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Brasilkiefer Araucaria angustifolie, AraucariaceaeDas Holz der Brasilkiefer oder auch Parana Pine genannt, ist das in Europa am häufigsten verwendete südamerikanischE Nadelholz. Obwohl es in seiner Bedeutung durch eine starke Verminderung der Naturbestände zurückgegangen ist, wird e: wegen der für ein Nadelholz ungewöhnlich glatten Oberfläche, der gleichmäßigen Struktur, der Astreinheit und der relativ guten Festigkeitseigenschaften immer noch für viele Zwecke bevorzugt verwendet. Botanische Bezeichnungen Araucaria angustifolia (= Araucaria brasiliana), Familie der Araucariaceen. Natürliche Verbreitung Hauptsächlich Südbrasilien (Parana, Rio Grande do Sul, Santa Catarina); ferner in Uruguay und im Nordwesten Argentiniens.
Weitere Handelsnamen *Brasilianische Araukarie, Cury, *Parana Pine, *Pinho brasileiro (* siehe "Anmerkungen"). Beschreibung der BrasilkieferStammform Astfreie Längen um 12 m, maximal bis 20 m und Durchmesser bis 1,50 m meist um 0,7 m; auffällig rund und geradschäftig. DatenGewicht EigenschaftenBrasilkiefer zählt damit zu den mittelschweren Nadelhölzern und ist von den einheimischen Arten den Hölzern von Lärche und Kiefer gewichtsmäßig am ähnlichsten, diesen aber in der Biegefestigkeit um ca. 50% überlegen. Es ist mit allen Werkzeugen bei nur geringem Kraftaufwand gut bearbeitbar, wobei besonders beim Hobeln, Fräsen und Bohren glatte Flächen erzielt werden. Das Holz ist außerdem gut zu nageln, zu schrauben und zu leimen. Holzverbindungen sind leicht herzustellen und von guter Haltbarkeit. Das Stehvermögen der Brasilkiefer zeigt bei ungenügender Trocknung eine deutliche Neigung zum Verziehen, und bei größeren Längen kann es auch zu auffälligen Maßänderungen in Faserrichtung kommen (Hirnholzstöße möglichst mit Fuge). - Die technische Trocknung ist aufgrund der oft unterschiedlichen Feuchte im gleichen Stück und einer ungleich schnellen Feuchteabgabe erschwert. Die Trocknung größerer Abmessungen ist darum zeitaufwendig und erfordert, um nachträgliche Verzugserscheinungen zu vermeiden, eine Nachlagerungszeit in einem Klima, das möglichst der künftigen Verwendung entspricht. - Brasilkiefer ist geruchlos und harzt nicht. Die Witterungsfestigkeit ist gering, und wegen der Mitverarbeitung des Splintes besteht außerdem bei Feuchtigkeit die Gefahr des Verblauens. Innenverwendung: Für diesen Beeich können alle Arten der Oberflächenbehandlung zur Anwendung kommen, wie z. B. farblose oder pigmentierte Lasuranstriche, Klar- und Farbwachse sowie transparente oder deckende Lackanstriche. Außenverwendung: Wegen der nicht ausreichenden Witterungsfestigkeit ist Außenverwendung (mit starker Feuchteaufnahme) nicht zu empfehlen. Eine langwirkende chemische Behandlung für eine Verwendung bei voller Bewitterung ist besonders bei farbstreifigem Holz schwierig. VerwendungsbereicheAls Importholz wird Brasilkiefer überwiegend als Massivholz verarbeitet. Hierbei ist es besonders dort geeignet, wo sich die gute Kanten- und Oberflächenglätte und die gleichmäßige Dichte dieser Holzart vorteilhaft auswirken kann, wie z.B. bei Profilierungen aller Art oder bei einer flächigen Beanspruchung. So im Innenausbau in flächenbildender Form als Profilbrett für Wand- und Deckenbekleidungen oder mechanisch beansprucht als Treppenholz, für Fußböden (als Schmaldielen), Bänke in Kirchen, Versammlungs- und Gemeinschaftsräumen; für Turnhallenausstattungen, wie Leitern oder Kästen; weiterhin besteht eine besondere Eignung für gering beanspruchte, lange Gerätestiele, Sportartikel und Spielzeug; für die Innenausstattung als Regale, Borde und Kindermöbel sowie im Erzeugerland als Sperrholz. - Bei großen Werkstücken müssen Konstruktion und Trocknung besonders die Längsschwindung berücksichtigen. AustauschhölzerStrukturell und farblich entsprechende Hölzer dergleichen Gattung, wie Araucaria hunsteinü, das „Klinki Pine" aus Papua-Neuguinea oder das „Chilean Pine" von Araucaria araucana und der nahe verwandten Gattung Agathis, vor allem das „Damar (minyak)" von A. alba aus Südostasien; außerdem Nadelhölzer der tropischen Gattungen Podocarpus und Dacrydium, überwiegend aus Südasien und Papua-Neuguinea stammend. Von den Nadelhölzern der gemäßigten Zone zeigt das Hemlock (Merkblatt 12) teils gute Übereinstimmung. AnmerkungenDie aus der Übersetzung der in Brasilien irrtümlich verwendeten Bezeichnung „Pinho" entstandenen Beinamen- . . Kiefer" bzw. „Pine" werden seit langem in Importländern gebraucht; sie sind mißverständlich, da hiermit grundsätzlich nur die Hölzer der zu einer anderen Familie zählenden Kieferngattung (Pinus) bezeichnet werden. |
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