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Tatajuba (Bagassa)

Die Holzart Tatajuba oder auch Bagassa genannt, gehört zu den noch wenig bekannten, aber häufiger vorkommenden Hölzern in den Wäldern des Amazonas und der Guyanaländer. Es ist ein schweres und technisch hochwertiges Holz, das wegen dieser Eigenschaften einem weiten Verwendungsbereich mit höheren Beanspruchungen zugeordnet werden kann.

Natürliche Verbreitung und Amazonas (Brasilien), Französisch­Guyana, Guiana, Surinam

botanische Bezeichnungen Bagassa guianensis, Familie der Moraceen (siehe Anmerkungen)
Weitere Handelsnamen Amaparana, Bagaceira, Bagasse, Bagasse jaune, Bois jaune, Gele Bagasse .

Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1 BAS

Beschreibung von Tatajuba

Stammform Sehr großer Baum mit schlanken, runden und geradschäfti­gen Stämmen; astfreie Längen bis 30 m, überwiegend um 18 m und mit Durchmessern bis 1 m, häufig um 0,75 m stark.
Farbe und Struktur des Holzes Splint fast weiß bis blaß gelblichgrau und um 4 cm stark; Kernholz deutlich abgesetzt, frisch angeschnitten gelblich­grün bis hell goldbraun und am Licht schnell orangebraun bis braun nach­dunkelnd, ähnlich Afzelia (Doussie). Poren zerstreut und überwiegend grob, im Kernholz durch feine Zellhäute (Thyllen) verstopft und sich dadurch als helle Punktierung abzeichnend; Porenrillen hellgrau und das Holzbild wesentlich beeinflussend. - Holzstrahlen nur auf glatten Querschnitten als feine Linierung und auf glatten Längsschnitten als kleine, bis 5 mm hohe Spiegel noch erkennbar. - Speicherzellen nicht wahrzunehmen. Zuwachszonen auf Querschnitten durch schmale und etwas dunklere Spätholzzonen noch deutlich, aber auf Längsschnitten kaum erkennbar. - Faserverlauf gerade bis schwach wechseldrehwüchsig, wodurch es zu entsprechend undeutlichen oder unregelmäßigen Glanzstreifen kommen kann.

Abweichungen Am Stammfuß durch Spannrückigkeit beziehungsweise durch Wurzelansätze mit unruhigem Faserverlauf.

Gesamtcharakter In Abhängigkeit von der Belichtung ein unterschiedlich bräunliches Holz, das trotz deutlicher Porung ein glattes, oberflächendichtes und überwiegend schlichtes Holzbild zeigt

Handelsformen Rundholz: Grundsätzlich kein Export aus Brasilien, aus den anderen Ländern begrenzt lieferbar; Schnittholz: Besäumt und in gängigen Abmessungen;

Profilholz: hauptsächlich nach DIN 68126/1; Furniere (gemessert): Vereinzelt aus Brasilien.

Daten

Gewicht
- ungetrocknet (Rundholz) ca. 1.000 kg/m³
- darrtrocken* ca. 750 - 800 kg/m³
Druckfestigkeit (lufttrocken) ca. 80 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken) 127 N/mm²
nach „Madeiras Tropicais da Amazonia - IBDF"

Eigenschaften von Tatajuba

Tatajuba ist ein schweres Holz, das relativ schnell in den äußeren Schichten trocknet und bei einer scharfen oder ungesteuerten technischen Trocknung leicht zum Verziehen neigt (siehe „Oberflächenbehandlung"); die Feuchteaufnahme ist bei größeren Stärken durch die mit Thyllen gefüllten Poren langsam. Tatajuba ist trotz seiner Schwere, beziehungsweise Dichte bei erhöhtem Kraftaufwand nicht schwierig zu bearbeiten; es verhält sich bei gleichem Feuchtegehalt wie das ähnlich harte und entsprechend schwere Afze-lia. Die bearbeiteten Flächen sind glatt und matt glänzend, die Ecken und Profile sind fest sowie scharfkantig. Für Nägel und Schrauben ist vorzubohren. Tatajuba ist gut leimbar und trotz seiner Härte messer- und schälbar.

Im Gegensatz zu dem nahe verwandten und farblich teilweise ähnlichen, aber weniger harten Iroko (Kambala) enthält es keine stumpfenden und nach bisherigen Erfahrungen auch keine hautreizenden Inhaltstoffe. -

Die Schwindungswerte sind ausgeglichen, gehören der niedrigsten Gruppe an und ergeben ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen. - Das trockene Holz ist geruchlos. Das Kernholz von Tatajuba hat eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen Pilzbefall und kann im Außenbau auch ohne Schutzmaßnahmen langfristig eingesetzt werden. Nach brasilianischen Unterlagen besteht außerdem eine bedingte Resistenz gegen Holzschädlinge im Meerwasser. -

Eisenmetalle verursachen in Verbindung mit Feuchtigkeit eine graublaue Verfärbung des Kernholzes, so daß der Einsatz von unempfindlichen Verbindungsmitteln und Beschlägen erforderlich ist.

Oberflächenbehandlung Nach brasilianischen Erfahrungen ist Tatajuba mit allen Mitteln und nach allen Methoden, eine entsprechende Trocknung vorausgesetzt, erfolgreich zu behandeln. Bei einer farblichen Behandlung ist zu berücksichtigen, daß es am Licht stark nachdunkelt. Nach Vergleichen mit anderen ähnlichen Holzarten sind für den Außenbau pigmentierte Lasuren als erfolgversprechend einsetzbar.

Verwendungsbereiche: Tatajuba ist aufgrund des Aussehens, der Festigkeitseigenschaften, des Steh­vermögens und der sehr guten Pilzfe­stigkeit vor allem als Vollholz bei stär­kerer Beanspruchung, ähnlich Afzelia, einsetzbar: Für tragfähige Konstruktio­nen, vor allem im Hausbau als Stützen, Träger, Fachwerk, Rahmenkonstruktio­nen einschließlich Fenster sowie für Treppen, Wandverkleidungen aus Pro­filholz, Parkett, Möbelbau, Container-und Fahrzeugböden und im Bootsbau (außer Decks). Als Furnier im Möbelbau und für Vertäfelungen.

Austauschhölzer: Als Vollholz für Afzelia, Afrormosia, Angelique, Bilinga, Iroko, Kapur, Makore/Douka, Merbau, Movingui, Teak und Weißeichen. Als Furnier für Afrormosia, Afzelia und Iroko/Kambala.


Anmerkungen: Um eine Verwechselung mit dem ebenfalls als Tatajuba bezeichneten Holz von Chlorophora tinctoria zu vermeiden, wird häufig, wie in DIN 4076/1, die Bezeichnung ,,Bagas sa" verwendet, die aber mit der eben­falls brasilianischen Holzart ,,Baguacu " von Talauma ovata verwechselt werden kann. -

In Surinam ist eine zweite Art der gleichen Gattung verbreitet (Bagassa tiliaefolia), deren Holz dem Tatajuba vollständig entspricht

Holzarten:
Abarco Abachi Afrormosia Afzelia Aielé Ahorn Amerikanisches Mahagoni Angélique Aningre blanc Azobe Bangkirai Birnbaum Bitis Bintangor Birke Bongossi Brasilkiefer Buche Buchsbaum Canarium Cedrorana Celtis Courbaril Danta Douglasie Douka Doussie Eiche Framire Freijo Gelbes Meranti Hainbuche Hemlock Hopfenbuche Ilomba Iroko Jatoba Jequitibá Kautschukholz Kiefer Kirschbaum Kokospalme Kondroti Kosipo Kotibe Koto Lärche Lauan Limba Longhi blanc Makoré Mansonia Massandaruba Melia Meranti Merbau Moabi Mukulungu Niangon Oregon Pine Palmenhölzer Paraiso Pitch Pine Ponderosa Pine Ramin Rattan Redwood Robinie Rubberwood Rüster Sapelli Sen Seraya White Sipo Sitka Tatajuba Teak Tornillo Ulme Urat Mata Weißes Meranti Wenge Western Red Cedar