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Kirschbaum und AustauschhölzerSeit den zunehmenden Ansprüchen bei der Ausstattung des Wohnbereiches ist Kirschbaum der Vertreter eines besonderen Holztyps: eines Holzes von lichter Färbung mit feiner Porung, das trotz seiner Helligkeit nicht farblos wirkt und das trotz seiner Feinporigkeit noch genügend Struktur besitzt, um bei jeder Verarbeitungsform und jeder Größe des Gegenstandes einen typischen, aber nicht aufdringlichen Holzcharakter zu zeigen. Kirschbaum (echte Kirschhölzer)Unter diesem Namen wurde ursprünglich nur das Holz des vor allem in Europa als Fruchtbaum kultivierten oder wild vorkommenden Kirschbaumes (Prunus avium) bezeichnet. Seit auch andere Arten der gleichen botanischen Gattung mit einem entsprechenden Holzbild importiert werden, wird die Bezeichnung Kirschbaum, oft in Verbindung mit dem Herkunftsgebiet, auch für diese Hölzer verwendet. Von diesen hat sich nur der in Amerika vorkommende Amerikanische Kirschbaum oder Black Cherry (Prunus serotina) bewährt, der in Europa schon häufig gärtnerisch oder forstlich kultiviert und dann als Traubenkirsche bezeichnet wird, während in Ostasien vorkommende Arten noch keinen festen Markt fanden. Handelsnamen: Kurzzeichen DIN: Botan. Bezeichnungen: Natürliche Verbreitung: Europa, Kleinasien. Natürliche Verbreitung: USA, nördliches MIttelamerika 2. Yama-Zakura (Japan) Natürliche Verbreitun: 1. Japan, 2. China, Japan. 2. Prnus serrata, Familie der Rosaceen. Beschreibung Kirschbaum (europäisch)Stammform: Zylindrisch und gerad-schäftig; im Wald gewachsen bis 8 m astfrei und mit Durchmessern bis 0,7 m, meist um 0,4 m. Eigenschaften von KirschbaumAufgrund des stärker variierenden Gewichtes muß auch bei den anderen Werten mit deutlichen Schwankungen gerechnet werden. Gewicht ungetrocknet(Rundholz) ca. 800-900 kg/m³ Verwendung von KirschbaumAls Vollholz für Kleinmöbel, Sitzmöbel, Tische, Beleuchtungskörper, Bilderrahmen, Ziergegenstände, Schnitzereien, Drechslerwaren und Holzblasinstrumente; als Furniere für Möbel, Pianos und Vertäfelungen; zur Erhöhung einer farblichen Kontrastwirkung auch in Verbindung mit fast weißen Hölzern, wie zum Beispiel Ahorn oder deutlich dunkleren, wie zum Beispiel Bubinga. Das Holz der Sauerkirsche (Prunus cerasus) entspricht der beschriebenen Art, ist jedoch von geringerer Dimension; das ebenfalls schwache aber leicht aromatische Holz der Weichselkirsche (Prunus mahaleb) wird gelegentlich für Ziergegenstände, Kasteneinlagen und für Pfeifenstiele verwendet. Beschreibung Kirschbaum (Amerikanisch K.), Black CherryStammform: Wie bei europäischem Kirschbaum, jedoch auf guten Standorten häufiger bis 10 m astfrei und über 0,60 m stark. Gesamtcharakter: Wie europäischer Kirschbaum mit häufig dunklerer Färbung. Beschreibung Kirschbaum (Japanisch K.) Myama-Zakura, Yama-ZakuraIn allen Färb- und Strukturmerkmalen sowie den technischen Eigenschaften den anderen Kirschhölzern weitgehend entsprechend; bei Myama-Zakura kommen häufiger Markflecken vor, die eine Verwendung als Furnier für Ausstattungszwecke beeinträchtigen können. Austauschhölzer für KirschbaumDer Austausch für Kirschbaumholz erfolgt als Furnier sowie als Vollholz mehr nach optischen als nach technischen Gesichtspunkten. Aus diesem Grunde werden als Austauschhölzer besonders hellfarbige Holzarten mit deutlichen Zuwachszonen-Kontrasten bevorzugt verwendet, die bedarfsweise dem Kirschbaum farblich angepaßt sind. So ist es auch kein Zufall, daß die Kirschbaum-Austauschhölzer u. a. Arten enthalten, die bei entsprechender Einfärbung auch als Nußbaum-Austauschhölzer verwendet werden. - Die Verwendung von Austauschhölzern als Vollholz betrifft vor allem Möbelteile, wie Vorleimer, Lisenen, Füße oder Sockelteile. Abachi, Ayous, Wawa, Samba (Triplochiton scleroxylon, Fam, der Sterculiaceen); Westafrika. 0,36 g/cm³; gelblich mit mattem Glanz, ohne deutliche Zuwachszonen und oft glanzstreifig. Poren grob, zerstreut und nicht häufig; Spiegel fein. Stehvermögen gut; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Verwendung für Kirschbaum nur als Spezialfurnier und überwiegend für Innenflächen, hergestellt aus gebeizten und mehrschichtig verpreßten Furnierlagen, wobei die angeschnittenen Furniere den Eindruck von Zuwachszonen erwecken. Aningre, Akatio, Longhi (Aningeria-, Donella-, Gambeya- und Gambeyobotrys-Arten, Fam. der Sapotaceen); tropisches Afrika. 0,55-0,65 g/cm³; blaß gelblich bis rosagrau, teils mit deutlichen Zuwachszonen und Glanzstreifen. Poren mittelgroß bis grob und zerstreut; Spiegel fein. Stehvermögen befriedigend; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Bossmé, Yungu (Drypetes gossweileri, Fam, der Euphorbiaceen); Kamerun, Zaire. 0,74 g/cm³; blaß gelblich und häufig mit deutlichen Zuwachszonen. Poren fein bis mittelgroß und zerstreut; Spiegel sehr fein, das Holzbild nicht beeinflussend. Stehvermögen befriedigend; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Verwendung naturfarbig oder leicht gebeizt als Furnier und Vollholz, vor allem bei stärkerer mechanischer Beanspruchung; bisher noch wenig verwendet. Ähnliche Hölzer liefern auch die aus-tral-pazifischen Arten der gleichen Gattung, wie z. B. Tasmanien Myrtle (Nothofagus cunninghamii); siehe auch Lenga u. Rauli. Alle feuchten Hölzer dieser Gruppe führen mit Eisenmetallen zu starken Reaktionsverfärbungen, *Wird fälschlich auch als "Feuerland-Kirsche" bezeichnet. Couratari, Trauary (Couratari spp.*), Farn, der Lecythidaceen; tropisches Südamerika. 0,55-0,65 g/cm³; blaß gelblich bis hellbraun nachdunkelnd mit nur schwacher Zuwachszonen-Struktur. Poren mittelgroß bis grob, zerstreut und nicht zahlreich; Spiegel fein; Stehvermögen befriedigend; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall; Bläue. Für einen großflächigen Austausch oft zu schlicht; farbliche Behandlung erforderlich. *Häufig werden die meist hellen sowie leichteren, aber im Aussehen gleichen Hölzer der nahe verwandten und ebenfalls in Südamerika verbreiteten Gattung Couroupita beigemischt. Eberesche (Sorbus aucuparia und verschiedene Hybriden, Fam., der Rosaceen); Europa. r o = 0,56 g/cm³; gelblichgrau bis blaß rosa mit deutlichen Zuwachszonen. Poren fein und zerstreut bis halbring-porig; Spiegel fein; Stehvermögen befriedigend; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Helle Qualitäten nach farblicher Behandlung können dem Kirschbaum weitgehend entsprechen. Gelbbirke, Yellow birch, Sweet birch (ßetula lutea u. Betula lenta, Farn, der Betulaceen); Nordamerika. r o= 0,6-0,65 g/cm³; gelblichweiß bis blaß goldbraun mit sehr feinen, aber deutlichen Zuwachszonen. Poren fein und zerstreut; Spiegel fein; Stehvermögen befriedigend; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Schwach aromatisch. In Farbe und Struktur ist das Holz von Betula lenta dem europäischen Kirschbaum oft besonders ähnlich. Lenga (Nothofagus pumilio, Fam. der Fagaceen); Chile, Argentinien. r o = 0.52 g/cm³; blaß rosa bis hell gelblichbraun mit deutlichen Zuwachszonen. Poren fein und zerstreut; Spiegel sehr fein und das Holzbild nicht beeinflussend; Stehvermögen befriedigend; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Wegen seiner guten Bearbeitbarkeit auch gut als Vollholz einsetzbar; farbliche Behandlung erforderlich. Olon (dur) (Fagara macrophylla, Fam. der Rutaceen); Westafrika. Rauli (Nothofagus procera, Fam. der Fagaceen); Chile, Argentinien. r o= 0,51 g/cm³; blaß gelblichrosa bis rosa mit deutlichen Zuwachszonen. Poren fein bis mittelgroß und zerstreut; Spiegel fein; Stehvermögen befriedigend; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Helle Qualitäten sind dem Lenga ähnlich und gut einsetzbar. Roterle, Oregon-Erle (Alnus rubra, Fam. der Betulaceen); Westküste Nordamerika. r o= o,42 g/cm³; blaß gelblich bis hell rosa mit deutlichen Zuwachszonen. Poren fein und zerstreut; Spiegel durch sogenannte "falsche" Markstrahlen teilweise gut erkennbar; Stehvermögen gut; nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Pilzbefall. Kann Kirschbaum nach farblicher Behandlung gut entsprechen. |
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