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Freijo, Cordiahölzer (hellbraun)

Die überwiegend tropische Gattung Cordia ist in allen Erdteilen, außer in Europa, verbreitet und besteht neben Sträuchern auch aus zahlreichen, meist mittelgroßen Bäumen. Ihre Hölzer sind je nach Art von sehr unterschiedlicher Farbigkeit und Härte und werden daher nach drei Gebrauchsgruppen unterschieden:

Gruppe I - Mäßig leichte bis mäßig schwere, hellbraune Hölzer;

Gruppe II - Mäßig schwere bis schwere, mittelbraune und teils streifige Hölzer;

Gruppe III - Schwere bis sehr schwere, braune Hölzer mit oft ausgeprägter und dunkler Farbstreifigkeit.

(Vergleiche Louro Preto, Eiche und Austauschhölzer, Nußbaum und Austauschhölzer, Laubhölzer mit Farbstreifen.)

Aufgrund der nur verstreuten Vorkommen sind es keine Massenhölzer, obwohl ihre überdurchschnittlich guten Eigenschaften eine vielseitige Verwendung als hochwertige Konstruktions- oder Furnierhölzer ermöglichen. Die derzeitigen Beschaffungsmöglichkeiten sind für afrikanische Cordiahölzer günstiger als für amerikanische. -

In der folgenden Darstellung werden die wichtigen Arten der Grüppe I, nach ihrer Verbreitung geordnet, beschrieben.

botanische Bezeichnungen 1 - Cordia africana;

2 - Cordia aurantiaca;

3 - Cordia millenii;

4 - Cordia platythyrsa;

5 - Cordia goeldiana.

Natürliche Verbreitung und 1 - Zentral- und Westafrika;

2 - Westafrika;

3 - Westafrika;

4 - Westafrika;

5 - Amazonasregion (Brasilien, Peru).

Weitere Handelsnamen 1-4 Afrikanisches Cordia, Bomba, Ebe, Omo`);

5 - Freijo, Amerikanisches Cordia, Jenny Wood (USA).

Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1 1-4 COA 5 - FEI

') Die Bezeichnung Omo ist nicht mit der ebenfalls westafrikanischen Holzart Omu (Entandrophragma candollei) zu verwechseln.

Beschreibung

Stammform Überwiegend rund und geradschäftig mit Durchmessern bis 0,75 m bei Freijo; beim Afrikanischen Cordia an der Basis oft oval oder spannrückig und im oberen Drittel ge­bogen, Durchmesser bis 1,5 m; astfreie Längen bei beiden Hölzern um 10 m, selten auch bis 16 m.

Farbe und Struktur des Holzes Splint hellgrau bis blaß bräunlich und überwiegend um 3 bis 4 cm breit. Kernholz bei Afrikanischem Cordia hellbraun und vereinzelt auch mit einem rötlichbraunen Schimmer oder unregelmäßig vorkommenden, unscharf begrenzten dunkleren Zonen. Ein etwas helleres Kernholz ist bei Freijo zu erwarten, es ist goldbraun, von mattem Glanz und wird meistens durch feine und etwas dunklere Spätholzstreifen belebt.

Poren mittelgroß bis grob und zer streut, beim Afrikanischen Cordia vereinzelt auch schwach ringporig angeordnet. -

Speicherzellen als helle Ränder die Porenrillen leicht betonend und teilweise ein leichtes Fladerbild hervorrufend, ähnlich Iroko. -

Holzstrahlen (Markstrahlen) nur als Spiegel, bis 3 mm hoch, das Holzbild beeinflussend.

Faserverlauf durch einen schwachen und meist unregelmäßigen Wechseldrehwuchs leicht gewunden

Abweichungen Vereinzelte Stämme, besonders beim Afrikanischen Cordia, können im innersten Kern ein wolliges und weicheres Holz besitzen .

Gesamtcharakter Hell- bis mittelbraune Hölzer mit mäßig poriger Oberfläche, ähnlich Agba oder Iroko (vergleiche „Austauschhölzer")

Handelsformen Rundholz:

(Nur aus Afrika) ab 0,6 m Durchmesser und 4 m Länge aufwärts: Schnittholz vorwiegend als Blockware in üblichen Stärken; Profilholz und gemesserte Furniere vor allem aus Freijo.

Eigenschaften

Die Freilufttrocknung und technische Trocknung dieser mäßig leichten Hölzer verlaufen schnell und ohne spezifische Fehler; bei starken Abmessungen werden höhere Temperaturen angewendet, um ein Zurückbleiben von Feuchtenestern zu verhindern. Die Bearbeitung ist mit allen Werkzeugen bei langer Standzeit der Schneiden gut durchführbar; bei besonders leichten Qualitäten des Afrikanischen Cordia ist auf scharfes Werkzeug zu achten, um wollige Flächen zu vermeiden. Afrikansches Cordia und Freijo sind leicht schleifbar. Das Stehvermögen ist auch bei hohen Temperaturunterschieden gut. Ungeschützte Eisenmetalle verursachen auf feuchtem Holz grauschwarze Verfärbungen; zu deren Vermeidung und als Korrosionsschutz sind entsprechend unempfindliche Verbindungsmittel und Beschläge zu verwenden. - Die Widerstandsfähigkeit des ungetrockneten Kernholzes gegen Pilzbefall ist gut.

Oberflächenbehandlung

Die hellbraunen Cordiahölzer können nach den bisherigen Erfahrungen mit allen Mitteln, einschließlich Lasuren, und nach allen Verfahren behandelt werden. Bei einer porenfüllenden Methode ist mit einer stärkeren Aufnahme der Anstrichmittel zu rechnen. Allgemein ergibt Freijo die „frischeren" und attraktiveren Flächen als das Afrikanische Cordia.

Verwendungsbereiche

Das mäßig leichte Gewicht, in Verbindung mit einer hohen Resistenz gegen Pilzbefall, einem guten Stehvermögen und einer hellbraunen Färbung ermöglicht einen vielseitigen Einsatz besonders im technischen Bereich, wo keine große Härte und entsprechend hohe Festigkeitseigenschaften erforderlich sind. Im Ausstattungsbereich empfiehlt sich vor allem der Einsatz des oft gleichmäßiger strukturierten Freijo. Als Vollholz für Leichtkonstruktionen im Innen- und Außenbau einschließlich Fenster sowie Fensterwände (auch im Hochgebirge), Wand- und Deckenbekleidungen, außerdem für Kleinmöbel sowie den Ausbau und die Decks von Sportbooten. Als Furnier hauptsächlich Freijo für Möbel und Innenraumgestaltung.

Austauschhölzer

Im technischen Be¬reich wie Kiefer, Oregon Pine, Amerikanisches Mahagoni, Dark Red Meranti, Framire, Khaya, Tiama und Agba; in Teilbereichen auch für Afzelia, Iroko, Sipo und Teak. Im Ausstattungsbereich für Eiche, Framire, Nußbaum und Teak.

Anmerkungen

Die ebenfalls hellbraunen Hölzer der südasiatischen Cordia myxa und Cordia grandis sowie der afrikanischen Cordia odorata werden wegen ihrer geringen Vorkommen oder der oft zu kleinen Abmessungen nur lokal verwendet. Das Holz der in Mittelamerika und im nordöstlichen Südamerika natürlich vorkommenden Cordia alliodora, allgemein als Laurel blanco oder Pardillo bezeichnet, kann ebenfalls einen hellbraunen Kern aufweisen. Es weicht aber sehr häufig durch auffällig dunkelbraune, wolkige Zonen und ein höheres Gewicht vom Afrikanischen Cordia und Freijo ab. Aufgrund der guten Ergebnisse bei der Nachzucht in Plantagen kann Holz von Cordia alliodora künftig nicht nur aus Amerika, sondern auch aus anderen tropischen Zonen, so vor allem aus Afrika und Südasien, exportiert werden.

Literatur Anonymus: Maderas Columbianas. Proexpo, Bogota 1973.

Brazier, J., u. Moore, G.: The timber of young plantation growth Cordia alliodora from Vanuabu (New Hebrids). Commonw. For. Rev. 63(3), 1984.

Brown, W. H.: Timbers of the World, 1/2/9. Trada, Hughenden Valley 1963.

Dahms, K.-G.: Afrikanische Exporthölzer. DRW-Verlag, Stuttgart 1978.

Farmer, R. H.: A Handbook of Hardwoods. BRE, Princes Risborough 1972.

Gottwald, H.: Handelshölzer. Holzmann-Verlag, Hamburg 1958.

Gottwald, H.: Hochwertige Austauschhölzer der Gattung Cordia. HZ 88, Stuttgart 1983.

Rizzini, C. T.: Avores e Madeiras uteis do Brasil. Säo Paulo, 1978.

Holzarten:
Abarco Abachi Afrormosia Afzelia Aielé Ahorn Amerikanisches Mahagoni Angélique Aningre blanc Azobe Bangkirai Birnbaum Bitis Bintango Birke Bongossi Brasilkiefer Buche Buchsbaum Canarium Cedrorana Celtis Courbaril Danta Douglasie Douka Doussie Eiche Framire Freijo Gelbes Meranti Hainbuche Hemlock Hopfenbuche Ilomba Iroko Jatoba Jequitibá Kautschukholz Kiefer Kirschbaum Kokospalme Kondroti Kosipo Kotibe Koto Lärche Lauan Limba Longhi blanc Makoré Mansonia Massandaruba Melia Meranti Merbau Moabi Mukulungu Niangon Oregon Pine Palmenhölzer Paraiso Pitch Pine Ponderosa Pine, Ramin Rattan Redwood Robinie Rubberwood Rüster Sapelli Sen Seraya White Sipo Sitka Tatajuba Teak Tornillo Ulme Urat Mata Weißes Meranti Wenge Western Red Cedar