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Dokumentarfilm
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Ein letzter Blick in die Runde
(was wir vorher vergessen haben...)

Dieser Aufsatz sollte gezeigt haben, dass die Gemeinsamkeiten zwischen Dokumentar- und Spielfilm erheblicher sind, als man auf den ersten Blick annehmen könnte. Als Beweis können die Filmemacher gelten, denen eine Idee oder ein Thema wichtiger ist als die Form. Schoedsack und der Dschungel, Buñuel und die Moral.

Weitere Beispiele drängen sich auf. Walt Disneys zuckerwattesüßer Stil blieb nicht auf seine Zeichentrickfilme beschränkt. Die Tiere in seinen Lehrfilmen (am bekanntesten wohl THE LIVING DESERT (1953); THE VANISHING PRAIRIE, Oscar für den besten Dokumentarfilm 1954) werden ebenso wie seine zahllosen Trickfiguren durch Musik und Montage mit menschlichen Charaktereigenschaften belegt. Wahlweise denke man auch an seinen MEIN FREUND, DAS ATOM.

Ernsthaftere Absichten verfolgte W.S.van Dyke, der bereits weiter oben erwähnt wurde. Bekannt wurde er durch zahlreiche Spielfilme wie TARZAN THE APE MAN (1932, mit Johnny Weissmüller), THE THIN MAN (1934), SAN FRANCISCO (1936, featuring Clark Gable, Spencer Tracy und unglaubliche Spezialeffekte) und IT'S A WONDERFUL WORLD (1939). Weniger bekannt ist, dass er auch als Kameramann und Regisseur zu den wichtigsten Dokumentarfilmern gehört. Sein Anliegen ist dabei ein soziales und kritisches. In THE CITY (1939) beschäftigt er sich mit den Problemen der Großstädte. VLLEY TOWN (194O) beschreibt die Situation von Arbeitern in einer amerikanischen Kleinstadt während der Depression. Auch in seinen Spielfilmen sind diese Elemente, wenn auch meist nur unterschwellig, vertreten (vgl. THE THIN MAN).

Der Designer und Filmarchitekt Ralph McQuarrie arbeitete zunächst für die Boeing-Company und die NASA, wo er Lehr- und Werbefilme über bemannte Raumflüge und Planetenerkundung drehte. Mitte der siebziger Jahre wurde der junge Filmemacher George Lucas auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn für sein Science-Fiction Projekt STAR WARS (1977). McQuarrie wurde der erste feste Mitarbeiter von Lucasfilm und künstlerischer Leiter der Visual-Effects Abteilung Industrial Light and Magic. Einige der innovativsten Fahrzeuge, Raumschiffe und Roboter in der Geschichte des phantastischen Films stammen von ihm. Aus seiner Zeit bei der NASA brachte er die Erfahrung mit, dass High-Tech, sobald sie einmal im Gebrauch ist, nicht lange hochglänzend und neu aussehen kann. Deshalb sehen seine Raumschiffe in STAR WARS leicht verstaubt und abgenutzt aus. Damit setzte er den optischen Standard für die meisten nachfolgenden Weltraumabenteuer.

Diese Übersicht kann natürlich nicht vollständig sein, viele wichtige Namen mussten ausgelassen werden: René Clair (THE EIFFEL TOWER, 1927; SOUS LES TAITS DE PARIS, 1930), Jean Epstein (FINIS TERRAE, 194l; LA CHUTE DE LA MAISON USHER, 1928), Robert Siodmak (MENSCHEN AM SONNTAG, 1929; THE SPIRAL STAIRCASE, 1945), Leni Riefenstahl (OLYMPIA, 1938; DAS BLAUE LICHT, 1932), Georges Franju (LE METRO, 1934; LE GRAND MELIES, 1952; LES SANG DES BETES, 1949; LES YEUX SANS VISAGE, 1959), Jean Renoir (LA GRANDE ILLUSION, 1937; A SALUTE TO FRANCE, 1944), Josef von Sternberg (THE TOWN,1944; DER BLAUE ENGEL, 1930), Carol Reed (THE TRUE GLORY, 1945; THE THIRD MAN, 1949), Jonathan Demme (STOP MAKING SENSE, 1985; THE SILENCE OF THE LAMBS, 1991), Michael Apted (BRING ON THE NIGHT, 1985; GORKI PARK, 1982), Phil Janou (U2-RATTLE AND HUM, 1988; 3 O'CLOCK HIGH, 1989), Martha Coolidge_(DAVID OFF AND ON, 1973; AN OLD-FASHIONED WOMAN, 1974; RAMBLING ROSE, 1990), Alain Resnais (NUIT ET BROUILLARD, 1955; LE CHANT DU STYRÈNE, 1958; LOIN DU VIET-NAM, 1967; HIROSHIMA - MON AMOUR, 1959), Louis Malle (CALCUTTA, 1969; AND THE PURSUIT OF HAPPINESS, 1986; GOD'S COUNTRY, 1985; ATLANTIC CITY, USA, 1980), Jean-Luc Godard (LOIN DU VIET-NAM, 1967; A BOUT DE SOUFFLE, 1960), Bertrand Tavemier (LA GUERRE SANS NOM, 1991; ROUND MIDNIGHT, 1986), Michelangelo Antonioni (NETTEZZA URBANA, 1948; BLOW-UP, 1966), Michael Moore (ROGER & ME, 1988; Arbeiten für Steven Spielbergs TV-Serie AMAZING STORIES), Jim McBride (DAVID HOLZMAN'S DIARY, 1968; THE BIG EASY, 1986), Wim Wenders (TOKYO-GA, 1985; AUFZEICHNUNGEN ZU KLEIDERN UND STÄDTEN, 1988; CHAMBRE 666 - N'IMPORTE QUAND..., 1983; PARIS, TEXAS, 1985), John Korty (LANGUAGE OF FACES, 1961; AN INTERVIEW WITH BRUCE GORDON, 1964; OLIVER'S STORY, 1978), Pierre Schoendorffer (ANDERSON PLATOON, 1967; A FACE OF WAR, 1968; DIEN BIEN PUH, 1991), Harold Becker (BLIND GARY DAVIS, 1963; SEA OF LOVE, 1989), Brian de Palma (RESPONSIBLE EYE, 1966; DIONYSUS IN 69, 1969; CARRIE, 1976, SCARFACE, 1983), William Friedkin (12 Dokumentationen für das NBC-Bildungsprogramm; FRENCH CONNECTION, 1971; THE EXORCIST, 1973), et cetera, et cetera...



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