was die Märkte bewegt
Inflation oder Deflation, Rezession oder Depression? Setzen staatliche Hilfspakete an der richtigen Stelle an, wie wirken sie sich auf Devisen und Börsen aus? Sollte man auf Gold, Renten oder Aktien setzen? Welche Sektoren und Firmen sind vielversprechend, welche Fusionen überflüssig? "Das Kapital", die führende Kolumne für Finanzmarktthemen, gibt pointierte Antworten.
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Das Kapital: Billig, teuer, Cisco
Der Netzwerkausrüster legt glänzende Zahlen vor, scheint überaus billig - und kriegt an der Börse eine Klatsche von zehn Prozent. Mit Blick auf die Kapitalflussrechnung kann man die Verwirrung der Anleger verstehen.Umsatz plus 27 Prozent auf 10,8 Mrd. Dollar, Betriebsergebnis nach Firmenlesart von 3,1 Mrd. Dollar, operative Mittelzuflüsse von 3,2 Mrd. Dollar, Barmittel auf fast 40 Mrd. Dollar erhöht, Mitarbeiterzahl um 2000 Stellen ausgeweitet, weitere 3000 Einstellungen geplant, Produktaufträge plus 23 Prozent, Aktie minus zehn Prozent. Was sie mit Cisco Systems , eh nicht gerade ein Überflieger an der Börse, machen, scheint langsam nicht mehr feierlich.
Die genannten Zahlen für das vierte Fiskalquartal 2010 schließen ein Geschäftsjahr mit einem neuen Umsatzrekord ab und zeigen, wie gut der rührige, sich ständig auf neue Märkte zubewegende Netzwerkanbieter durch die Weltwirtschaftskrise gekommen ist. Nach den neuen Schätzungen soll die Firma ihren Umsatz in den kommenden zwölf Monaten von 40 auf gut 45 Mrd. Dollar ausbauen, gefolgt von 50,5 Mrd. Dollar im darauffolgenden Jahr.
Auf Basis der Prognosen für das im Juli 2012 endende Geschäftsjahr kostet der Titel nicht mal den elffachen Gewinn. Und dennoch haben ein paar vorsichtige Worte des Firmenchefs John Chambers hinsichtlich der unsicheren Makroperspektiven und einer Nachfragedelle zwischen Mitte Juni und Mitte Juli gereicht, um die Anleger aus der Fassung zu bringen. Dabei notiert die Aktie bloß auf dem Niveau von Ende 1998, als die Firma nicht mal ein Drittel des heutigen Umsatzes erzielte.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund 120 Mrd. Dollar die Anleger seit September 2001 mit Aktienrückkäufen von 65 Mrd. Dollar verwöhnt hat, dann muss es einen Haken geben. Und tatsächlich: Allein im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Cisco zwar eigene Aktien von 7,864 Mrd. Dollar erworben, doch ist der verwässerte Aktienumlauf über die vergangenen zwölf Monate bloß um 0,3 Prozent gesunken. Dabei hat Cisco 20 Prozent des Umsatzes und 77 Prozent der operativen Mittelzuflüsse aufgewendet, um die aus Mitarbeiteroptionen herrührende Verwässerung überzukompensieren. Natürlich fließen der Firma aus diesen Entlohnungsprogrammen auch Mittel zu. Allein wegen dieser Programme bleibt es aber auch schwer einzuschätzen, ob Cisco nun billig oder teuer ist.
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13.08.2010
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