STUTTGART, 10.08.06 (rsn) -
Die Spuren im Dopingfall um Jan Ullrich führen
nach Süddeutschland. Eine der Kontaktpersonen in einer Klinik, die
mit dem spanischen Dopingnetzwerk um den Arzt Eufemiano Fuentes
zusammengearbeitet haben, soll aus Baden-Württemberg kommen,
wie die Stuttgarter Zeitung berichtet
unter Berufung auf
den Heidelberger Antidopingkämpfer
Werner Franke.
Dopingexperte Franke,
der die Ermittlungsakten aus
Spanien gelesen hat,
will in
Kürze Strafanzeige gegen unbekannt stellen. "Ullrich ist ein Opfer",
sagt der 66-Jährige gegenüber der Stuttgarter Zeitung. "Er befand
sich in der Abhängigkeit von Ärzten, Trainern, Managern. Das sind die
Täter."
In der Akte aus Madrid sind die Abhörprotokolle der spanischen Polizei aufgeführt.
Darin wird detailliert geschildert, welcher Radrennsportler mit
welchen Mitteln gedopt wurde. Im Fall Jan Ullrich waren das laut
Franke Blutkonserven, Wachstumshormone, Insulin und
Testosteronpflaster. Auf den 45 Seiten wird zudem aufgelistet, wie
viel jeder "Kunde" gezahlt hat. Demnach hat Ullrich am 9. Januar 2006
Fuentes und seinem Partner 35.000 Euro zukommen lassen. "Wer die Akte
gelesen hat, dem bleibt kein Zweifel mehr daran, dass Ullrich gedopt
hat", sagt Franke.