Dr. Albrecht Dümling

Wer nur von Musik etwas versteht, versteht auch davon nichts
Hanns Eisler

Hanns Eisler war, so Theodor W. Adorno im Jahr 1927, "der eigentlich repräsentative aus der jungen Generation von Schülern Arnold Schönbergs und einer der begabtesten jungen Komponisten schlechthin". Der Sohn des Philosophen Rudolph Eisler, am 6. Juli 1898 in Leipzig geboren, war noch als Kind nach Wien übergesiedelt, wo ihn Schönberg von 1918 bis 1923 unterrichtete. Bereits in seiner preisgekrönten Klaviersonate op.1 und den facettenreichen Klavierstücken op.3 schlug er einen eigenen Weg "zwischen rebellischer Tücke und jäher Zartheit" (Adorno) ein. Noch eigenständigere Konturen erhielt sein Schaffen ab 1925 in Berlin: Im Liedzyklus "Zeitungsausschnitte" op.11 verbinden sich z.B. aphoristische Satztechniken der zweiten Wiener Schule mit Themen des Großstadt-Alltags. Wie auch Hindemith und Weill durchbrach Eisler die Beschränkung auf traditionelle Musikgattungen. Mit seinen Kompositionen für neue Zwecke, für Experimentalfilme, Radio, Arbeiterchöre, Theater, Kabarett und Musikpädagogik, erzielte er auch außerhalb der Konzertsäle breite Resonanz. So schrieb der Musikkritiker H.H. Stuckenschmidt 1928 über Eisler: "Unter den Lebenden ist er einer der wirksamsten, entschiedensten und klarsten Köpfe. Denn er versucht mit Erfolg, die Musik vor dieser Gegenwart zu verantworten." ...


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