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Rubberwood (Kautschuk-Holz)

Rubberwood oder Kautschuk-Holz gehört zu den neuen und immer häufiger genannten tropischen Austauschhölzern. Es stammt weit überwiegend aus südasiatischen Plantagen, wo aus der Rinde dieser Bäume der für die Herstellung von Naturgummi erforderliche Milchsaft (Latex) gezapft wird. Sobald sein Ertrag wegen Überalterung der Plantage nachläßt, werden die dann um 30 Jahre alten Bäume gefällt und überwiegend zu Schnittholz aufgearbeitet; früher ließ man die Stämme meist ungenutzt verrotten. Das derzeitige Holzaufkommen aus Kautschuk-Plantagen beträgt weltweit bereits über 12 Mill. m3 jährlich.
Die Heimat dieser für die Gummi-Produktion am häufigsten genutzten Art sind die Wälder des Amazonas, wo von den zerstreut vorkommenden Bäumen, ohne eine spätere Nutzung des Holzes, nur der sogenannte Wildkautschuk gewonnen wird. - Siehe „Anmerkungen".

Botanische Bezeichnung Hevea brasiliensis, Familie der Euphor-biaceen (Wolfsmilchgewächse)

Natürliche Verbreitung Tropische Feuchtwälder von Südamerika; seit der Jahrhundertwende in vielen tropischen Regionen mit entsprechendem Klima zur Gewinnung von Gummimilch (Latex) kultiviert, besonders in Indonesien und Malaysia

Weitere Handelsnamen Arbol de Caucho, Hevea, Kayu Karet, (Para) Rubberwood, Seringa (nur in Südamerika).
Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1 -

Beschreibung Kautschuk-Holz

Stammform (aus Plantagen): Aufgrund der verschiedenen Anzuchtmethoden schwanken die Dimension und Form der Stämme deutlich; überwiegend rund und geradschäftig, oft leicht geneigt und mit unterschiedlich früh beginnendem Astansatz, astfreie Stämme von 3 bis 6 m Länge und mit Durchmessern um 30 bis 40 cm, selten auch bis 50 cm; am Stammfuß teils verdickt (abholzig). - In den südamerikanischen Naturwäldern („wild") mit Stämmen bis 25 m Länge und bis 1,5 m Durchmesser.
Farbe und Struktur des Holzes: Nur aus
Splint bestehend; über den ganzen Querschnitt hell gelblichweiß (trocken), bei starker Belichtung blaß gelblichbraun vergilbend und hellem Limba oder Ramin weitgehend ähnlich; durch Pilze und Bakterien wird ungetrocknetes Holz schnell bräunlichgrau bis dunkel blaugrau verfärbt. Bei alten Bäumen kann im inneren Stamm eine hell rosabraune, kernähnliche Färbung vorkommen. - Poren mittelgroß bis grob, zerstreut und häufig in radialen Gruppen angeordnet; auf Längsschnitten, besonders radialseitig, deutliche und meist geradläufige Poren-Rillen hervorrufend. - Holzstrahlen sehr fein und nur als niedrige Spiegel noch erkennbar. - Speicherzellen in feinen und engen tangentialen Bändern angeordnet, nur auf glatten Querschnitten in 3 bis 6 Lagen je mm mit der Lupe wahrzunehmen. - Faserverlauf überwiegend gerade und ohne deutliche Zuwachszonen (Spätholz). - Keine Harzoder Gummikanäle, diese kommen nur in der inneren Rinde vor.

Gesamtcharakter: Helles und nur durch Poren-Rillen strukturiertes Holz, das äußerlich vor allem Ramin, hellem Aningre, llomba oder auch hellem Limba ähneln kann.
Abweichungen: Dunkle Verfärbungen durch Pilze und Bakterien (ohne Verlust an Festigkeit) sowie Insekten; helle Anfüllungen in Spalten (kein Kalk); helle und faserige Streifen durch Reaktionsholz (Zugholz).
Handelsformen Schnittholz - bis 1,8 m Länge, 25 bis 75 mm Stärke und bis 100 mm Breite Fertigteile - Stäbe, Leisten; Mosaikparkett; Span- und Faserplatten.

Daten

Gewicht
- ungetrocknet ca. 850-950 kg/cm³
- darrtrocken ca. 0,62 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken) ca. 52 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken) 105 N/mm²

Eigenschaften von Rubberwood

Die physikalischen Festigkeitswerte entsprechen hiernach weitgehend dem Limba und Ramin wobei das Gewicht des Rubberwood bis 10% höher anzusetzen ist. - Die Bearbeitung des Holzes ist bei jedem Feuchtegrad gut durchführbar und ergibt sowohl beim Sägen als auch beim Hobeln und Fräsen glatte Flächen (soweit kein Zugholz vorkommt); ein Verkleben der Schneiden durch im Speichergewebe vereinzelt vorkommende Kautschuk-Partikel oder durch entsprechende Ablagerungen in Spalten ist möglich, und bei der Zellulose-Produktion kann es zu Störungen durch Klumpenbildung kommen. Für Schrauben sowie Nägel ist vorzubohren, und Verbindungen oder Passungen dürfen nicht zu stramm sein, da eine Neigung zum Platzen besteht. Die Schwindung des Holzes ist gering, aber tangential zu radial sehr verschieden woraus sich ein nur überwiegend befriedigendes Stehvermögen ergibt. - Die Trocknung verläuft nach jeder Methode schnell und ist unmittelbar nach dem Einschnitt des möglichst nur kurz gelagerten Rundholzes durchzuführen. Das frisch geschnittene Holz wird wegen der Gefährdung durch Pilze sowie Insekten chemisch behandelt, luftig unter Dach gestapelt und muß, um ein Verziehen zu vermeiden, gut beschwert werden- Rubberwood ist imprägnierbar.
Oberflächenbehandlung Nach bisherigen Erfahrungen ist Rubberwood ein guter Anstrichträger für alle im Innenbereich verwendeten Mittel; es ist außerdem beizbar.

Verwendungsbereiche

Als ein stark stärkehaltiges Splintholz ist Rubberwood nur im Innenausbau einsetzbar, soweit noch nicht raumtrocken besteht eine starke Gefährdung durch Pilze und Insekten; es sollte nicht unbehandelt und nur in Räumen mit einem entsprechend trockenen Klima eingesetzt werden (<10% Holzfeuchte): Als Vollholz für leichte Konstruktionen, gut belüftete Wand- und Deckenverkleidungen, Friese, Leisten, Profilholz, Rundstäbe, Möbelteile, Kleinparkett, Spielzeug und Verpackungen; hierbei ist stets auf die Verträglichkeit des chemischen Schutzmittels zu achten. - Weiterhin besteht eine Eignung für die Herstellung von Span- und Faserplatten, Zellulose und Holzkohle. Die Herstellung von Furnieren ist grundsätzlich möglich, erfolgt aber wegen der geringen Durchmesser des Plantagen-Holzes nur selten.

Austauschhölzer von Kautschuk-Holz

Ähnlich zu verwenden in Teilbereichen wie helles Aningre, Gelbes Meranti, Koto, llomba, Limba, Ramin, Rotbuche, Weißes Meranti und kernfreie Nadelhölzer.


Anmerkungen: Der häufig als Zimmerpflanze kultivierte „Gummibaum" gehört der Gattung Ficus aus der Familie der Moraceen an und ist kein Verwandter der hier besprochenen Art. - Für die Erzeugung von Kaugummi wird Latex mittelamerikanischer Manilkara-tKxXen aus der Familie der Sapotaceen verwendet.

Holzarten:
Abarco Abachi Afrormosia Afzelia Aielé Ahorn Amerikanisches Mahagoni Angélique Aningre blanc Azobe Bangkirai Birnbaum Bitis Bintango Birke Bongossi Brasilkiefer Buche Buchsbaum Canarium Cedrorana Celtis Courbaril Danta Douglasie Douka Doussie Eiche Framire Freijo Gelbes Meranti Hainbuche Hemlock Hopfenbuche Ilomba Iroko Jatoba Jequitibá Kautschukholz Kiefer Kirschbaum Kokospalme Kondroti Kosipo Kotibe Koto Lärche Lauan Limba Longhi blanc Makoré Mansonia Massandaruba Melia Meranti Merbau Moabi Mukulungu Niangon Oregon Pine Palmenhölzer Paraiso Pitch Pine Ponderosa Pine, Ramin Rattan Redwood Robinie Rubberwood Rüster Sapelli Sen Seraya White Sipo Sitka Tatajuba Teak Tornillo Ulme Urat Mata Weißes Meranti Wenge Western Red Cedar