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Sen

Das in Europa seit langem bekannte Laubholz Sen stammt aus nicht-tropischen Wäldern Ostasiens und wird aufgrund eines hellen und strukturreichen Holzbildes als dekoratives Furnier oder Vollholz wie Esche, Rüster oder helle Eiche verwendet. - Die teilweise oberflächliche Ähnlichkeit mit diesen Hölzern führte häufig zu der irrtümlichen Annahme, es handele sich um eine Eschen- oder Rüstern-Art; Sen gehört weder diesen Gattungen noch einer ihrer botanischen Familien an

Natürliche Verbreitung und botanische Bezeichnungen Ostasien (Japan, hauptsächlich Hokkaido; Korea; China, Mandschurei bis Jangse-kiang). - In Europa vereinzelt als Parkbaum kultiviert.

Kalopanax pictus

(= K. septemlobus, = Acanthopanax ricinifolium); Familie der Araliaceen.

Weitere Handelsnamen Haragiri, Harigiri, Sen-noki, Ts-Tsin
Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1 SEN

Beschreibung von Sen

Stammform: Größe und Form ähnlich einheimischen Eichen, rund und überwiegend geradschäftig; unter der stark gefurchten Borke oft kaum erkennbar, teils flach beulig und mit leichten Biegungen. Astfreie Längen häufig um 12 m und mit Durchmessern um 0,7 bis 0,8 m, vereinzelt auch bis 16 m lang und über 1 m stark; im freien Stand nur kurzschäftig und mit stark astiger Krone.
Farbe und Struktur des Holzes: Splint um 4 bis 6 cm breit, fast weiß bis milchfar ben; anfällig für Verfärbungen. Kernholz hell gelblich-grau bis blaß bräunlich und mit mattem Glanz; extrem feinjährige Hölzer erscheinen durch die dicht folgenden Frühholz-Porenringe radial-seitig dunkler. Das Nachdunkeln ist gering und führt zu einer nur leichten Bräunung. - Verfärbungen siehe „ Abweichungen". Poren im Frühholz mäßig grob und überwiegend in nur eine Pore breiten Ringen geordnet ( „ ringporig"), eine zierliche hell­ braune Poren-Fladerung ( „ Blume") und radial eine sehr feine Poren-Streifung verursachend. Poren im Spätholz ohne Übergang zu den groben Poren des Frühholzes, nur fein bis mittelgroß und in Gruppen unregelmäßige, wellig tangential verlaufende Bandstücke bildend, ähnlich wie bei Rüster; im Spätholz des tangentialen Längsschnittes entsteht dadurch eine feine und meist leicht gezackte Fladerung, die den bei ringporigen Hölzern oft kras­ sen Unterschied zwischen Früh- und Spätholz mildert. - Holzstrahlen fein und nur als unauffällige Spiegel noch erkennbar. - Faserverlauf überwiegend ohne starke Abweichungen; vereinzelt mit leichtem Riegelwuchs oder flach wellig wodurch es auf kurzen Längen zu sich wiederholenden Blumen kommen kann.
Gesamtcharakter: Durch unterschiedlich große Früh- und Spätholzporen unaufdringlich, aber deutlich strukturiertes Holz, das durch eine überwiegend hell gelblich­graue bis blaßbräunliche Färbung besonders „ Kanadischer Rüster" (Rock elm) von Ulmus thomasii ähneln kann.
Abweichungen: Insgesamt ohne wesentliche Variationen in Farbe und Struktur; vereinzelt durch extreme Feinjährigkeit ohne deutliche Jahrring-Struktur; durch Zonen ungleicher Jahrring-Breiten mit entsprechend ungleichen Holzbildern oder durch Reaktionsholz verursachte helle Streifen. - Durch den bei Sen üblichen ganzjährigen Einschlag und den langen Transport können bei importierten Flitches Verfärbungen durch Einlauf und Stocken vorkommen.
Handelsformen: Flitches aus zugerichteten Viertel- und Halbstämmen;
Schnittholz ab 25 mm Stärken und 10 cm
Breite aufwärts;
(kein Rundholz-Export aus Japan)
Furniere gemessert oder exzentrisch geschält;
Furnierplatten, allschichtig aus Sen oder nur außen.

Daten

Gewicht
- ungetrocknet (Rundholz) ca. 750 kg/cm³
- darrtrocken ca. 0,49 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken) ca. 37 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken) 75 N/mm²

Eigenschaften von Sen

Nach diesen Gewichtswerten gehört Sen noch zu den „mäßig leichten" Hölzern, ähnlich Erle und Limba; nach der Druck- und Biegefestigkeit ist Sen mit Amerikanischem Whitewood vergleichbar. Dagegen besitzen die mit Sen häufig in Verbindung gebrachten Hölzer von Esche und Rüster deutlich höhere Werte in allen oben genannten Eigenschaften.
Die Bearbeitung ist schon bei mäßigem Kraftaufwand möglich und ergibt saubere und glatte Flächen, die nur bei Reaktionsholz zur Wolligkeit neigen.

Sen ist gut messer- und schälbar. Verleimungen halten gut, Nägel und Schrauben sind leicht anzubringen,das Stehvermögen ist befriedigend bis gut.

Die Trocknung des Vollholzes verläuft bei geradfaserigem Holz nach jeder Methode schnell und ohne Probleme; Furniere neigen, besonders bei Reaktionsholz, zu „Beulen" und Feuchtenestern. Getrocknetes Holz ist geruchslos. Ungetrocknetes Holz ist anfällig für Pilzbefall und Verfärbungen.

Oberflächenbehandlung Das nur im Innenausbau und für die Herstellung von Möbeln verwendete Sen kann mit allen in diesen Bereichen eingesetzten Mitteln und nach jeder Methode behandelt werden. Aufgrund der hellen Färbung und einer nur mäßig porigen Struktur werden allgemein klare und matt glänzende Lacke verwendet. Die gute Beizbarkeit wird vor allem bei Farbfehlern genutzt.

Verwendungsbereiche

In Europa wird Sen sehr häufig in Deutschland verwendet und überwiegend als dekoratives Furnier auf Sichtflächen eingesetzt. Die feinen Jahrring-Strukturen ergeben zusammen mit der hellen Fär­ bung, aber auch nach einer farbigen Behandlung, sowohl ansprechende Flader-Furniere mit schöner Blume als auch ra dial geschnittene Streifer für großflächige Vertäfelungen, Paneele und für kleinere Flächen bei Möbeln. - Das naturfarbige und dezent strukturierte Sen erinnert im Holzbild sowohl an Esche als auch an Rüster und helle Eiche, teilweise auch noch an Kirschbaum. Eine Verwendung des Vollholzes in Bereichen mit starker Belastung oder Verschleiß ist vor allem wegen der geringen Druck- und Biegefestigkeit zu vermeiden; beide technischen Eigenschaften sind besonders bei sehr feinjährigen Hölzern stark gemindert. Im derzeitigen Exportland Japan wird Sen häufiger als Vollholz beim Bau von Musik­ instrumenten eingesetzt.

Austauschhölzer

Als naturfarbiges Furnier für alle hellen und durch Poren-Ringe strukturierte Hölzer, wie helle Eiche, Esche, helle Rüster (Ulmus thomasii) und Kirschbaum aber auch für helle Nadelhölzer, wie Fichte und Hemlock; in gebeizter Form für anonyme Modehölzer.

Anmerkungen

Aufgrund der unterschiedlichen botanischen Zugehörigkeit kann Sen weder als Rüster noch als Esche bezeichnet werden.


Holzarten:
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