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Melia, Paraiso Melia azedarach (Syn.: Azedarach deleteria)Die ursprüngliche Heimat von Melia- bzw. Paraiso liegt in den südlichen Vorbergen des Himalaya im heutigen Indien und Pakistan. Der Baum gehört zu der holzwirtschaftlich bedeutenden botanischen Familie der Meliaceae, die eine Reihe geschätzter Handelshölzer wie z.B. das echte Mahagoni, Sipo, Sapeli, Khaya und Cedro liefert. Durch Kultur wurde der wechselgrüne Baum schon frühzeitig sehr weit verbreitet und ist mittlerweile weltweit Bestandteil von ländlichen und städtischen Begrünungen sowie von forstlichen Anpflanzungen. Ausschlaggebend für die intensive Kultivierung waren früher die vielfältigen krankheits- und insektenabwehrenden Kräfte in Wurzeln, Blättern, Früchten und Rinde und nützliche Nebenprodukte wie ein aus den Samen gepreßtes Öl, das zu Beleuchtungszwecken und als Firnis verwendet wurde. Heute stehen attraktives Aussehen (Blüten, Früchte, Belaubung), eine hohe Widerstandskraft gegen urbane Emissionen und, für den forstlichen Anbau, die guten Wuchsleistungen und Holzqualitäten im Vordergrund. In der Vergangenheit spielte Melia holzwirtschaftlich wegen der geringen Vorkommen nur lokal eine Rolle und wurde vor allem als relativ witterungsbeständiges Bauholz geschätzt. Mit der Züchtung extrem wüchsiger Formen (var. gigantea) und der Entwicklung spezieller waldbaulicher Konzepte im subtropischen Südamerika (Argentinien, Paraguay) und anderen Regionen wurden mittlerweile so gute Voraussetzungen für die Holzproduktion von Melia geschaffen, daß in Zukunft wirtschaftlich verwertbare Mengen des gut zu bearbeitenden und dekorativen Holzes erwartet werden können.
Botanische Bezeichnungen Melia azedarach (Syn.: Azedarach deleteria) einschließlich var. gigantea. Familie Meliaceae Beschreibung von MeliaStammform: Am natürlichen Standort erreichen die Bäume im Freistand 10-15 m, im geschlossenen Bestand bis zu 18-25 m Höhe bei Durchmessern von 60-90 cm. In Kultur zeigt vor allem die in Argentinien und Paraguay angebaute Form gigantea' enorme Wuchsleistungen mit ca. 50 cm Brusthöhendurchmesser und einer nutzbaren Schaftlänge von 5-7 m im Alter von 12-15 Jahren. Bei entsprechender forstlicher Pflege genügen Stammform und Dimensionen schon in diesem Alter den Mindestansprüchen der Sägeund Furnierindustrie. DatenGewicht - frisch 650-900 kg/cbm EigenschaftenMelia ist ein leichtes bis mäßig schweres Holz mit entsprechenden Festigkeitseigenschaften. Die Bearbeitung des frischen wie auch des trockenen Holzes ist maschinell und handwerklich mit allen Werkzeugen schnell und werkzeugschonend durchführbar, vergleichbar z.B. mit leichteren Qualitäten von Esche, mit Sen oder dem südamerikanischen Cedro. Melia ist gut messer- und schälbar. Oberflächen werden i.d.R. glatt und sind sehr gut polierbar. Kanten bedürfen besonders sorgfältiger Bearbeitung, da das Holz in Bereichen der porigen Frühholzzonen etwas zum Ausreißen neigt. Eckverbindungen, Nägel und Schrauben sowie Verklebungen halten gut. Die Schwind- und Quellwerte liegen im mittleren Bereich, sind in tangentialer und radialer Richtung nur mäßig verschieden und ergeben ein gutes Stehvermögen. Natürliche wie auch technische Trocknung verlaufen rasch mit allgemein geringer Neigung zu Rißbildung und zum Verwerfen. Bezüglich der natürlichen Resistenz des Kernholzes gegen Pilze wird Melia als dauerhaft bis mäßig dauerhaft (Klasse II-III (-IV) nach DIN 68364) eingestuft. Die Resistenz gegen Insekten (nach Literaturangaben u.a. auch gegen Termiten) gilt als gut. Meliaholz ist im trockenen Zustand geruchlos. Bei Kontakt mit Eisen in Verbindung mit Feuchtigkeit können aufgrund der im Holz eingelagerten Gerbstoffe dunkle Verfärbungen entstehen. Austauschhölzer: Aufgrund seiner markanten Oberflächenstruktur kann Melia im Austausch für eine Reihe ringporiger Ausstattungshölzer wie Esche (Merkblatt 88), Ulme (Merkblatt 105) und Eiche (Merkblatt 63) eingesetzt werden soweit nicht eine helle Holzfarbe ausschlaggebend für die Verwendung ist. Ebensogut kann Melia leichtere Qualitäten der zur gleichen botanischen Familie (Meliaceae) gehörenden Traditionshölzer „Echtes Mahagoni" (Merkblatt 18), Khaya (Merkblatt 39) oder Cedro in einer Reihe von Anwendungen ersetzen. Anmerkungen: Informationen über Eigenschaften und Nutzung von Meliaholz zum gegenwärtigen Zeitpunkt anzubieten, ist eine Investition in die Zukunft. Noch können nur geringe Mengen dieses vielversprechenden Holzes aus den Aufforstungen in Argentinien, Paraguay und anderen Regionen zur Weiterverarbeitung angeboten werden. Kleinere Mengen von Halbfertig- und Fertigprodukten aus Meliaholz (kultiviert) werden derzeit schon in Südostasien hergestellt und von dort exportiert. Bei entsprechender Akzeptanz durch den Markt eröffnet sich mit Melia sowohl für knappe Europäische als auch für tropische Traditionshölzer eine Alternative, die vielfältigen ästhetischen wie technischen Ansprüchen gerecht wird. |
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